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Blog-Einträge von metropolis71
Wer, obwohl frei von Lust, nach Lust doch wieder schmachtet,
Gleich dem Befreiten, der nach Ketten wieder trachtet.
Der Drang bringt Leid; drum soll der Bhikkhu ihn vertreiben,
Wünscht er von Leidenschaft für immer frei zu bleiben.
Vom Drang befall'ne Wesen müssen lange Zeit,
Wie Hasen in der Schlinge, dulden schweres Leid.
Wer nur Vergnügen sucht und giert nach Sinnesfreuden,
Muß immer wieder durch Geburt und Sterben leiden.
Die Ströme fließen überall, das Unkraut sprießt;
Die Wurzel grab ihm ab mit Weisheit, wo du's siehst!
Wo noch die sechsunddreißigfache Gier vorhanden,
Den Toren macht die Flut der Leidenschaft zuschanden.
Gefällter Baum wächst nach, wenn noch die Wurzel lebt;
Solang' noch Drang besteht, das Leid sich neu erhebt.
Ich rat' euch, die ihr steht vor meinem Angesicht:
Wie Unkraut rodet aus den Lebensdrang, daß nicht
Der Tod euch wieder, wie der Strom das Schilfrohr, bricht!
Doch wer den bösen Drang in sich gemeistert hat,
Dem rinnt die Sorge ab, wie Tau vom Lotusblatt.
Wen dieser scharfe Drang, der giftige, erfaßt,
Wie Unkraut wuchernd, wächst ihm Leid und Sorgenlast.
Dem Trägen wächst der Drang wie Schlinggewächs; in Süchten
Springt ruh'los er umher, gleichwie der Aff' nach Früchten.
Wohl dem, der tugendhaft bis in sein Alter, fest
Vertraut und weise ist und Schlechtes unterläßt!
Wohl dem, der liebevoll die alten Eltern ehrt
Und Ehrfurcht Heiligen erweist, wie sich's gehört!
Wohl dem, der in der Not auf Freunde rechnen kann,
Der stets zufrieden ist und gutes Werk getan,
Das ihn beim Sterben freut, und den kein Leid ficht an!
Gleichwie der Elefant im Walde, geh' allein
Und wünsche wenig, hab' mit Toren nichts gemein!
Sonst geh' getrost allein, wie ein aus seinem Land
Verbannter Fürst und wie im Wald der Elefant.
Triffst einen klugen Freund du, einen tücht'gen Mann,
Gefahren zu besteh'n, dem schließe froh dich an!
Seid ernst, bewacht das Denken, reinigt das Gemüt,
Gleichwie der Elefant sich aus dem Sumpfe zieht.
Einst schweift' mein Denken ab nach Sinnenlust und Glück;
Wie einen brünst'gen Stier halt' ich es jetzt zurück.
Ein Schwelger, der sich faul im Bett wälzt gleich den Schweinen,
Den fetten, muß noch oft in dieser Welt erscheinen.