zwischen Hilfesuchenden und Schamanen/Schamaninnen

  • Ersteller Ersteller Tit4Tat
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So sehr ich Deine Meinung oft schätze, hier muß ich Sobek rechtgeben. Ethik ist nicht universell. Ich ziehe dafür immer gerne den Vergleich europäischer Begräbnisriten mit denen mancher südamerikanischer Stämme heran.
Hierzulande würdest du, wenn du die Asche eines Toten ißt, für bekloppt erklärt, ggf. sogar juristisch belangt. Dort unten würdest du als herzlos gelten, wenn du es nicht tätest, weil es dir an Ehrerbietung und Liebe gegenüber dem Verstorbenen mangelt. Unterschiedlicher kann der Ethikbegriff kaum noch sein.

Oder um zum Schamanischen zu kommen... Selbst mir als Anfänger, als Lernender ist bewußt, daß die Ethik meines Wolfstotems eine ganz andere ist, als die "übliche" (was ja eigentlich schon wieder ein Widerspruch im sich ist; s.o.) menschliche. Selbst meine Ethik ist in vieler Hinsicht "canidisch" geprägt und weicht schon deutlich von der "Norm" ab.
Wie schon gesagt: Ethik ist kulturgebunden und ich gehe sogar noch weiter: Auch die individuellen Eigenheiten/Charaktere spielen da eine nicht geringe Rolle. "Universell" ist da letztlich wirklich nichts.

LG
Grauer Wolf

Ich meine das nicht auf weltliche Gebräuche angewandt, sondern von spirituellen Erfahrungen aus gesehen, die ich gemacht hab. Dort ist Frieden, Liebe und Unterstützung ein Normalzustand, der hier nur ein unerreichbares Ideal ist.
Aber ich möchte mich nun auch nicht in Haarspaltereien begeben und verstehe schon ihnaltlich was ihr rüberbringen möchtet.

:)
 
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Zum Thema Ethik:
Wenn ein Schamane zur damaligen Zeit es für angebracht befunden hat, ein paar Jungfrauen den Göttern zu opfern, dann klingt das nicht nur sehr unethisch für uns, es klingt abscheulich für uns! Aber möglicherweise war es ein Auftrag der Verbündeten des Schamanen. Vielleicht gab es in der Sippe zu viele weibliche Nachkommen (die natürlich für weiteren Nachwuchs sorgen) und in Anbetracht der Nahrungsbeschaffung, war nun die ganze Sippe in Gefahr. So opfert man ein paar wenige um das Ganze zu erhalten.
Deshalb steht Gleichgewicht über Ethik, zumindest für einen Schamanen!
Und Ethik ist reine Bewusstseinssache und nicht ein universales gültiges Prinzip !!

Verstehe und gleichzeitig bringt uns das vielleicht heutzutage nicht wirklich weiter weil man damit auch jede Grausamkeit, Krieg, religiösen Extremismus rechtfertigen könnte ?

Auf welcher gesunden Basis kann ein einzelner Mensch diese schwerwiegenden Entscheidung treffen ?
 
Dann kann es ja keine Misserfolge geben. Oder wie definierst Du dann Misserfolg?

Für den Briefträger ist es egal ob er einen bösen Brief vom Finanzamt übermittelt oder einen Lottogewinn. Wenn du mit Menschen arbeitest, dann bist du aber wohl keine gefühllose Maschine, der alles egal ist ?

Dann sprichst Du alle Menschen an, an die Du deine Erwartungen und Ideale heranträgst und möchtest, dass sie deinen Wertvorstellungen folgen.

Da vermischt du ganz einfach das was ein Mensch als Person ist mit den unpersönlichen Aufgaben, die Pflichten sind und denen er sich nicht so einfach entledigen kann.

Mit diesem Esodenken (höhere Schwingungen usw.) kann ich persönlich wenig anfangen. Meine Stärke beziehe ich aus mir selbst (meinem Selbst) heraus, nicht durch von Außen aufgelegte Ideale. Und meine Erfahrung ist, je besser ich meine eigene Stärke mobilisieren kann, desto mehr Hilfe erfahre ich auch von drüben

Klingt nicht wie Demut oder sich seiner eigenen Begrenzungen bewusst zu sein.



Eine idealisierte Leidvermeidung als Motiv halte ich persönlich für den größten Leidbringer in dieser Welt, dass Menschen meinen sagen zu können, wie andere sich verhalten sollen und was gut und schlecht sei. Das ist imho der Beginn der Diktatur.

Auch wiederum da, schrieb ich nirgends was von allgemeiner Leidvermeidung, nur davon nicht unnötig für etwas zu leiden, was man nicht zu verantworten hat oder nicht ändern kann.

Traumatisierte Opfer von Gewaltverbrechen gehören imho in professionelle Hände von Psychotherapeuten.

Du hast einfach zu wenig Interesse (Ahnung ?, Erfahrung) an der Gewaltproblematik um das vernünftig diskutieren zu können.

Und was vorwegnehmende Hilfe angeht, so ist dies auch ein Bereich, der mit höchster Vorsicht zu behandeln ist und man sich sehr gut überlegen muss, was ein sinnvoller Schritt ist. Pauschal gibt es da keine Lösung.

Weil für dich Gewalt nur ein intellektuelles Konzept ist dessen Spannbreite und Komplexität du dir nicht bewusst bist

Hm? Ah, du meinst es anders als ich, Du misst deinen Erfolg, wie schnell und präzise dein Klient deine vermittelten Botschaften annimmt?

Für mich ist eintretende Wirksamkeit wichtig.

Es ist nicht mein Erfolg, sondern meine Aufgabe bestimmte Dinge zu tun, wie oft soll ich das noch sagen ?
Die geistige Welt entscheidet wer, wann, welche Unterstützung/Info braucht.
Es ist nur Teil der Lernaufgabe den richtigen Weg zu finden.

Manche Aufgaben brauchen nur einen kurzen Kontakt, die längste Aufgabe hat neun Monate gedauert weil die Aufgabenstellung so definiert ist jemanden einfach nur mal kurz in eine neue Richtung zu weisen oder auch für eine Umbruchssituation umfassende Unterstützung zu bieten.

Um immer Wirksamkeit zu garantieren musst du Gott sein und das ist vermessen.
 
Dann scheinst Du nur einen Teil der geistigen Welt zu kennen. Die geistige Welt, die ich kennengelernt habe, hat sehr unterschiedliche Ethiken - je nach Wesen und wo das Wesen herkommt.
D.h. man muss genau schauen, wer da vor einem steht, wenn man mit einem geistigen Wesen interagiert - nicht jedes ist immer nur lieb und nett. Wenn Du nur mit den "Netten" zu tun hast, beglückwünsche ich Dich. Viele von uns haben auch mit den weniger "Netten" zu tun - oder auch mit den "Mittel-Netten".

Es ist mir schon klar dass man nicht immer nur mit den Netten zu tun haben kann, da bleibt es dann wohl abzuwägen ob Aufwand/Risiko mit den zu erwartenden Ergebnissen halbwegs im Einklang sind.

Vielleicht ist man am Anfang auch einfach noch mehr beschützt falls man es nicht zu sehr drauf anlegt sich Hals über Kopf in irgendwelche Abenteuer zu stürzen.

Die von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein können.
Und nicht jeder spirituelle Mensch bekommt diese Aufgaben und Verpflichtungen, oder in einer anderen Form, die für andere Menschen nicht erkennbar ist. Spiritualität bedeutet ja zuerst einmal nur, dass man nicht nur im Außen nach Antworten sucht - es gibt auch in der Spiritualität so viele unterschiedliche Strömungen, Interessen und Richtungen (die einen wollen nach oben, andere nach unten, wieder andere wählen den Weg der Mitte), dass man darüber pauschal überhaupt keine Aussage treffen kann.
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Man muss ja auch einverstanden sein können mit seinen Aufgaben.
Wenn man genug Herausforderungen in der hiesigen Welt hat, dann legt man es vielleicht nicht zu sehr darauf an all die Untiefen der anderen Welten sich noch zusätzlich auf den Buckel zu laden.
 
Für den Briefträger ist es egal ob er einen bösen Brief vom Finanzamt übermittelt oder einen Lottogewinn. Wenn du mit Menschen arbeitest, dann bist du aber wohl keine gefühllose Maschine, der alles egal ist ?

Ich werkel nicht an fremden Menschen herum.

Da vermischt du ganz einfach das was ein Mensch als Person ist mit den unpersönlichen Aufgaben, die Pflichten sind und denen er sich nicht so einfach entledigen kann.

Welche meinst Du und woher konstruierst Du dir das?

Klingt nicht wie Demut oder sich seiner eigenen Begrenzungen bewusst zu sein.

Gerade dadurch bin ich mir meiner Grenzen bewusst.

Auch wiederum da, schrieb ich nirgends was von allgemeiner Leidvermeidung, nur davon nicht unnötig für etwas zu leiden, was man nicht zu verantworten hat oder nicht ändern kann.

Wann ist Leiden nötig und wann unnötig und wer bestimmt das?

Du hast einfach zu wenig Interesse (Ahnung ?, Erfahrung) an der Gewaltproblematik um das vernünftig diskutieren zu können.

Nein, das ist hier aber auch nicht das Thema, es ist DEIN Thema.

Weil für dich Gewalt nur ein intellektuelles Konzept ist dessen Spannbreite und Komplexität du dir nicht bewusst bist

Das glaubst DU. ;)

Es ist nicht mein Erfolg, sondern meine Aufgabe bestimmte Dinge zu tun, wie oft soll ich das noch sagen ?
Die geistige Welt entscheidet wer, wann, welche Unterstützung/Info braucht.
Es ist nur Teil der Lernaufgabe den richtigen Weg zu finden.

Oh, das erlebe ich zum Beispiel ganz anders. Wie gesagt, mir geht es eh nicht darum Menschen irgendwelche Botschaften so schmackhaft zu machen, dass sie sich meinen Bedürfnissen gemäß verhalten werden. Oder den Bedürfnissen der Botschaften. Oder Helfenwollnmüssensollen.

Manche Aufgaben brauchen nur einen kurzen Kontakt, die längste Aufgabe hat neun Monate gedauert weil die Aufgabenstellung so definiert ist jemanden einfach nur mal kurz in eine neue Richtung zu weisen oder auch für eine Umbruchssituation umfassende Unterstützung zu bieten.

Machst Du das hier gerade mit den Usern im Thread hier als deine Aufgabe?

Um immer Wirksamkeit zu garantieren musst du Gott sein und das ist vermessen.

Garantien muss nur derjenige geben, der etwas zu verkaufen hat. Ich verkaufe nix.

Lg
Any
 
Da noch in der Lehrzeit, bin ich noch am ausprobieren was funzt und was nicht und wohin das alles führen soll.
Es fehlt noch der Erfahrungsschatz um wirkliche Sicherheit zu haben.

Mal so durch die Blume (Sobek wird sich schieflachen, denke ich...): als ich mit der Schamanerei so gerade mal anfing (also Trommel halten können und das Krafttier kennen), schlug ich damals in einem recht bekannten Schamanenforum auf und meinte, den alten Hasen dort einem vom Pferd erzählen zu können. Und idealistisch war ich auch noch. *g* Das hat sich heute gelegt.

Nur mal so als Tip - unterschätz das Gegenüber nicht.

T.
 
Mal so durch die Blume (Sobek wird sich schieflachen, denke ich...): als ich mit der Schamanerei so gerade mal anfing (also Trommel halten können und das Krafttier kennen), schlug ich damals in einem recht bekannten Schamanenforum auf und meinte, den alten Hasen dort einem vom Pferd erzählen zu können. Und idealistisch war ich auch noch. *g* Das hat sich heute gelegt.

Nur mal so als Tip - unterschätz das Gegenüber nicht.

T.

Du hattest ein Pferd als Krafttier? Das hätte ich Dir gar nicht zugetraut. :D
 
Mal so durch die Blume (Sobek wird sich schieflachen, denke ich...): als ich mit der Schamanerei so gerade mal anfing (also Trommel halten können und das Krafttier kennen), schlug ich damals in einem recht bekannten Schamanenforum auf und meinte, den alten Hasen dort einem vom Pferd erzählen zu können. Und idealistisch war ich auch noch. *g* Das hat sich heute gelegt.

Nur mal so als Tip - unterschätz das Gegenüber nicht.

T.

Ich unterschätz überhaupt niemanden, aber ich bin so wie viele andere hier einfach nur mit ein paar ganz naiven Fragen aufgetaucht und hab rechts und links eins hinter die Backen bekommen.

Dann sucht man sich die Infos eben anderswo.
Freundlichkeit beruht durchaus auf Gegenseitigkeit.

Es ist mir egal ob ihr euch schieflacht über die Dummheit der Anfänger.
Das ist es aber was ich kritisiere...ihr führt untereinander Krieg und vom Rest der Welt seit ihr missverstanden.

Da muss doch was falsch laufen ?

Unterschätzt mal auch die Logik und den Menschenverstand der Normalos nicht.

Anfangs hab ich noch gedacht das harte Miteinander hier ist wohl eine Art Feuertaufe, denn wer noch nicht mal ein Forum überlebt, der taugt auch nix in anderen Welten.

Und ob ich die Realität der anderen Welt unterschätz ist mir ehrlich gesagt Schnuppe weil es mir im Prinzip egal ist zu Sterben.
Compris ?

:schmoll:
 
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Verstehe und gleichzeitig bringt uns das vielleicht heutzutage nicht wirklich weiter weil man damit auch jede Grausamkeit, Krieg, religiösen Extremismus rechtfertigen könnte ?

Es ist offensichtlich, dass Kriege und dergleichen, wegen Haß, Macht, Rohstoffe etc... geführt werden. Da gibt es keine andere Rechtfertigung.

Auf welcher gesunden Basis kann ein einzelner Mensch diese schwerwiegenden Entscheidung treffen?

Schwierige Frage!
 
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