Was kommt nach dem Tod?

Es geht mir total gegen den Strich, wenn ich an irgendeiner Stelle einer Diskussion merke, irgendwann sind wir falsch abgebogen und reden jetzt über was ganz anderes als am Anfang.

Ja, aber das passiert eben.
An sich geht es hier ja um die Frage, was nach dem Tod passiert.
Da kommt es aber nie zu einem Konsens, weil die Ansätze zu verschieden sind.

Es war ein Argument von Meikel, wenn er einbrachte, dass es einen Unterschied gibt zwischen Beobachter und Beobachtetem, dass das eine nicht das andere sein kann. Vor allem kam dieses Argument, wenn ich sagte ich nehme das ICHBIN als Absolutes wahr, dann kam von ihm, das kann nicht das Absolute sein, da ich es wahrnnehme und deshalb ich der Beobachter und nicht das Beobachtete sein kann.

Ja, ich kenne Meikels Argumentation, er wiederholt sie ja oft genug. :D
Ich sehe es aber trotzdem nach wie vor anders, ich kann mich nämlich sehr wohl selbst beobachten.

Da er aber das Absolute kennt und immer davon berichtet, fragte ich ihn wie er denn darauf kam, was für einen Stellenwert/Bedeutung das Absolute/Aufmerksamkeit denn für ihn habe, wie er auf diese Erkenntnis käme, wenn der Beobachter immer getrennt von dem Beobachteten sei. Daraufhin kam er dann irgendwann mit dem Unterschied Trennung und Distanz. Ob also Distanz eine Trennung ist oder nicht, hat mit dem ursprünglichen Thema und meiner Frage nix mehr zu tun.

LGMInti

Ja, stimmt.
Wenn Distanz keine Trennung ist, dann hat sich das erledigt.
 
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Es kommt doch immer darauf an, auf welcher Ebene ich etwas betrachte, wenn ich den Menschen als Ganzes sehe, dann ist die Hand ich und die Augen sind auch ich, wenn ich aber die Funktion betrachte, dann sehe ich wesentliche Unterschiede. Eine Hand ist eindeutig kein Auge. Aber beide werden von einer Schaltzentrale aus gelenkt. Die Schaltzentrale ist die übergeordnete Einheit, sozusagen eine höhere Dimension in der die unteren Dimensionen eingegliedert sind.

Und genauso sehe ich das auch mit den verschiedenen Ebenen im ich, also die verschiedenen Eigenschaften der Persönlichkeit, wie Mentalität, Temperament, Talente, Charakter etc. oder auch geistige Eigenschaften wie Intuition, Inspiration etc. Eine weitere "höhere" Dimension sehe ich im ICHBIN welche widerum ins absolute ICHBIN eingeht.

LGInti

Wenn man die Funktion eines Bestandteils betrachtet, konzentriert man sich auf diesen.
Er ist aber nach wie vor nur Bestandteil und die Ganzheit geht dadurch nicht verloren, sie kann nur dadurch aus dem Fokus verschwinden..
Die Einteilung in Ebenen ist nur ein geistiges Hilfsmittel.
In Wirklichkeit ist das ja alles miteinander verbunden und verwoben und bildet keine wirklichen Ebenen.
 
Ja, ich kenne Meikels Argumentation, er wiederholt sie ja oft genug. :D
Ich sehe es aber trotzdem nach wie vor anders, ich kann mich nämlich sehr wohl selbst beobachten.
Allein die Tatsache, dass du realisierst, es gibt jemanden, den du als dich empfindest und der etwas beobachtet, das er ebenfalls als sich selbst empfindet, deutet unmissverständlich darauf hin, dass du keines von beiden bist.
 
Allein die Tatsache, dass du realisierst, es gibt jemanden, den du als dich empfindest und der etwas beobachtet, das er ebenfalls als sich selbst empfindet, deutet unmissverständlich darauf hin, dass du keines von beiden bist.

Da ist nicht JEMAND!
Das bin schlicht ich.
 
Ja, im Unterschied von Zeitlich und Räumlich. Aber wenn ich hier bin, bin ich an dieser örtlichen Stelle gleichsam auch jetzt.
Lieber Solis,

es geht doch bei diesem Disput darum, dass Meikel behauptet, er könne diese Welt nach dem Tod durch Aufmerksamkeit beobachten. Sicherlich würde er eine solche Beobachtung vom Standpunkt aus dem Hier und Jetzt durchführen. Das Problem ist aber, dass sich das Objekt „Jenseits“ nicht im Hier befindet. Man kann ganz einfach keine Dinge beobachten, die sich außerhalb des Beobachtungshorizontes befinden.

Ich denke, dass es bei den Jenseitsvorstellungen einfach nicht um rationale Erkenntnisse geht, sondern ums das Seelenheil eines Sterbenden. Einem Menschen einfach das Gefühl der Hoffnung geben, dass sich da nach dem existenziellen Tod doch noch ein Ausweg in ein anders Dasein finden lässt. Etwas, das uns beim Sterben und Loslassen vom Leben helfen kann. Wie Träume am Ende mit dem Gedanken „Es ist alles wieder gut“ abschließen, so sollten wir auch den Traum von unserem Dasein abschließen können.


Merlin
 
es geht doch bei diesem Disput darum, dass Meikel behauptet, er könne diese Welt nach dem Tod durch Aufmerksamkeit beobachten.
Danke, dass du es so schön zusammenfasst, dann entsteht wieder Klarheit und man weiß wieder, worum es geht.
Ich denke, er sieht die Aufmerksamkeit als ein ewig Seiendes und im Grunde genommen als ein Unsterbliches an, das den Menschen nicht verlässt, das zum Menschen gehört, was ihn veranlasst, auch im Tod etwas zu haben, das eine Bewusstheit ist und wir es nicht verlieren, wenngleich wir den Körper verlieren und alles, was mit ihm verbunden ist.
Doch es fehlt etwas, das ein ewig Seiendes - im Leben und im Tod - begründbar und nachvollziehbar macht.
 
Danke, dass du es so schön zusammenfasst, dann entsteht wieder Klarheit und man weiß wieder, worum es geht.
Ich denke, er sieht die Aufmerksamkeit als ein ewig Seiendes und im Grunde genommen als ein Unsterbliches an, das den Menschen nicht verlässt, das zum Menschen gehört, was ihn veranlasst, auch im Tod etwas zu haben, das eine Bewusstheit ist und wir es nicht verlieren, wenngleich wir den Körper verlieren und alles, was mit ihm verbunden ist.
Doch es fehlt etwas, das ein ewig Seiendes - im Leben und im Tod - begründbar und nachvollziehbar macht.
Lieber Solis,

sicherlich könnte man das so verstehen, nur ist die Realität halt eine andere. Es ist doch so, dass die eingehenden Informationen auf der unbewussten Ebene mit den Erinnerungen auf mögliche Entwicklungen abgeglichen werden. Bei bedeutsamen Ereignissen in unserem Umfeld wir automatisch die Aufmerksamkeit auf dieses gerichtet.

Es gibt dazu sogar einen neuronalen Schaltkreis, der bei existenziellen Situationen ohne Beteiligung des Bewusstseins reagiert. Wenn dem nicht so wäre, könnten wir keinen plötzlich zugeworfenen Ball auffangen oder einem Stein ausweichen. Ich möchte das jetzt nicht noch weiter vertiefen, aber die Aufmerksamkeit ist nicht ständig präsent, so zum Beispiel im Tiefschlaf oder Koma. Ich kann da also bei der Aufmerksamkeit beim besten Willen kein ewiges Seiendes erkennen.

Was uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt, ist also nicht der Geist, sondern die Seele. Für unser Dasein ist sie von immerwährender Bedeutung, denn wenn sie uns verlässt, kann es kein Erwachen mehr geben. Wo wir nun aber diesem Immerwährenden der Seele eine Grenze setzen, bleibt jedem selbst überlassen. Ist es der Tod, ein Leben in einer anderen Welt oder im ewigen Samsara? Wichtig bei alledem ist, dass darin die Seele ihr Heil finden kann.


Merlin
 
Das Problem ist aber, dass sich das Objekt „Jenseits“ nicht im Hier befindet. Man kann ganz einfach keine Dinge beobachten, die sich außerhalb des Beobachtungshorizontes befinden.
Genau das ist mit Jenseits gemeint, was du im letzten Satz schreibst.

Ich verstehe als Jenseits alles, worauf ich meinen Aufmerksamkeitsfokus bislang noch nicht gerichtet habe. Ich weiß z.B. aus Erzählungen, vom Hörensagen, dass es ein südamerikanisches Land mit dem Namen Argentinien gibt. Auch wenn ich nicht anzweifele, dass es das Land tatsächlich gibt, kann ich es dennoch bislang mit keiner persönlichen Erfahrung verifizieren. Das heißt: Auf meinen Standpunkt bezogen befindet sich Argentinien im Jenseits. Denn man muss fragen: Jenseits in Bezug zu was? Und damit ist nichts anderes gemeint, als der Bezug des bislang erfahrbaren Bewusstseinsbereiches zu dem Bereich, der noch nicht erfahren wurde. Einfach gesagt: Alles, was noch nicht erfahren wurde, ist demzufolge das Jenseits.

Zum Beispiel ist bereits alles, anschaulich gesagt, was ich morgen erfahren und erleben werde, in Bezug zu heute - das Jenseits.
Das heißt, man darf nicht sterben (im Sinne von Nichtvorhandensein), weil man das Jenseits sonst gar nicht mitbekäme. :)

Die Erde folgt mit einer Geschwindigkeit von gut 100.000 km/h auf einer spiralförmigen Bahn der Sonne, die sich ebenfalls bewegt. Das heißt: Wir fliegen ständig ins Jenseits. Dort, wo wir uns in genau diesem Moment befinden, waren wir vorher noch nie gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Eigentlich müsste es mit Bezug auf ein Leben nach dem Tod immer heißen, dass der/die Verstorbene jetzt in der feinstofflichen Welt lebt. Oder im feinstofflichen Kosmos.

"Das Jenseits" ist in diesem Zusammenhang dafür ein gebräuchliches und verbreitetes Synonym mit einem großen Bedeutungsumfang. Man weiß ja nichts Genaues und man weiß schon gar nicht, wie es dem kürzlich Verstorbenen in Wirklichkeit geht.
 
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