Hi Fiona
Hallo Simi
Ich denke der Boden auf den der Samen der verschiedenen Werte fallen kann, ist wohl angeboren.
Ja, das denke ich auch.
Fiona schrieb:
Der Same kann durch Erziehung, wobei man aber berücksichtigen sollte, dass Kinder mehr durch Abschauen, bzw. Vorleben, lernen, als durch vorbeten und wenn dann das Vorbeten nicht mit dem Vorleben übereinstimmt, ist schon die erste Irritation da. Was dann wieder für das angeborene Wissen um Richtig und Falsch spricht.
Eben. Wer als Eltern seinen Kindern Werte vermitteln will, muss sie vorleben. Kinder durchschauen Doppelmoral ganz schnell. Ich habe zwar keine Kinder, aber ich war ja selbst mal eins. Ich erinnere mich zB noch genau daran, dass meine Mutter uns Kinder immer dazu angehalten hat, die Schuhe auszuziehen, wenn wir reinkamen. Besucher aber durften ihre Schuhe anbehalten und durchlatschen bis ins Wohnzimmer. Auf meine Frage, ob wir ihr denn weniger wert seien als fremde Leute, gab's die Antwort, die würden sich ihre Schuhe ja auch richtig abtreten an der Fussmatte. Ja sicher! Ich hatte sehr wohl auch als Kind verstanden, dass man mit Strassenschuhen Schutz in die Wohnung trägt, aber das gilt für alle Schuhe, egal wer sie anhat. Meine Mutter hatte bloss Angst, Erwachsenen gegenüber ihre Werte zu vertreten- uns Kindern gegenüber nicht.
Fiona schrieb:
Werte sind für mich wandelbar. Man kann Werte vom Umfeld übernehmen und aus Büchern, auch Negativ-Beispiele dienen der Wertfindung, in dem man eben manches Verhalten als negativ bewertet und damit auch wieder einen eigenen Wertmaßstab definiert. Gesellschaftliche Werte spielen natürlich auch eine Rolle.
So ist es- Werte sind wandelbar. Und vor allem sind sie persönlich. Jeder Mensch hat sein eigenes Wertesystem, das sich im besten Fall ständig weiterentwickelt.
Fiona schrieb:
Wobei es vielleicht mal interessant wäre, das Wertesystem astrologischer Zwillinge mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund zu vergleichen.
Der kulturelle Hintergrund ist dabei zweitrangig, Fiona- wesentlich ist, wie bewusst eine Sache beurteilt und bewertet wird. Meiner Mutter ist ihre Angst, sich anderen Erwachsenen gegenüber durchzusetzen, bewusst geworden- schon seit einigen Jahren muss jeder die Schuhe ausziehen, wenn er ihre Wohnung betritt. Ich aber darf sie nun anlassen, ist das nicht lustig?
Fiona schrieb:
Also, dieser Logik kann ich nicht so ganz folgen! Wenn Du allerdings weil durch wenn ersetzt, dann schon. Es ist eigentlich auch kein sehr gutes Beispiel, weil zwischen einem kleinen Flirt, ohne Folgen, den ich jetzt nicht soo schlimm finde, oder einem plumpen absichtsvollen Anbaggern Welten liegen.
Einverstanden- wenn. Ich habe weil gesagt, weil es ja tatsächlich so war- Lilith hatte dem Typen ja bereits das Recht nicht zugestanden und sich von ihm abgewandt.
Es ist echt kein gutes Beispiel, denn wir waren nicht dabei, wir kennen nur Lilith's Darstellung, der ich allerdings gefolgt bin. Hätten wir den Typen gefragt, hätte der wahrscheinlich gesagt, dass alles nur ganz harmlos war. Dieser Aussage würde ich aber auch nicht ohne weiteres Glauben schenken, am besten ist, wenn man selbst als Beobachter die Szene vor Augen hat. Zu einem absichtsvollen Anbaggern hat er allerdings kein Recht, da er eine Freundin hat.
Fiona schrieb:
Ob nun jede dieser Verhaltensvarianten auf Angst basiert? Hmm, da müsste man erst mal schauen, was sich denn ändern würde wenn keine Angst da wäre. Dann würden also alle glücklich und zufrieden mit ein und demselben Partner bis ans Ende ihrer Tage zusammen leben???

Und umgekehrt heißt es ja auch nicht, dass ein Mann der keine Angst hat, automatisch eine glückliche Partnerschaft führen kann.
Du hattest folgendes aufgezählt:
- er führt eine offene Beziehung. Wenn dem so wäre, hätte er es sofort erzählt. Denn dann ginge es ihm nur um den Sex und er stünde dazu.
- seine Beziehung ist in der Krise und er will sich schon mal umorierten. Wenn das so wäre, dann macht er bloss deshalb nicht Schluss, weil er Angst hat, alleine dazustehen.
- es ist Teil von Lilith's Programm, Kerle mit Fremdgeher-Gen anzuziehen. Stimmt, Lilith's unbewuste Ängste (Uranus in 5 und Mars in 12) ziehen solche Männer an. Hätte sie diese Ängste und das dazugehörende Verhalten nicht, träfe sie ganz andere Männer.
- er kommt aus einem Land, in dem die Vielehe praktiziert wird. Sehr weit hergeholt, Fiona.

Und selbst wenn, dann dürfte es sich bis zu ihm rumgesprochen haben, dass das hier nicht üblich ist.
Kulturelle Unterschiede gibt es da, wo die Gesellschaft als ganzes noch auf einem niedrigen Entwicklungsniveau lebt. Hi2u sprach Naturvölker an, wo es gar keine Ehe gibt, sondern wo man in Gruppen lebt- dies entspricht der 2. Entwicklungstufe, auf der das Ich des Einzelnen noch nicht "ich" sagt, sondern "wir".
Wer vollkommen angstfrei lebt, braucht keinen Partner mehr- vielleicht lebt er mit einem zusammen, vielleicht auch nicht. Sein Glück aber hängt nicht davon ab, das ist das Wesentliche.
Fiona schrieb:
Ich kenne z.B. jemanden der hat weder in 4,5 oder 7 einen Deiner Freunde und wünscht sich mit seiner Steinbockvenus schon sehr lange eine funktionierende Partnerschaft auch mit Kindern, im Grunde wünscht er sich ein sehr traditionelles Partnerschaftsverhältnis. Aber es klappt einfach nicht, und nun ist er schon 40.
Es sind nicht nur die Ängste in den typischen Bindungshäusern 4, 5 und 7, die einer Partnerschaft im Weg stehen. Wenn dein Bekannter zB Ängste in 8 hat, dann sitzt er meist depressiv rum und kommt zu jeder Verabredung zu spät. Mit Angst in 12 kommt er nicht aus sich raus und gilt als schüchtern, mit Angst in 3 kriegt er den Mund nicht auf- und wenn doch, kommt sowas raus wie bei hi2u.

Mögliche Gründe gibt es viele, tatsächlich ist alles so, wie er es wirklich will- auch wenn ihm das nicht bewusst ist und er sagt, er hätte es gerne anders.
Fiona schrieb:
Die Frage ist doch ehr, ob man den Wert eines moralischen Verhaltens anderer an seinen eigenen moralischen Werten messen darf, oder ob man die Messlatte für sein eigenes moralisches Verhalten ein bisschen höher hängen kann und den anderen eben nicht daran misst? Ich meine damit nicht, dass man es nicht bewerten darf, aber nur für sich selbst, um zu unterscheiden, das ist meins und das ist deins, damit muss deins nicht unbedingt schlechter sein (Ausnahmen gibts natürlich

), sondern nur anders, für dich mit deinen Konstellationen vielleicht passender.
Jeder bemisst jeden, Fiona- das ist Fakt, ob es einem gefällt oder nicht. Jeder hat seine ganz persönlichen Werte, nach denen er lebt- und natürlich vergleicht er die mit anderen. Das muss er auch, sonst kann er seinen eigenen Standort nicht bestimmen- und genau darum geht's doch.
Beispiel:
Wenn ein Mann in einer festen Partnerschaft andere Frauen anbaggert, dann verletzt er damit die Würde seiner Frau. Nun kann sie natürlich ihre Messlatte niedriger hängen und versuchen, sich einzureden, dass es ja nicht so schlimm sei, sie sei eben zu empfindlich- damit mag sie vielleicht ihren Mann behalten, aber sich selbst hat sie zur Hure gemacht, die keine Würde hat und die dementsprechend behandelt wird- so schliesst sich der Kreis. Wenn die Frau bei ihren Werten bleibt und sie auch vertritt, trennt sie sich- denn seine Werte sind für sie wertlos.
Es geht nicht um die Werte an sich, Fiona- es geht darum, den Dingen ihre Bedeutung zu entziehen, indem man ihre Wertlosigkeit erkennt. Zu werten ist allgemein verpöhnt, in esoterischen Kreisen sogar ein absolutes no-go. Zu werten und zu urteilen ist pfui- dabei tut es jeder und zwar ständig. Der Verwirklichte bewertet nichts, er sieht alles so, wie es ist- als wertlos für sein Glück. Um aber in diesen Zustand zu gelangen, ist es notwendig, sein Urteilsvermögen zunächst einmal zu schärfen. Gut ist, was dem spirituellen Fortschreiten nutzt, schlecht ist, was ihm schadet. Gut ist, sich an sein Selbst zu erinnern, schlecht ist, es zu vergessen. Wie die Katze schon sagte: sich möglichst unglücklich zu verlieben ist gut- denn nichts nutzt dem spirituellen Fortschritt mehr. Hat Lilith auch schon rausgefunden *winke.
