Angst vor dem Meditieren

Liebe Regina,
du hast mir sehr viel Mut gemacht - es war ja auch nicht so einfach, all das anzusammeln, was man jetzt wieder aus dem Weg räumen wird. Ich werde meinen Weg weiter verfolgen, mich über jeden Fortschritt freuen und dir weiter berichten!
Vielen Dank - Theresa:winken5:
 
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Beim Rumschauen bin ich auf diesen Thread gestossen. Ich muss gestehen, dass ich ihn noch nicht von Anfang an durchgelesen habe, werde es aber noch nachholen.

Seit geraumer Zeit meditiere ich mehr oder weniger regelmässig. Was ich im Folgenden schreibe, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen. Andere haben vielleicht abweichende Erkenntnisse und ich freue mich auf Ergänzungen.

Meine Schwierigkeiten am Anfang waren folgende:

Meine Konzentrationsfähigkeit war gleich Null. Ich habe während Monaten nur Konzentrationsübungen gemacht, bevor ich richtig mit Meditieren begonnen habe.

Konzentration und Meditation gehen Hand in Hand.
Konzentration ist die Fähigkeit sich nur mit etwas Bestimmten zu beschäftigen und alles andere beiseite zu schieben.
Meditation ist das Aufgehen in der Unendlichkeit.
Mit Hilfe unserer Konzentration steigen wir in die Meditation ein und erhalten sie aufrecht.
Meditation hat nichts mit unserem Verstand zu tun. So nützlich dieser im Alltagsleben ist, so hinderlich ist er beim Meditieren. Um richtig meditieren zu können. müssen wir lernen, unseren Verstand zu kontrollieren. Man nennt dies auch Gedankenkontrolle, Gedankenzucht und Gedankenbeherrschung. Ich selbst bevorzuge es als "Stoppen des inneren Dialogs" zu bezeichnen.

Angst
Am Anfang hatte ich kein Vertrauen. Weder in mich noch in eine höhere Macht. Beides ist aber Voraussetzung für die Meditation. Ich bin mir bewusst, es gibt viele verschiedene Meditationstechniken (auch gefährliche). Ich rede aber von der Meditionstechnik, wo man sich in der Meditation dem Höchsten (wie man es nennen will, hängt von der persönlichen Vorstellung ab, ob persönlich oder unpersönlich, ob männlich oder weiblich etc) überantwortet. Und wenn man dies aufrichtig macht, kann nichts negatives passieren.

Erwartungshaltung
Schon nach ein paarmal meditieren, habe ich mich gefragt, wann ich die erste Vision haben würde. Ich habe lange gebraucht, bis ich meditieren ohne jede Erwartungshaltung gelernt habe.
Sobald man etwas erwartet, schliesst man automatisch das andere aus, und beschränkt somit seinen Erfahrungshorizont.

Loslassen können
Als ich mit der Mediation begonnen habe, machte ich die folgende frustrierende Erfahrung. Ich hatte das Gefühl, kurz davor zu sein, in die Meditation einzutauchen, da wurde mir aber im letzten Moment die Türe vor der Nase zugeschlagen. Gründe dafür können die oben erwähnte Angst, Erwartungshaltung etc sein. Um Loslassen zu können, müssen wir zuerst wieder Urvertrauen besitzen.

Ungeduld
Als ich nach den ersten Meditationen keinen Erfolg spürte, hatte ich bereits Zweifel, ob ich da nicht meine Zeit unütz verschwende. Man muss aber bedenken, ohne Schweiss kein Preis. Und wir wissen, wie lange es ging, bis wir unseren Beruf erlernt hatten. Es wäre blauäugig zu meinen, Meditation könnten wir in einem Tag lernen. Natürlich gibt es Naturtalente, die dies können, aber wie immer, hier bestätigt die Ausnahme die Regel. Und wie @Regina.Svoboda es so schön ausgedrückt hat, wir müssen zuerst diesen Weg freischaufeln und das ist bei jedem halt wieder anders.

Disziplin
Es bringt nichts, einmal stundenlang zu meditieren, sondern man sollte regelmässig täglich ein- oder zweimal üben (anfangs vielleicht 5 Minuten, später länger).

Beziehungen
Alleine ist es schwieriger, mit Gleichgesinnten ist es einfacher. Man hüte sich aber vor Sekten.

Das ist mir dazu spontan eingefallen.
 
hallo cerulean,

du hast mich mit deiner antwort an einem tag "erwischt", wo ich wieder von selbstzweifel und unsicherheit übersät bin. ich bin dir dankbar dafür dass du mir mit der schilderung deiner erfahrungen mir wieder einen schups gegeben hast, weiterzumachen.
ich werde es versuchen mich erwartungslos der Meditation hinzugeben und meine Gedanken abschalten. Dies ist das was mir am schwersten fällt - die arbeiten den ganzen Tag auf hochtouren - und die nerven verhalten sich dementsprechend, dass die ruhe oft ein fremdwort für mich ist. mir steht die trennung von meinem ehemann bevor, bin dann gleichzeitig arbeitslos (war gleichzeitig mein DG) und die gesundheit ist dem angepasst (meine Reiki-therepeutin sagte mir 70% psychisch und 30% organisch)
ich suche noch nach der für mich richtigen Meditation - ich bekam die cd`s von "Der Lotus im Herzen" - je CD 70 min. wie du schreibst, sollte man mit 5 min oder mehr anfangs beginnen.
ich finde, dass diese CD`s für anfänger etwas zu schwer sind.

Kann mir wer Meditationhilfen empfehlen?
ich freue mich über eure nachrichten!!!:confused: noch so -
aber bald wieder so:winken5:
 
hallo Theresa

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, ist mir noch was wichtiges eingefallen.
Ich habe erwähnt, am Anfang solle man besser nur kurz, dafür aber regelmässig meditieren. Warum?

Als ich zu meditieren begonnen habe, machte ich zuerst den Fehler, in der Meditation "aktiv" möglichst viel Energie aufnehmen zu wollen. Das führte dazu, dass ich statt ruhiger, nervöser wurde und nach dem Meditieren einen "Ueberdruck" im Kopf verspürte, sogar Kopfschmerzen hatte.
In der Meditation sollten wir nicht aktiv Energie aufsaugen, sondern passiv die Energien fliessen lassen. Dann nehmen wir soviel Energie auf, wie wir verdauen können. Am Anfang ist unsere Empfänglichkeit klein, die wird aber durch regelmässiges Meditieren immer grösser.

Ich wünsche dir viel Zuversicht. Du schaffst es!!!
 
genau diese Phänomän ist mir wiederfahren, als ich mir die Meditations-CD angehört habe. Ich war dabei voll eingeschalten, wollte so viel wie möglich davon aufnehmen erhoffte mir fast ein "Wunder" und vorallem wollte ich "es" verstehen. Ich werde es mit kleinen Schritten versuchen, da komme ich sicher weiter.
bis bald!
theresa
 
@Cerulean
Um richtig meditieren zu können. müssen wir lernen, unseren Verstand zu kontrollieren. Man nennt dies auch Gedankenkontrolle, Gedankenzucht und Gedankenbeherrschung.
Unsern Verstand kontrollieren und zu beherrschen - wie willst du das machen, ohne den Verstand dazu zu benutzen, Cerulean?
habe lange gebraucht, bis ich meditieren ohne jede Erwartungshaltung gelernt habe.
Ach, ich kann ein Lied davon singen! :)

@Theresa:
"Meditationshilfen" - mir hat es am Anfang geholfen zu wissen, dass jedesmal wenn ich meditiere, ich einen gewissen Fortschritt mache, auch wenn ich das nicht merke. Selbst dann, wenn die Meditation anscheinend überhaupt nicht so geht, wie wir eigentlich möchten und wir danach irgendwie uns ärgern, dass es wiedermal nicht geklappt hat, selbst dann kannst du sicher sein, dass du tief in dir drin einen kleinen "Fortschritt" gemacht hast. Unsere Wahrnehmung ist allerdings nicht so fein eingestellt um die vielen kleinen und kleinsten Veränderungen gleich wahrzunehmen, die ständig geschehen. Trotzdem kannst du sicher sein, dass sie geschehn.
Schau, sehr oft haben wir das Gefühl, dass wir stehen bleiben würden, uns nicht verändern würden, dass die Welt gewissermassen feststeckt. Das ist aber nur so, weil wir einfach zu wenig feinfühlig sind, um gewisse subtile Feinheiten der Änderungen in der Welt wahrzunehmen.
 
Original geschrieben von fckw
@Cerulean

Unsern Verstand kontrollieren und zu beherrschen - wie willst du das machen, ohne den Verstand dazu zu benutzen, Cerulean?
Du sprichst da was an, dass tatsächlich sehr schwierig aber nicht unmöglich ist.
Wie soll ich dir da antworten?! Ich habe zwar Bücher über dieses Thema gelesen, kann aber nicht behaupten, diese auch verstanden zu haben. Ich kann dir also nur aus meinen persönlichen Erfahrungen berichten.
Meine Erfahrung ist die, dass es mir heute gelingt, während meiner Meditation den inneren Dialog zu stoppen. Sollte der Verstand die höchste Instanz in unserem Wesen sein, so wäre dies kaum möglich. Wie man diese höhere Instanz nennen soll, ich weiss es nicht.
Ich meditiere übrigens mit offenen Augen und bin mir während der ganzen Meditation meiner selbst bewusst. Eigentlich viel mehr als im „Alltagsbewusstsein“. Nur hat Selbstbewusstsein nichts mit Verstand zu tun. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Vielleicht hat es jemanden, der das besser beschreiben kann.
 
Vielleicht hat es jemanden, der das besser beschreiben kann.
:) Ich finde das sehr gut ausgedrückt. Ich traue niemandem, der behauptet hier mehr zu wissen, als du selbst. Ich persönlich habe nicht die geringste Ahnung, wie das funktionieren soll. Aber dass ich innerlich stiller geworden bin, ich glaube, das kann ich ohne zu übertreiben behaupten.
 
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lese mit Freude eure interessanten Beiträge und beherzige sie auch.
Draussen schneit es herrlich - ich sehe aus dem Fenster und freue mich.
alles Liebe
Theresa:daisy:
 
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