zwischen Hilfesuchenden und Schamanen/Schamaninnen

  • Ersteller Ersteller Tit4Tat
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Chokolade,

ich z.B. schreibe überhaupt nicht im Schamanen-Thread, weil es eine sehr persönliche Angelegenheit ist, wie ich finde.
Aber ich lese hier sehr oft.
Trotzdem hätte ich null Lust darauf, meine Erfahrungen hier wiederzugeben, weils eben MEINE Erfahrungen sind.
 
Moin,

nochmal zum Thema Ethik, auch wenn inzwischen klar sein sollte, dass auch hier nichts verallgemeinert werden kann. Ich spreche daher ausschließlich für mich.

Um ehrlich zu sein, die Übermittlung _unangeforderter_ Informationen von drüben würde für mich persönlich in die Abteilung "Keine! Arbeit! ohne! Auftrag!!" fallen und damit ein No Go sein.

Und selbst wenn ich einen Auftrag habe, muss ich mir immer noch die Frage stellen, ob die drübige Quelle vertrauenswürdig ist (sprich, ob sie ist, was sie zu sein scheint). "Nichts ist, wie es scheint", und "Die Geister sind vielschichtig und gefährlich", das sind zwei Sätze aus Geisteranien, die in diesen Zusammenhang gehören.

Ich weiß wohl; ich war auch eine ganze Weile der Meinung, ich müsste darauf vertrauen können, was von drüben kommt ... schließlich ist Vertrauen in die Geister, ins eigene Arbeiten, ein ziemlich wesentliches Requisit. Bedauerlicherweise musste ich dann mehrfach und mit erheblichem Kollateralschaden, der nicht nur mich betraf, feststellen, dass das alles nicht so einfach ist.

Das andere, was - zumindest gilt das für mich - intensiv überprüft gehört, und zwar im Zweifel jedes Mal, ist die Sauberkeit der eigenen Motivation. Auch das habe ich nur via beträchtlichen Kollateralschaden gelernt. Will ich helfen, weil ich meine, dass (wo auch immer) geholfen gehört? Will ich etwas tun, weil ich glaube, einen Auftrag von drüben zu haben (mei, toll, ich bin wichtig: die Geister wollen was von mir!)? Tue ich etwas, weil ich in dem Moment gerade glaube, dass das so gehört? Tue ich etwas, weil ich einen Auftrag habe und glaube, dass von mir erwartet wird, dass ich diesen Auftrag möglichst gut erledige? Tue ich etwas, weil ich weiß, dass mir Leute zuschauen, weil ich weiß, dass ich als Arbeitender einen anderen Status habe als einer, der "nur" als Klient da ist?

Wobei mir im Nachhinein so langsam klar wird, dass es ungefähr jedes Mal Winke mit mehr oder weniger großen Zaunpfählen [nota bene, nicht: Vollpfosten - *g*] gab, die ich nur nicht als solche ernstgenommen habe, weil ich doch vertrauen wollte und der Meinung war, ich sei gut geführt in dem, was ich tue. Eine Spinne ist eine Spinne ist eine Spinne - oder nicht. Stimmen in der Nacht sind Einbildung - oder nicht. Etwas Wurmartiges und zwei Wolfswelpen sind Geschenke von den Geistern - oder nicht. Das aber ist eine persönliche Geschichte.

Wenn ich nun höre dass jeder hier praktisch seine eigenen Regeln zu machen scheint, dann widerspricht das meinem persönlichen Erleben, das kann nicht sein, wo würde da der Vorteil der Geisterwelt liegen überhaupt mit den Menschen zusammenzuarbeiten ?

Eigentlich haben hier viele gesagt, dass es nicht die eigenen Regeln sind, sondern die der jeweiligen Geister. Der Vorteil einer Zusammenarbeit liegt m.E. darin, dass Menschen Dinge tun können, die Geistern so nicht unbedingt möglich sind, etwa, von Mensch zu Mensch zu kommunizieren.

Nach meinem bisherigen Eindruck - da kann ich mich Vorschreibern wie Terrorelf nur anschließen - ist eben nicht Frieden, Liebe und Unterstützung der Normalzustand in den geistigen Welten. Nun, ich nehme schon an, dass es Welten gibt, in denen das der Fall ist, und dann ist es schön, dort zu sein. Es gilt aber definitiv nicht für alle geistigen Welten. Zitat vom Wochenende, ein Trupp hat mich hoch in der Luft am Schlafittchen: "Hey, wir könnten dich auch fallenlassen!" Die fanden das witzig, in diesem Kontext ist das aber nur ein höchlichst harmloses Beispiel. Die weniger harmlosen zu erzählen, darauf verzichte ich.

Da vermischt du ganz einfach das was ein Mensch als Person ist mit den unpersönlichen Aufgaben, die Pflichten sind und denen er sich nicht so einfach entledigen kann.

Diese unpersönlichen Aufgaben gibt es, mit Sicherheit, und selten dürften es die sein, die wir uns ausgesucht hätten, wenn uns jemand gefragt hätte. Dennoch bleibt die Frage en detail und gnadenlos zu überprüfen, worin genau eine solche Aufgabe besteht.

Mit diesem Esodenken (höhere Schwingungen usw.) kann ich persönlich wenig anfangen. Meine Stärke beziehe ich aus mir selbst (meinem Selbst) heraus, nicht durch von Außen aufgelegte Ideale. Und meine Erfahrung ist, je besser ich meine eigene Stärke mobilisieren kann, desto mehr Hilfe erfahre ich auch von drüben
Klingt nicht wie Demut oder sich seiner eigenen Begrenzungen bewusst zu sein.

Oh doch; gerade das. Beides.

Ich unterschätz überhaupt niemanden, aber ich bin so wie viele andere hier einfach nur mit ein paar ganz naiven Fragen aufgetaucht und hab rechts und links eins hinter die Backen bekommen.
Dann sucht man sich die Infos eben anderswo.
Freundlichkeit beruht durchaus auf Gegenseitigkeit.
Es ist mir egal ob ihr euch schieflacht über die Dummheit der Anfänger.

Liebe chocolade, eigentlich glaube ich, dass viele hier durchaus bemüht sind, ernsthaft und ehrlich zu antworten, ohne sich über etwas lustig zu machen. Und glaube mir: die "rechts und links hinter die Backen" haben vermutlich die allermeisten hier bekommen, und zwar möglicherweise auch in dieser, mit Sicherheit aber in der Anderswelt. Dummerweise führt das allerdings dazu, dass etwaige Antworten nicht gerade pflegeleicht ausfallen. Alles andere wäre aber unehrlich, dem Fragenden - sei das jetzt Du oder jemand anders - damit nicht gedient. Was ich oben über Kollateralschaden aufgrund eigener Naivität geschrieben habe, ist Wort für Wort absolut ehrlich und ernst gemeint. In der weiteren Folge habe ich kompletten Bankrott und Niederlage erklärt und mir selbst absolutes schamanisches Arbeitsverbot erteilt - was wiederum so weh tat wie nie etwas zuvor in meinem Leben. Vor einem solchen Hintergrund ist es mir gar nicht möglich, "über die Dummheit der Anfänger" zu lachen. Dafür sind diese Dinge viel zu ernst zu nehmen, gerade auch dann, wenn ich in manchen Punkten anderer Meinung bin. (Wenn wir alle einer Meinung wären, könnte man Foren wie dieses auch dichtmachen, dann wär's langweilig.)

Wer halbwegs sensibilisiert ist erzählt nicht ständig man sollte Gewaltopfer im Stich lassen. Wie kommen sie denn überhaupt zu einem Profi wenn sie sich noch nicht einmal bewusst sind ein Problem zu haben weil sie es nicht anders kennen ?

Ich möchte hier kein Öl ins Feuer gießen, aber mein (weltlicher) Lehrer würde dazu jetzt sagen, woher wir denn wissen können, was für den jeweils anderen gerade richtig ist - nicht unbedingt für den Menschen, aber für die Seele? Woher können wir wissen, welche Lernerfahrungen diese Seele beschlossen hat in diesem Leben zu machen? Kann ich, darf ich mich darüber hinwegsetzen? Ich weiß, das Thema ist extrem schwierig. Dennoch sind das Fragen, die es zumindest wert sind zu stellen - welche Schlussfolgerung der jeweilige Fragesteller dann daraus zieht, ist dessen persönliche Angelegenheit und als solche wiederum zu respektieren.

Und glaubst dass meine Botschaften schmackhaft sind ?
Das hängt vom Empfänger ab was der grad braucht, es kann Wahrheit sein oder Ermutigung, ein anderes Lebenskonzept...das sind ganz praktische Sachen...
Nun, ich habe aber persönlich nichts davon...weder finanziell noch anders...wenn die Botschaft überbracht ist bekomme ich das Zeichen mich zurückzuziehen.
Und oft merken die Menschen noch nicht einmal was passiert, da man im realen Leben eben selten genug mit Esoschnickschnack kommen kann.

Auch wenn ich, siehe oben, für mich selbst anderer Meinung bin, so bin ich fest davon überzeugt, dass dieser Weg wirklich "kein Zuckerschlecken" ist. Und dass er respektiert gehört, eben als persönliche Entscheidung, wie mit den o.a. Fragen umzugehen ist.

LG
wolfswald
 
Zuletzt bearbeitet:
chocolade schrieb:
Das hängt vom Empfänger ab was der grad braucht, es kann Wahrheit sein oder Ermutigung, ein anderes Lebenskonzept...

Spannend, diese Trennung.
Eigentlich sollte eine Botschaft immer wahr bzw. wahrhaftig sein. Und sinnvoller Weise transportiert man sie auch so, dass der andere sie nehmen kann - und knallt sie nicht etwa wie einen nassen Fetzen um die Ohren.
 
Ich möcht mich bei allen bedanken, die sich hier mit mir gerieben haben, passt schon, vorerst steig ich hier aus...:danke:

aber...

sagt mal gibt es eigentlich auch was Positives, Ermutigendes, Enthusiastisches zu berichten ?

Jemand, der nach 2-3 Jahrzehnten Schamanismus zurückblicken kann und sagt: Hey, das war es echt wert, würd ich im nächsten Leben wieder tun weil

...???

Eigentlich hatte ich ja nur einen machbaren, positiven Zugang zum Thema gesucht, den gibt es leider hauptsächlich in Büchern oder teuren Kursen und weniger von real praktizierenden Menschen.

:)
 
Jo zum Schluß noch:

sagt mal gibt es eigentlich auch was Positives, Ermutigendes, Enthusiastisches zu berichten ?

Jemand, der nach 2-3 Jahrzehnten Schamanismus zurückblicken kann und sagt: Hey, das war es echt wert, würd ich im nächsten Leben wieder tun weil

...???

Gibt es. Zum Beispiel Schönheit im Sinne von Harmonie, gerade der Naturwelten erkennen (ist jetzt halt bei mir so), Wissen und Verstehen (was aber auch länger dauert), erweiterte Wahrnehmung, Verstehen von Zusammenhängen, Zusammenarbeit mit Klienten, Wissen um die Beseeltheit von allem (und zwar ganz praktisch), Wissen, warum ich hier auf diesem Planeten rumspringe und was für ein Job zu tun ist.

Gruß,
T.
 
Gibt es. Zum Beispiel Schönheit im Sinne von Harmonie, gerade der Naturwelten erkennen (ist jetzt halt bei mir so), Wissen und Verstehen (was aber auch länger dauert), erweiterte Wahrnehmung, Verstehen von Zusammenhängen, Zusammenarbeit mit Klienten, Wissen um die Beseeltheit von allem (und zwar ganz praktisch), Wissen, warum ich hier auf diesem Planeten rumspringe und was für ein Job zu tun ist.
Das ist, finde ich, jede Anstrengung wert und sagt mir, daß ich den richtigen Weg eingeschlagen habe! (Die Klienten dürfen ja wohl auch 4 Beine haben, denke ich... ;) )

LG
Grauer Wolf
 
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