Angst vor dem Meditieren

Hallo fckw,

ja!

Dieses "Zu merken, womit man sich selbst betrügt. Immer und immer wieder. Und wieder. Und wieder. Bis es nicht mehr auszuhalten ist. Bis man explodiert, bis man es nicht mehr aushalten kann und einfach nur losheult." und "Bis man an den Punkt geht, an welchem die Schmerzen eine Intensität erlangt haben, welche nicht mehr auszuhalten ist und man sich endlich wieder klar wird, wozu man ursprünglich losgezogen war. In diesen Momenten stirbt jeweils ein kleiner Teil von uns, und irgendwann, nach unzähligem Sich-Wiederaufrappeln und von Neuem beginnen ist nichts mehr übrig, was sterben könnte. An diesem Punkt stirbt das letzte Ich, löst sich die letzte Umklammerung und man taumelt in die weite Freiheit hinaus, blind und stumm, geblendet von der Helligkeit der Sonne am Himmel. " - das hast Du wunderschön gesagt.


Genau das ist auch die "Beschleunigung" des Bewusstwerdungsprozesses, dieses bereit und offen sein, um sich immer wieder total reinzulassen, dort hin wo das Ego den Bach runter geht, wo der Schmerz, die Verzweiflung, die Traurigkeit scheinbar unerträglich wird, .... und dann das "Aaaaaahhhh" - zugleich der Genuss des bewussten Wahrnehmens, des Zeuge seins.


Ich glaube auch, dass man ab einem gewissen Punkt, gar keine Wahl mehr hat, quasi ohne Meditation weiterzumachen. Du hast einen Blick auf den Diamanten erhascht und die Kieselsteine am Weg zum Diamanten können Dich nicht mehr so recht glücklich machen. Wobei ich für mich nachwievor die Angst habe, wieder in das gewohnte, automatische, unbewusste So-vor-sich-hinleben zu "versacken". Unser gesellschaftliches Umfeld ist ja auch nicht gerade darauf aus, uns bei der Meditation zu unterstützen, sondern eher das Gegenteil. Aber auch aus dieser Angst kann eine Motivation, ein Erinnerungsfaktor für Meditation werden.


Alles Liebe Dir
sam
 
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>>Ich glaube auch, dass man ab einem gewissen Punkt, gar keine Wahl mehr hat, quasi ohne Meditation weiterzumachen. Du hast einen Blick auf den Diamanten erhascht und die Kieselsteine am Weg zum Diamanten können Dich nicht mehr so recht glücklich machen. Wobei ich für mich nachwievor die Angst habe, wieder in das gewohnte, automatische, unbewusste So-vor-sich-hinleben zu "versacken". Unser gesellschaftliches Umfeld ist ja auch nicht gerade darauf aus, uns bei der Meditation zu unterstützen, sondern eher das Gegenteil. Aber auch aus dieser Angst kann eine Motivation, ein Erinnerungsfaktor für Meditation werden. <<


Ich denke, jede Fixierung ist ein Weg in die Sucht. Ich finde es bedenklich, wenn ein Kieselstein auf einmal nicht mehr gluecklich machen kann.
Es gibt viele Art und Weisen des Erkennens und Begreifens. Da hat die Meditation keine Monopolstellung.
Ich finde es immer wieder gefaehrlich, etwas Bestimmtes als den einzig wahren Weg zu bezeichnen.

lg
Chris
 
auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß Fixierungen uns unnötig beschränken, es gibt so viele Wege wie Wesen..........

ich achte Eure jeweilige Einzigartigkeit
Caitlinn
 
Ich glaube nicht, dass Sam auf Meditation "fixiert" ist. Es ist einfach so, dass mir z.B. keine einzige Technik bekannt ist, welche mich auf dieselbe Weise so "weit" fuehrt, wie es Meditation vermag. Natuerlich ist die Technik als Technik eigentlich zweitrangig, wichtig ist das Resultat.

Ich glaube, rein theoretisch koennten dieselben Resultate auch beim Fernsehschauen erreicht werden, bloss ist es da unheimlich viel schwieriger, weil da einfach zu viel oberflächliche Bewegung herrscht, welche unserm Geist die Bequemlichkeit bietet, sich darin zu verlieren. Meditation ist der bewusst herbeigefuehrte Zustand, in welchem diese Zerstreuungsmöglichkeit möglichst fehlt, also quasi ein "Mangelzustand" (naemlich ein Mangel an Zerstreutheit). Je weniger Zerstreuung, desto besser (erst später lernt der Mensch langsam auch im Zustand der äusseren Bewegung die innerliche Unbewegtheit zu bewahren und wahrzunehmen, dann ist er nicht mehr auf einen äusserlichen Ruhezustand angewiesen), desto mehr wird der Mensch auf sich selbst zurueckgeworfen, desto weniger kann er sich also vor sich selbst und seinen Problemen verstecken, desto mehr sucht er gezielt den reinigenden Konflikt mit sich selbst. In diesem leeren Loch, diesem Mangel an äusseren Eindruecken erscheint dann nach und nach das, wovor sich der Mensch immer herumdrueckt. Was zuerst als unangenehme Leere verspuert wird (wie war das nochmals beim Beginner: Muskelverspannung? Nervosität? Abschweifende Gedanken? Schwierigkeit, einfach mal loszulassen? Hier sieht man, wieweit wir schon gekommen sind), weicht mit der Zeit dem richtigeren Eindruck der Fuelle, naemlich der Fuelle desjenigen, was einfach nur im Hier und Jetzt da ist, einer Fuelle, die so unbeschreibbar viel mehr und groesser ist als all das Duemmliche und Kleinliche, was in unserm Geist unserer eigentlichen "Denksucht" entspringt, dass unser Verstand auf der Stelle verrueckt werden wuerde, wenn er sie plötzlich und ohne Vorwarnung erfahren wuerde. Und das Wahrnehmen dieser Fuelle erst rueckt unser versch(r)obenes Selbstbild in die richtige Position, welche uns selbst schon seit Urbeginn zusteht: Wir sind klein, sterblich, anfaellig und manipuliert und fuehlen uns gleichzeitig gross, ewig, maechtig und unabhängig. Luegen - nichts weiter. Wir wollen der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen.

Eben: Meditation ist eigentlich nicht wichtig, wichtig ist dieser Prozess des innerlich mit sich ins Reine kommen, aber Meditation vermag hier Unterstuetzung zu bieten wie kaum sonstwas (wahrscheinlich noch mehr als irgendwelche geleitete Psychotherapie).
 
Kurze Worte, langer Sinn...

Wirksamkeit ist das Mass ;)



Das "wie weit" und "wohin" ist jedem selbst ueberlassen.....und die Mittel auch. Fuer mich ist der Weg schon das Ziel. Das bedeutet, solange ich in Bewegung bin, bin ich schon da.

lg
Chris
 
Danke für Eure informativen Beiträge. Ich versuche auch seit zig Jahren immer wieder zu meditieren, schaffe es aber nicht wirklich ... Nehme Eure Beiträge als Anregung, es vielleicht nun doch einmal ernsthafter zu versuchen.
lg, Tink
 
Liebe(r?) tink,
Ich versuche auch seit zig Jahren immer wieder zu meditieren, schaffe es aber nicht wirklich ... Nehme Eure Beiträge als Anregung, es vielleicht nun doch einmal ernsthafter zu versuchen.
Einmal ganz ehrlich: Mit dieser Einstellung rate ich dir davon ab, zu meditieren, wirklich und ganz ehrlich. Du verschwendest so deine Zeit. Ein Buch lesen (wenn du das magst) oder Musik hören (wenn du das magst) oder einen Spaziergang machen (wenn du das magst) oder joggen gehen (wenn du das magst) oder Tagebuch schreiben (wenn du das magst) - alles ist zu 200% fruchtbarer, wenn du es bloss einigermassen mit Freude machst.
Meditation klingt, so wie du es beschreibst, so unsäglich anstrengend. Jeden Tag aufs Neue sich hinsetzen! Und dann immer wieder 15' am Tag finden und stillsitzen, oooohhhhfffff, das muss ja wirklich eine unheimliche Leistung sein.
Noch ernsthafter versuchen als bis anhin? Ja, WIE ernst willst du denn Meditation nehmen?

Mach Meditation nur dann, wenn du dich nicht anzustrengen brauchst. Oder sagen wir es vielleicht besser so: Mach es für 2 Wochen jeden Tag 2 Mal, aber wirklich konsequent, auch wenn es Disziplin verlangt. Wenn du danach dich immer noch anstrengen musst, dann hör damit auf Ansonsten wird es ab dann von alleine gehen, völlig anstrengungslos.

Aber eben: Die Menschen wollen normalerweise nicht glauben, dass etwas auch mal ganz einfach, völlig anstrengungslos und absolut unernst sein kann. Sie möchten, dass eine spirituelle Reise mit unsäglichen Mühsalen verbunden ist, sie möchten sich kasteien, verzichten, schwierige Gedanken anstellen und Tröpfchen für Tröpfchen sich einer groooosssen Wahrheit annähern.
Warum wollen sie das? Weil sie nicht glauben, dass das, was sie schon haben, das was sie schon sind, bereits alles gewesen sein soll. Das wäre ja auch einfach zu beschämend, zu gewöhnlich, zu wenig funkelnd, zu langweilig, wenn man von sich nicht sagen könnte: "Hey, ich habe lange gebraucht, aber jetzt habe ich endlich was erreicht." Man wäre zu klein, zu verloren und wertlos, wenn man nicht glauben könnte, dass es da etwas grösseres als man selbst geben sollte, woran man auf welche Weise auch immer teilhat.

Die Menschen wollen sich Ziele setzen und dann auf diese Zustreben, damit sie sie vielleicht irgendwann erreichen können. Dann, und nur dann, glauben sie, dass ihr Leben erfüllt sei. Der ziellose Mensch gilt als motivationslos (man bemerke: "ziellos" und "motivationslos" gilt in unser Gesellschaft i.a. als negativ behaftet!). Woher kommt eigentlich dieser unsinnige Aberglaube ans Erreichen und Anstrengen? Man schaue sich nur unsere westlichen Sportdisziplinen an. Was da im Spitzensport geboten wird, ist für den Körper klar ungesund. Aber eben: Sport dient hier nicht mehr dem Spass und Wohlgefühl, er ist ein Vehikel, mit welchem man Ziele erreicht. Es geht darum "den innern Schweinehund zu überwinden". Nur wenn man sich auskotzen kann, war die Sportstunde eine erfolgreiche.

Ach wie schön und wie befreiend wäre es, wenn man nicht mehr glauben müsste, dass man irgendwas im Leben zu ändern hätte...
Wie schön könnte die Welt sein, wenn die Mehrheit der Menschen erkennen würde, dass das Leben nichts als ein unendlich grosses Spiel ist.

Greetz fckw

ps: Schrecke ich die Leute ab? Mit Ausnahme von Sam traut sich hier fast keiner mehr was zu posten.
 
Hallo, ich bin neu hier in diesem Forum. Eine Antwort kann ich eigentlich noch nicht geben, ebenfalls Fragen stellen und mir wünschen, von euch ein Feed-back zu erlangen.
Ich kam zu diesem Forum, weil ich im Netz etwas über Schutzengeln erfahren wollte - ein ganz neues Thema für mich. Neugierig gemacht wurde ich bei einer Reiki-Behandlung, da bekam ich Medidations-CD`s zum Ausprobieren - und anstatt mich dabei zu entspannen, tauchten so viele Fragen auf - was sind aufgestiegene Meister, wer und was sind Schutzengeln, Meister - Essenzen,.. und und und - habe noch nicht alle angehört (es sind 4 Stück zu je 1,5 Stunden)
Ich las in einem Beitrag wo über Angst vor Medidationen berichtet wurde. Auch dieses Thema beschäftigt mich, denn ich besuchte mal eine Medidation, wo es einer Frau sehr schlecht ging, sie "abzuheben" drohte und die "Leiterin" sie wieder zurückholte. Was passiert hier???? Wer kann mich da aufklären?
Freue mich auf eure Meldungen
Theresa
 
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Kann hier nur eine Vermutung anstellen, die auf meine eigene Erfahrung beruht.
Wenn Du Dich auf den Weg nach innen begiebst musst Du diesen Weg erst einmal von Hindernissen, Ängsten freischaufeln...und wenn Du das zum ersten Mal in vollem Ernst mit Bewusstsein und Sehnsucht machst, wenn es nichts mehr gibt was Du sonst noch willst, sondern nur noch genau diesen Weg gehen, dann stößt Du zu Beginn einmal auf genau diese Hindernisse. Ängste in denen Dein Selbst gefangen ist, wo Du nicht im Einklang stehst mit Dir.
Und wenn Du dort schon sehr lange einen blinden Fleck hast und dann unvermutet auf diese Ängste stößt dann kann das schon erschreckend sein.
"normalerweise" (so war es zumindest bei mir) hast Du bei diesem Problem dann Hilfe. Von außen, wie in Deiner Schilderung, oder von Innen (durch einen Geisthelfer) so war es bei mir
LG
Regina
PS für mich liegen da auch die Ursachen von sogenannten "negativen" Channel oder Meditationserfahrungen. Im ersten wird eben nach aussen projeziert, was im inneren noch nicht als Teil eines größeren Selbst erkannt wird. Man sucht dann eben Mittler die einem diese Erfahrung von Wissen Liebe oder eben auch Angst zukommen lassen.
 
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