Auszug aus dem aktuellen WikiArtikel über Amazon:
Kasernierung von Leiharbeitern
Die in der ARD am 13. Februar 2013 ausgestrahlte Reportage „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ berichtete von bis zu 5.000 Menschen, die als Saisonarbeitskräfte aus vielen Ländern Europas über die Arbeitsagenturen angeworbenen wurden. Die Arbeitnehmer - gruppenweise in Bussen angereist - wurden teilweise erst an ihren Einsatzorten in Deutschland durch Leiharbeitsverträge[57] der Firma Trenkwalder Personaldienste GmbH, laut deren Internetseite der Mensch im Mittelpunkt steht,[58] und eine geringere Entlohnung überrascht, anstelle einer zuvor angenommenen direkten Anstellung bei Amazon mit der ohnehin geringen Vergütung. Die Leiharbeitsverträge waren in deutscher Sprache verfasst, ein sofortiger „Rausschmiss“ und Abreise innerhalb 24 Stunden durchsetzbar. Die „Wanderarbeiter“ auf Abruf wurden in beengten Verhältnissen in angemieteten „Ferienwohnanlagen“ und Motels untergebracht,[57] oder auch im insolventen Freizeitpark am Silbersee bei Frielendorf über die CoCo Job Touristik GmbH & Co. KG[58] und waren von dort aus auf seltene, überfüllte Busshuttles zu und von ihren Einsatzorten angewiesen, etwa die Auslieferungslager und Logistikzentren in Bad Hersfeld, Koblenz oder Graben - stundenlanges und unbezahltes Warten auf den Transfer inklusive.[57] Sat.1 berichtet bereits im Dezember 2012 von ähnlichen Problemen bei der Unterbringung von saisonalen Leiharbeitern in Graben. Sie wurden großteils im Nachbarort Bad Wörishofen untergebracht.[59]
An den Unterbringungsorten wurden die Leiharbeitnehmer durch angsteinflößende „Securityleute“[57] der Firma H.E.S.S[58] überwacht, die jederzeit rechtsverletzend bis in die „Privatsphäre“ der abgesonderten Arbeitnehmer vordringen konnten: „Das ist unser Haus. Das sind unsere Regeln. Ihr müsst das machen, was wir sagen“, erläuterte einer der Securities den „Wanderarbeitern“ aus Südeuropa.[58] Bei weiteren Recherchen zu der „Sicherheitsfirma“ stießen die Reporter „auf zahlreiche Verbindungen zur rechten Szene“.[57] Das Geschäftsmodel des Internet-Riesen, der „mindestens 20 Prozent des deutschen Online-Handels und in gleicher Größenordnung den Buchmarkt“ beherrscht, beruht offenbar gezielt „auf Einschüchterung und Misstrauen.“ Das System eines Konzerns mit einem Umsatz von rund 6.5 Milliarden Euro, „der als Einziger einen Nutzen aus den geltenden Regeln zieht und [in dem] trotzdem niemand etwas ändert?“ [58]
Die in den Lohnabrechnungen um rund 12 % verminderten Stundenlöhne wurden von der Leiharbeitsfirma mit Abzügen für Kost und Logis gerechtfertigt, die auf den Abrechnungen jedoch nicht gesondert ausgewiesen werden. Einem möglichen Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug könne jedoch nur eine behördliche Überprüfung der Lohnbuchhaltung nachgehen, wie die Autoren der Reportage, Diana Löbl und Peter Onneken, wissen ließen.[60]
Angebote
Amazon USA hatte bis April 2008 „I Love Hitler“-T-Shirts, weitere Nazi-Produkte und auch „I Love Stalin“-Kleidungsstücke im Angebot, die nach Presse-Kritik aus dem Programm genommen wurden.[61] Der Onlinebuchhändler hat volksverhetzende und strafbare Schriften mit rechtsextremen und antisemitischen Inhalten auf seinen Internetseiten vertrieben.[62]