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Blog-Einträge von metropolis71
Brahmane heißt, wer, heimatlos, Verkehr nicht pflegt
Mit Pilgern und mit Volk und wenig Wünsche hegt.
Die, weisheitstief und klug, den Weg und Abweg kennen,
Ans Ziel Gelangte, sie will ich Brahmanen nennen.
Brahmane heißt, wer hier des Leidens Ende fand,
Die Last abwarf und alles abschnitt, was ihn band.
Brahmane heißt, von dem die Lust abgleitet glatt
Wie von der Nadel Senf, wie Tau vom Lotusblatt.
Brahmane heiße, wer den Zorn hat abgelegt
Und, wunschlos, sittsam, fest, den letzten Körper trägt.
Brahmane heiße, wer unschuldig Schimpf und Strafe
Erträgt und die Geduld gebraucht als starke Waffe.
Brahmane ist nur, wer von Bindung frei sich machte,
Die Kette brach, den Riegel hob und dann erwachte.
Wer alle Ketten brach und nichts zu fürchten hat,
Der Freigeword'ne ist Brahmane in der Tat.
Brahmane ist nicht der, der sich berufen kann
Auf Ahnen, eingebildet und ein reicher Mann;
Wer arm und wunschlos, den sieh als Brahmanen an!
Den Mann im Lumpenkleid, voll Adern, abgezehrt,
Der sich im Wald versenkt, halt' als Brahmanen wert!
Wozu das Haargeflecht? Wozu das Fell, der Putz?
Du Tor bist außen fein und innerlich voll Schmutz.
Brahmane wird man nicht durch Haartracht oder Ahnen;
Nur die in Recht und Wahrheit leben, sind Brahmanen.
Wer uns das Buddhawort erklärt, der sei uns teuer!
Man ehre ihn, wie der Brahmane ehrt das Feuer.
Kein Unrecht tun in Werk, in Worten und Gedanken!
Ein echter Brahmana darf hierin niemals schwanken.
Brahmane, nicht gering acht' die Enthaltsamkeit!
Gib auf die Angriffslust! So schwindet alles Leid.
Brahmanen schlage nicht! Brahmane, wehr' dich nicht!
Weh dem, der einen schlägt! Weh dem, der widerficht!
Brahmane heißt: vom Übel frei; ein Samana:
Der ruhig geht; vom Schmutz erlöst: Pabbājita.
Die Sonne glänzt am Tag, der Mond glänzt in der Nacht,
Der Weise, wenn versenkt, der Held in Waffenpracht;
Doch Tag und Nacht erglänzt des Buddhas Geistesmacht.
Wer wunschlos sich versenkt und seine Pflicht getan,
Von Fesseln frei, am Ziel, der ist ein heil'ger Mann.
Geht ihn das Diesseits und das Jenseits nichts mehr an,
Von Furcht und Fesseln frei, der ist ein heil'ger Mann.