Angst vorm Ego?

Hi Route,

Bist Du schon einmal einem Bären im Wald begenet?
Das erste mal hättest Du eventuell, wenn "Ego" nie davon gehört hätte (oder ohne "Ego"), keine Angst.
Fraglich, ob's ein 2. mal gibt.

Angst ist eine Möglichkeit, Leben zu erhalten.
lg



Das bezweifele ich aber, obwohl du ja selbst "fraglich" schreibst.

Wir haben seit einiger Zeit ein Pony in Betreuung einmal die Woche. Das Pony pitscht - für sein Leben gern - nur wußten wir das nicht ... :D

Erst als der Mann uns gesagt hat: "Lass den Kleinen lieber nicht allein mit dem Pony. Der hats in sich und pitscht für sein Leben gern, das tut saumäßig weh." hat Pony mich prompt beim Spazierengehen so gebissen, dass ich schwarzundblau war. Jetzt hab ich Angst und ziehe lieber 3 Jacken übereinander ... ;)

Mein Sohn übrigens, der bleibt immer noch verschont. Der läßt sich seine Visionen nicht so leicht ausreden wie ich :liebe1: ...


::::::::::::


Ich hatte mal ein Pony, dass ließ sich von niemandem einfangen auf der Weide - auch von mir nicht. Irgendwann kam eine Freundin mit ihrem Freund an den Stall. Die Freundin hatte den Auftrag die Pferde an diesem Tag von der Weide zu holen. Ihr Freund hatte mit Pferden nicht viel am Hut und um ihn mal so richtig zu ärgern sagte sie: "Geh und hol den kleinen Schecken rein." Und er ging und kam wieder und hatte den kleinen Schecken, was mein Pony war im Schlepptau. Die Freundin fiel fast um und sagte völlig fassungslos: "Das ist Hombre. Der läßt sich nicht einfangen." und ihr Freund sagte total beleidigt: "Das wußte ich doch nicht."
 
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Ja klar; das Eltern- Ich oder das Mentoren-Ich; die gibts auch; je nach dem welchen äußeren Impulsen ich gefolgt bin in meinem Leben; mangels eigener Stärke bzw. Wachheit; muß zugeben, ich selbst bin viel in die Irre gelaufen, weil ich mich in früher Jugend an falschen Idealen festgehalten hab. (meine geistigen Väter waren ..... ach was; egal) Weil ich selbst zu schwach war; zu willensschwach: Ich war zu schwach; nicht "mein Ego";

Ich bin lange in diesem Denken festgesteckt; bin ich jetzt mehr Ego oder mehr ich selbst?; Ich galub erst gestern, in diesem Thread hat sich da was gelöst bei mir; ich seh es jetzt so: Angst ist Angst; Zorn ist Zorn; Beide sind in mir; Presst die Angst mich nun aus irgendeinem Grund zusammen bis auf einen kleinen Punkt; dann bin ich ein kleines, zitterndes Egolein und habe Sehnsucht, wieder (Angst) frei zu sein; ich selbst zu sein. Die Angst hat mich somit von mir selbst getrennt; somit bin ich 2 und nicht mehr Einer. Mit dem Zorn verhält es sich wohl umgekehrt; da explodiere ich über mich selbst hinaus; in beiden Situationen verliere ich den Bezug zur Realität; beide - in unkontrollierter Weise freigesetzt - machen mich blind für die Realität. Einmal bin ich ein Schrumpf - Ego, im anderen Fall bin ich ein Über - Ego. Und illusionär getrennt von mir selbst. Atme ich nun ein paar mal tief ein und aus, konzentriere mich dabei auf meine eigene Mitte, denk an den Gott, der irgendwo verborgen is; tief in mir selber, dehnt sich das verschreckte Egolein wieder aus; oder schrumpft das aufgeblasene Seifenblasenzornego wieder zu mir selber zurück und ich bin wieder 1 Ich.:)

Beide Kräfte - Angst und Zorn - sind, so glaub ich mal, natürliche Bestandteile meiner Selbst, die ich während des Aufwachens brauche; Schutzfunktionen; mit zunehmendem Augenaufschlag aber; mit zunehmendem Wach Sein werden ihre Dienste vielleicht immer seltener gebraucht. ich weiß es ja nicht, aber so könnt ichs mir vorstellen.
 
Also das Mutter-Ich; ich hab es ja gern; eigentlich is es meine erste Anbindung an die Liebe; aber es is ja auch so schrecklich Angstbesetzt; aber trotzdem - und das is an sich ein Widerspruch - voller Gottvertrauen. Wenn ich denk, mit welchem Gottvertrauen sich die bereits über 80jährige damals noch auf den OP-Tisch gelegt hat zur Herzoperation; ich hab gezittert, allein schon wegen der Narkose, die bei so Oldies manchmal komplikationen machen kann. Ihr hab ich nicht die Spur von sorge oder Angst angesehen.

Und ich hab halt irgendwie in meinem Leben versucht, das was mich an diesem Mutter-Ich stört; die übersteigerte Angst; rauszufiltern; und das was ich brauch, was mir gefällt; das Gottvertrauen; anzunehmen, in mich zu integrieren und weiterzuentwickeln.

Und das Vater-Ich hab ich eigentlich viele Jahre gesucht, weil Daddy is ja bald abgehauen; war eigentlich nie da; verschwunden isser wie ein GEIST. Das kommt ja öfter mal vor; in besten Familien :) So hab ich mich mit 14 oder 15 losgerissen vom äußeren, äußerst dominanten Mutter-Ich und bin runter auf die Strasse und habs gesucht, das Vater-Ich; bei den Säufern und allerhand anderem verkommenen Gesindel; schlechte Wahl; aber egal. Hab ja dann gemerkt, es is der falsche Weg und hab Einkehr gehalten und habs in mir selbst gesucht, das Vater-Ich. Und ich habs auch gefunden. Spät aber doch. So hab ich also beide in mir; das Mutter-Ich und das Vater-Ich. Und ich bin 1 ich und ich liebe beide.

Hab aber an die 30 jahre gebraucht um das auf die Reihe zu bekommen, gell. Der Alkohol hat mich zwischenzeitlich immer ausgebremst. Und als ichs noch suchte, das Vater-Ich; also da gabs schon auch dunkle Phasen wo ich voller Zorn war weil ichs nicht gefundén hab; und da hat mich dann über weite Strecken auch das Mutter-Ich kurzfristig verlassen, das Gottvertrauen also; und ich habs gehasst. Wie Sau hab ichs gehasst, das Vater-Ich. Beide eigentlich hab ich gehasst und mich selber und überhaupt alles hab ich gehasst und ich war voller Verdammnis. Jaja. So war das. Aber jetzt is alles wieder anders und besser und ich hoff es bleibt so gut und wird noch besser.

So Gott will. :liebe1:
 
Hi Route,

Bist Du schon einmal einem Bären im Wald begenet?
Das erste mal hättest Du eventuell, wenn "Ego" nie davon gehört hätte (oder ohne "Ego"), keine Angst.
Fraglich, ob's ein 2. mal gibt.

Angst ist eine Möglichkeit, Leben zu erhalten.
lg

Auf der Egoebene ist das Ego natürlich unentbehrlich. Es soll noch andere Sichtweisen geben...und da soll es angeblich keine angreifenden Bären geben.

Neulich sagte ein ehemaliger Direktor eines angesehenen Internats, dass Strafe eine gute Vorbereitung sei auf das Leben.
Er hat das Leben mit dem Tod verwechselt wenn du mich fragst.
 
Zitat 1: Das Ego(Angst) schützt uns vor Gefahren (kann Leben erhalten) (Bär im Wald)

Zitat 2: Wenn man im Sein ist (Das Ego hat sich im Sein vergessen) verliert man die Fähigkeit nicht, Situationen real einzuschätzen.


Also wenn ich durch den Wald geh und plötzlich steht ein Bär vor mir, da erschreck ich mich aber mal ordentlich. Schließlich hab ich als Städter ja noch nie einen freilebenden Bären gesehen. Und ich nehm die Haxn in die Hand und renn was das Zeug hergibt. 80 km/h mindesten, weil so ein Bär schafft locker 60. Das nenn ich mal Angst. Wenn ich dann weit genug weg bin setzt ich mich wieder mal unter einen Baum und schau das mein Herz zur Ruhe kommt; langsam kann ich wieder nachdenken und erleichtert atme ich auf; nicht ich hab da jetzt Angst gehabt. Das war zum Glück nur mein Ego. Danke liebes Ego. Du trägst die Last der Angst für mICH während ich langsam erwache und mit der Welt in der ich lebe bewusst werde. Komm schon liebes Ego; hab keine Angst mehr. Ich bin ja bei dir. :liebe1:

Das Ego schützt vor Gefahren, die es selber erzeugt.
 
Hallo Route,

Auf der Egoebene ist das Ego natürlich unentbehrlich. Es soll noch andere Sichtweisen geben...und da soll es angeblich keine angreifenden Bären geben.
Deswegen habe ich nicht von einem Angriff des Bären gesprochen, sondern von der Angst vor der Möglichkeit eines Angriffs.
Jedenfalls hatte ich das versucht:)

Neulich sagte ein ehemaliger Direktor eines angesehenen Internats, dass Strafe eine gute Vorbereitung sei auf das Leben.
Er hat das Leben mit dem Tod verwechselt wenn du mich fragst.
Sehe ich genauso.

lg
 
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Das bezweifele ich aber, obwohl du ja selbst "fraglich" schreibst.

Wir haben seit einiger Zeit ein Pony in Betreuung einmal die Woche. Das Pony pitscht - für sein Leben gern - nur wußten wir das nicht ... :D

Erst als der Mann uns gesagt hat: "Lass den Kleinen lieber nicht allein mit dem Pony. Der hats in sich und pitscht für sein Leben gern, das tut saumäßig weh." hat Pony mich prompt beim Spazierengehen so gebissen, dass ich schwarzundblau war. Jetzt hab ich Angst und ziehe lieber 3 Jacken übereinander ... ;)

Mein Sohn übrigens, der bleibt immer noch verschont. Der läßt sich seine Visionen nicht so leicht ausreden wie ich :liebe1: ...


::::::::::::


Ich hatte mal ein Pony, dass ließ sich von niemandem einfangen auf der Weide - auch von mir nicht. Irgendwann kam eine Freundin mit ihrem Freund an den Stall. Die Freundin hatte den Auftrag die Pferde an diesem Tag von der Weide zu holen. Ihr Freund hatte mit Pferden nicht viel am Hut und um ihn mal so richtig zu ärgern sagte sie: "Geh und hol den kleinen Schecken rein." Und er ging und kam wieder und hatte den kleinen Schecken, was mein Pony war im Schlepptau. Die Freundin fiel fast um und sagte völlig fassungslos: "Das ist Hombre. Der läßt sich nicht einfangen." und ihr Freund sagte total beleidigt: "Das wußte ich doch nicht."


Hallo Mara,

Diese "Denkweise" gefällt mir gut, ich versuche sie auch des öfteren anzuwenden.
Ich könnt's mir mit Voreingenommenheit erklären.
Es bringt mich in eine "Wirklichkeit" die selbst gemacht ist oder wurde. (könnt' man von Illusion sprechen)
Da bewege ich mich jedoch auf dünnem Eis.
Vom ob, wie und warum habe ich bestenfalls eine Ahnung.
Und ob diese Ahnung einer Wirklichkeit enspricht....don't know.

lg
 
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