Angst

Goyuburu

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9. Juni 2009
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Angst




Manchmal im Leben dachte ich zu wissen, was Angst bedeutet,
Angst zu haben vor dem ungewissen Morgen,
Angst vor der ungewissen Zeit,
Angst davor, was das Leben einem noch bereitet,
All die Nöte, all die Sorgen,
Zu viel gesehen, des Menschen Erdenleid.

Ich streife umher, wie ein rastloser Wanderer,
Kann dem Leid die Augen nicht verschließen,
All der Hunger, all der Krieg,
Ach wär ich bloß wie so manch anderer,
der all der Ungerechtigkeit, die wandelt, der Mut nicht kann verdrießen,
der aus dem Kummer schafft den Sieg,

Doch vieles habe ich gesehen,
menschenleer und seelenlos,
viele sagen: Die Welt wär schön,
schön vielleicht, für den, sie kann verstehen,
ich frage immer, was ist nur mit ihr los,
hör nur ich Jerichos Posaunen dröhn ?

Geld, Geld, Mammon, Mammon, ist´s was ich höre,
noch mehr haben, noch mehr wollen, noch mehr müssen,
Nur die Seele wird kaputtgespart,
Die Seele verkaufen für ein paar Öre ?
Energien laufen nicht mehr in Bahnen Flüssen,
auf sauren Äckern wird der Tand geharkt

Was Deins ist, gehört morgen mir,
Dein Weibe teilet das Nachtlager übermorgen mit dem Sieger,
Familien brechen, Freunde rufen zum Verrat auf,
es gab die Zeit, da wurde geteilt, man sprach von wir,
Heut braucht jeder seinen Kick, den Überflieger,
Berechnung prägt die Zeit, hols Dir...lauf

Relikt, der, nicht über Leichen gehen mag
Fossil, der an das Ideal behaftet,
Verloren, wer nicht im Wolfsgetümmels Blutlache sich labt,
Aus Liebe wird nun Sport Nacht um Tag,
Héroe der, am meisten an sich rafftet,
doch mit all dem Luxus sich jeder seine Einzelzelle wabt.

0190 ist heute der Kontakt in diese Welt,
Profile aus dem Chatraum, fehlerlos und makelrein,
alles geht, kein Tabu darf sein,
noch mehr lässt sich kaufen, schließlich gibt es Geld,
Manch Träne verwischt da das wirkliche Menschensein,
Das was viele nennen Glück, das nenn ich Pein.

So mancher fragt, wohin wird dieser Weg uns führen ?
sind wir verdammt mit dem Planeten unter zu gehen ?
Der letzte löscht das Licht ?
Den Tand zum König der Welt zu küren ?
Die letzte Bombe wird den zarten Hauch der Menschheit verwehen ?
Mit Partystimmung warten auf das höhere Gericht ?

An manchen Tagen wein ich eine Träne für diese Welt,
zieh rastlos meine Runden, schon Jahrtausendlang,
aus alten Augen funkeln 1000 alte Seelen,
ziehe Bahn um Bahn, müde dessen, bis die Todesglocke schellt,
einem verfluchtem Engel gleich ertönt mein kläglich Totengesang,
beobachte, wie die Toten sich erheben aus den alten Stelen

Doch nach mir werden andere kommen,
auch sie werden wählen zu sehn, was ich erfuhr,
Wesen die die Welt gesehen,
tief die Traurigkeit in sich tragend, trotz all der Wonnen,
die erlebet Ihr auf so mancher Überholspur,
Wesen, nicht von dieser Welt, dennoch zu den Menschen stehn.

©Goyuburu/06

Mick Harris & Martyn Bates , The Cruel Mother
 
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