Alkohol, Drogen ... gibt es andere Möglichkeiten ?

Schon mal auf den Gedanken gekommen, dass Alkohol auch was Schönes und Positives sein kann, so lange man ihn in vernünftigen Mengen konsumiert.
Warum immer dieses Schlechtreden, nur weil manche einfach nicht damit umgehen können.

Ja, das sei einem jeden vergönnt, dass er sich was gutes tut. Ein jeder soll wissen, was er tut, das wär gut.

Aber es gibt eben auch die, wahrscheinlich eine große Minderheit, ich weiß es nicht, die nichtmal hinriechen dürfen, weil sie mit ihrem ganzen Bewusstsein, mit ihrem ganzen Wesen reinkippen, in eine psychische Abhängigkeit, in ein schwarzes Loch, und alles andere, das wichtig wäre hinten an stellen, Familie, echte Freunde, Arbeit... alles und im schlimmsten Fall zu unberechenbaren, geistesgestörten Psychopathen werden können, wenn sie sich die Sinne vernebeln, weil sie alles, was einen Menschen ausmacht, Gewissen, Verantwortung und Empathie im Rausch vorübergehend verlieren können bzw. mißachten.

Ich bin zum Beispiel so einer, der nichtmal dran denken darf, ein 1/8 Wein zu trinken, weil es jedes mal das selbe Spiel ist und ich erst nach einem, zwei oder drei Monaten runterkomm von dem Trip, wenns in meinem Leben schon an allen Ecken kracht und scheppert.

Und wenn ich singe: "ALKOHOL IS SCHEISSE!" dann bringt das eben mein persönliches Verhältnis zur Droge Alkohol zum Ausdruck und bezieht sich in keinster Weise auf das Verhältnis eines normalen Alkoholkonsumenten oder eines Kulturtrinkers zu seinem Wein.

Ich, als extrem gefährdeter Koma-Säufer darf mir einfach nicht leisten, dazu zu sagen: "FÜR MICH IST DAS SO". Weil das bringt mich IN MIR SELBER in einen Zwiespalt, in einen Konflikt... dann denkt es nämlich in mir: "Wieso dürfen andere und wieso darf ich nicht? Bin ich anders? bin ich schlechter? Was ist mit mir? Ich will auch mal ein Glas trinken, wie normale Menschen?

Alkohol ist neben einem Genußmittel eben auch noch ein nicht unbedenkliches Rauschmittel und als gefährdeter Säufer darf ich nur dem zweiten, negativen Aspekt Beachtung schenken, der erstere, der Genußfaktor hat für mich überhaupt keine Rolle zu spielen. Und ich darf mich nicht gleichzeitig entschuldigen und sagen "FÜR MICH" ist das so, weil sonst schwäche ich mich selbst in meinem Bestreben, über der kranken Sucht zu stehen und bringe mich selbst in einen inneren Konflikt.

Ihr alle, die ihr kein Problem mit dem Alkoholkonsum habt, laßt euch bitte nicht den Durst verderben, wenn ich sag: "Alkohol ist scheisse!" Das ist nicht Ziel der Operation.

Prost :)
 
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So hat eben jeder seine eigenen Erfahrungen mit dem Alkohol, sofern er welche hat und jeder muss irgendwie selber draufkommen, ob das sein Problem ist oder nicht.

Ja klar, auch mir gehts gut, die ersten zwei Wochen, wenn ich zu saufen beginn. Da bin ich plötzlich viel geselliger, tanz in der Kneipe und bring alle zum lachen.... und dann, in der dritten oder vierten Woche gehts abwärst, da kipp ich immer tiefer in das schwarze Loch, fühl mich unwohl und die Kumpels, die vorher mit mir gelacht haben, schmeissen mich aus der Kneipe, weil ich immer unerträglicher werde. Die anderen Trinker müssen mich an meine Verantwortlichkeiten erinneren, weil mir alles egal wird, was rundherum ist, hauptsach ich bin in der Dauerwelle. Dann hadere ich vor allem mit mir selber rum, weil mir von unten herauf dämmert, dass ich meine Wichtiges versäumt, vernachlässigt und nur Probleme gezüchtet, statt abgeschafft hab, mit meiner ausgelassenen Heiterkeit und Leichtigkeit des Seins.

Nein danke, ich hab genug von diesem Scheiss Spiel mit dem Alk. Seit meinem 15 Lebensjahr sauf ich mit mehr oder weniger großen Unterbrechungen und mein ganzes Leben hab ich mit dem Stoff versaut, darf gar nicht dran denken, was allein in den letzten 14 Jahren alles kaputt gegangen ist. Und das letzte Jahr war überhaupt die Krönung. Da wird sich an meiner Einstellung nicht mehr viel ändern können, weil ich muss retten was noch zu retten ist. Ich hab mir vorgenommen: zumindest zum krepieren will ich nüchtern antreten, wenns schon für sonst nichts gelangt hat, in diesem Leben. Das ist mein einziges Ziel, das echt noch Bedeutung für mich hat.
 
Nicht umsonst gehören alle diese Drogen, egal ob Alkohol, LSD, usw. ja zu den sogenannten "Bewußtseinserweiterden" Droge!

Also mal abgesehen, dass ich das noch nie so empfunden hab, hab ich das auch noch nie gehört, das Alkohol bewusstseinserweiternd ist.

Wenn ich was gekifft hatte, konnte ich schon noch Auto fahren. ich habs nicht all zu oft gemacht, aber wenn, dann fuhr ich extrem vorsichtig und trotzdem mit einer gesteigerten Wachsamkeit auf alle Aktionen bezogen.

Und wenn ich besoffen gefahren bin, war ich sowieso der allerbeste Autofahrer zwischen Wien und Oberösterreich, weil mir konnte nie was passieren. Bis ich in meinem bewusstseinserweiterten Tunnelblick und meiner grenzenlosen Selbstüberschätzung diesen Bauschuttcontainer mitgenommen hab. Da hätt aber genau so gut ein Mensch stehen können, weil ich hätt ihn einfach nicht gesehen. Das war mir zumindest eine Lehre, weil seit damals bin ich nicht mehr besoffen gefahren.

Also wo alkohol bewusstseinserweiternd wirken könnte, ist mir in meiner gesamten Laufbahn völlig entgangen. Diese Erfahrung hab ich einfach nicht gemacht. Er hat mich enthemmt, das ja, sogar ziemlich grenzenlos enthemmt, rücksichtsloser gemacht, meine Motorik gestört, mein Denken beeinträchtigt ... also leider, ich hab keine positiven ERfahrungen zu berichten. Was den Alkohol angeht.

Eher das GEgenteil von Bewusstseinserweiterung hab ich erlebt.... als ich nämlich 1986 nach ca. 11 Jahren Dauerrausch incl. Tunnelblick das erste mal wirklich aufgehört hab, hab ich nüchtern direkt Angst bekommen, vor der Weite und Dimensionalität des Lebens und wenn ich dann auch noch was gekifft hatte, war ich wie auf Trip.


Naja, so hat eben jeder seine Erfahrungen.
 
@gono38

Alkohol kann sicher nett sein, wenn unsereiner ihn dazu nutzen kann, gelegentlich mal über Grenzen zu gehen. Lustiger zu sein, lockerer zu sein...
Genau da ist aber das Problem. Sobald Mensch das merkt (und das geht ganz fix- schneller als beim Joint), benutzt er den Alkohol. Als Mittel zu Zweck wird er dann solange eingesetzt, bis man gar nicht mehr weiß, was Mittel oder was Zweck war. Das fängt beim kleinsten Gläschen an.

Das Menschen und Tier dem Alk gerne anheim fallen, ist kulturhistorisch völlig d'accord. Muss man nicht drüber reden. War schon immer so, wird immer so sein, solange irgendwas noch wächst, das zu gären bereit ist.

@Monk: Du hast vollkommen recht: Bewusstseinserweiternd ist was anderes. Alkohol legt ja bekanntlich Hirnzellen lahm. Die wachsen zwar zeitlebens nach, doch das braucht auch seine Zeit. Alk ist ein Ausknipser. Als Anknipser hab ich ihn noch nie erlebt.
Die Kulturtrinker, die den Wein zum Brät brauchen, sind auch nur verkappte Alkis. Freilich schmeckt vieles im Verbund besser, doch das ist im Prinzip eine Farce. Eine kulturelle.

:)
 
@Monk: Du hast vollkommen recht: Bewusstseinserweiternd ist was anderes. Alkohol legt ja bekanntlich Hirnzellen lahm. Die wachsen zwar zeitlebens nach, doch das braucht auch seine Zeit. Alk ist ein Ausknipser. Als Anknipser hab ich ihn noch nie erlebt.
Die Kulturtrinker, die den Wein zum Brät brauchen, sind auch nur verkappte Alkis. Freilich schmeckt vieles im Verbund besser, doch das ist im Prinzip eine Farce. Eine kulturelle.

:)

Lieber Monk!... heißt das, Frau Schrödi... net Monk... wo kämen wir dahin. Und außerdem hab ich immer recht :D

:umarmen:
 
Turbo-Venus :-) schrieb:
Alkohol kann sicher nett sein, wenn unsereiner ihn dazu nutzen kann, gelegentlich mal über Grenzen zu gehen. Lustiger zu sein, lockerer zu sein...

Das ginge auch so...

Der Körper produziert eigene Endorphiene oder wie diese Stoffe heissen, die uns high machen (können) oder für gute Laune sorgen.
Diese kann man ankurbeln bzw. selbst mit seinem Bewußtsein anschalten.
So wie in der Hypnose auch narkoseähnliche Zustände (für OP´s ) herstellbar sind.

Es ist also ohne irgendeine Substanz-Zufuhr möglich, das eigene High-System zu steuern und den Regler zu erhöhen.

Das wie geht halt über die Gedanken und das Vorstellungsvermögen und die intelligente Nutzung von Umweltreizen (zB. Musik) oder Bewegung.

Der Vorteil der körpereigenen Endorphine - sie sind nebenwirkungsarm bzw.-frei.

... aber mit Substanzen isses halt einfacher, bequemer, nicht an Aufmerksamkeit und Arbeit am Selbst gebunden. Da liegt die Arbeit am Selbst dann eher darin, dass man wieder runterkommt von der Sucht. Das is das einzig positive, dass ich an diesen Süchten finden kann, dass sie dich zur Arbeit, zur auseinandersetzung mit einem selber führen, wenn man mal durch eine Hölle gegangen bist.
 
Ich bin totaler gegner von alk und drogen,lösung niemals!!
es zerstört nur noch mehr und ist eine sache des kopfes.
wenn man fest gewillt ist nix einzunehmen dann mach ich es auch nicht ,kann mich sonst jemand überreden.entweder will man es selber oder nicht.
 
Alk ist ein Ausknipser. Als Anknipser hab ich ihn noch nie erlebt.:)

Hallo venus,
JEDE Droge knipst einen erstmal an und anschließend aus, wenn man sie missbraucht. Da ist das Problem. Selbst Heroin ist beim ersten Mal sanft und knipst einen in andere, schöne Sphären und macht glücklich und schön. Bei Heroin ists halt nur schon beim 3. Mal oder so, dass es komplett ausknipst.
Bei Alk knipst es einen die ersten Biere an, dann knipst es aus. Und je öfter man das amcht, je heftiger, desto nachhaltig ausknipsender ist es.
Und ja, das ach so kulturelle, zivilisierte Trinken in der Gesellschaft. Bei meiner Mutter hat es zum Glück wieder etwas nachgelassen. Eine lange Zeit lief es so ab: Zum Kochen ein zivilisiertes Glas Whiskey, vom Feinsten natürlich. Zum Essen Bier oder Wein, je nachdem was es gab, es muss ja schließlich das Gericht abrunden. Zur verdauung gabs dann danach ein gesundes Schnäpsle. Und wo kämen wir hin, wenn man sich dann zum Abend hin nicht das Feierabendbier oder den Wein genehmigen würde? Alles gesund und völlig gesellschaftlich normal versteht sich.

@monk: Danke für deinen, recht impulsiven Erfahrungsbericht. Zum Glück liegen zwischen meiner und Deiner Sucht noch Welten, aber wenn ich mal anfing am Abend zu trinken, gings bei mir ähnlich ab. Ins Koma saufen und auch dann wenn eigentlich am nächsten Tag was Wiochtiges ansteht. Das ist vergessen, hauptsache saufen. Früher habe ich dann solche Sachen trotzdem noch irgendwie hingekriegt, halb betrunken, halb verkatert. Inzwischen war es mir nicht mehr möglich.

lg, snakebite
 
Alkohol in Maßen hat noch niemanden umgebracht. Es gibt Länder, in denen würde man über solch einen Thread lachen. Und das sind Länder, in denen nicht ständig von Leberzhirrose die Rede ist, sondern von Lebensart. Lebensart, kulturell bedingt, ist nicht ungesund. Auch nicht, wenn sie ein paar Promille indus hat.

Hasilein :rolleyes: es gibt halt nicht nur die Kulturtrinker die Alkohol in Maßen, sondern Alkohol in Massen reinschütten, auf der Flucht vor sich selber, vor dem Dasein, vor der Welt, vor der Wirklichkeit, vor Allem. Und nur weil man in Russland noch lockerer Wodka reinschüttet als hier, macht das den Stoff nicht unbedingt attraktiver für mich.

http://www.sueddeutsche.de/politik/6/357832/text/


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I Love Wodkarausch
 
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Alkohol und andere Drogen sind ja bekanntlich nicht gut für die Gesundheit und für die Persönlichkeit eines Menschen. Normalerweise es wäre also vernünftig komplett darauf zu verzichten. Wenn da nur nicht dieses schöne Highgefühl wäre. Mit harten Drogen hatte ich bisher zum Glück nichts zu tun, habe auch noch nie im Leben gekifft. Alkohol ist da schon eher ein Problem ... Irgendwie könnte ich jeden Tag Alk trinken - tue es aber nicht ! Dennoch nervt dieser innere Drang danach einfach ... Wenn ich dann doch mal trinke, kann ich nicht mehr aufhören, mit jedem Glas wird der Drang danach größer und größer. Die meisten Leute trinken um sich zu benebeln, sich lockerer zu machen, lustiger zu sein, Probleme zu vergessen. Bei mir ist der Grund ein anderer: der Alkohol bewirkt, dass ich irgendwie mehr Zugang zu mir selbst und zu anderen Menschen bekomme - so als würde da eine fette Mauer einbrechen. Meine Sinne werden schärfer - Musik hört sich aufeinmal schöner an, Essen schmeckt aufeinmal besser. Ich fühle verstärkt die Liebe zu anderen Menschen (nicht sexuell) und zu allem was ist. Ich kann die Dinge dann einfach wahrnehmen ohne über sie nachdenken zu müssen.
Nun frage ich mich ... wie kann ich soetwas auch ohne Alk fühlen ?? Ich möchte nicht abhängig von dem Zeug sein, aber wenn ich es nur damit schaffe, dann möchte ich auch nicht komplett darauf verzichten - wobei dann natürlich erhebliche Suchtgefahr besteht. :confused:


Hallo colleenx :umarmen:


weist du das es dir gleich geht wie mir.

ich steckte einmal ziemlich tief in der Alkgeschichte drin und hab mit hilfe einer ex-freundein den weg aus dieser sache gefunden.
mein leid ist es, viel zu ruhig zu sein, und mit dem alk werde ich offener, beginn dann einfach mehr und mehr zu reden.
durch den Alk (Bier) verliere ich die hemmschwelle die mich sonst so blockiert.
sollang ich nichts trinke hab ich meine ruhe davor, aber wehe ich beginn mit einem schluck so kann es sein das ich nicht mehr aufhöre, muss aber nicht immer sein. und das komische an der sache war, es begann immer erst abens, das verlangen nach dem Bier!
hab nun am 28.3.10 meinen letzten tropfen getrunken und bin wieder auf den weg ohne den leben zu wollen.
es war nicht viel aber das war meine geschichte zu deiner sache.
mir hilft es einfach offen und ehrlich hier im forum dazu zu reden und schreiben !!!!

lg F.
 
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