Ziviler Ungehorsam - was darf (Klima-)Aktivismus?

Es ist immernoch mit Mühen und Mehrkosten verbunden, die viele nicht aufbringen können.
Oder wollen. Vor allem wollen und das auch seit Jahrzehnten.

Aber plötzlich muss alles von heute auf morgen so sein, wie es Klimaaktivisten gerne hätten, OHNE ihren eigenen Wohlstand dafür zu opfern.

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Schlussendlich unterhält sich immer noch keiner über Klimapolitik, sondern über KlimaKleber und wie man sie wieder loswird.

Ja, leider.

Im Kern wird KlimaPolitik nur noch zu einem Ärgernis und Störung.

Das war es leider schon immer. Darum hat auch vorher kaum jemand drüber geredet. Ab und zu ein Zückerchen für das IPCC oder speziell in Deutschland das PIK; mehr war aber nicht drin.

Das sieht man auch an den Anfängen des Klima-Threads hier im Forum. Die Pseudo-Argumentation der Klimafaktenleugner war (und ist) sinngemäß zusammengefasst: "Ich kann auf das Auto nicht verzichten, also ist der Klimawandel nicht menschengemacht, und die Klimaschützer wollen eine sozialistische vegane deindustrialisierte Öko-Diktatur installieren." Und mir wurden dabei schon dunkle Machenschaften und düstere Intentionen angedichtet, weil ich dagegen hielt und die physikalischen Grundlagen des Klimawandels uvm. erklärte und dabei auch offenlegte, dass ich mal für ein Max-Planck-Institut gearbeitet habe, was in diversen Verschwörungsmythen auch ganz böse ist, weil die Max-Planck-Gesellschaft irgendwoher Geld bekommt

Es ist, wie es ist, ein Kind, das nörgelt, bekommt alles, aber nicht seinen Willen...

Ich bin stets bemüht das zu befolgen, wenn ich mit meiner Tochter im Supermarkt bin...
 
Kann ein Tempolimit von 100 auf Österreichs Straßen tatsächlich das Gletscherschmelzen verhindern?
Es wäre jedenfalls ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Weniger oder gar kein Fleisch konsumieren, geplante Obsoleszenz und den damit verbundenen unnötigen Transport politisch eindämmen, Städte umplanen, indem man sie für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen attraktiver macht, was auch ein Mehr an Lebensqualität nach sich ziehen würde, ...
Reiche Länder haben da noch viel mehr Möglichkeiten, neue Sachen zu erfinden, die das Klima nicht schädigen.
 
Oder wollen. Vor allem wollen und das auch seit Jahrzehnten.

Weil es eben mit Mühe verbunden ist. Darum die Forderung an die Politik, die Umstände und Infrastruktur so zu gestalten, dass es einfach wird, klima- und umweltfreundlich zu leben - eben damit es massentauglich wird.

Aber plötzlich muss alles von heute auf morgen so sein, wie es Klimaaktivisten gerne hätten, OHNE ihren eigenen Wohlstand dafür zu opfern.

Woher willst Du das wissen, was die Klima-Aktivisten noch alles tun, bzw. wie sie allgemein ihren eigenen CO2-Fußabdruck noch reduzieren?
Die Frau im Video, was Du verlinkt hast, erklärt ja auch, wie sie ihren eigenen CO2-Fußabdruck noch reduziert.

Ist Klimaschutz nur dann richtig und sinnvoll, wenn damit Wohlstand signifikant eingeschränkt wird? Wenn ja, dann können wir es eigentlich gleich vergessen. Denn dann werden wir ewig nur eine kleine Minderheit haben, die mit viel Mühe, Mehrkosten und Verzicht für sich klimafreundlich leben, und die Mehrheit, die daneben steht und das nicht so nachmachen kann oder will (und stattdessen irgendetwas über "Öko-Diktatur" grummelt).
 

Ziviler Ungehorsam ?​


Was diese Chaoten veranstalten ist ein "Billiger Abklatsch" aus den 60er Jahren.

Mit dem Ziel ihrem Langweiligen Leben zu trotzen.
 
Und die wäre es nicht wert?! 🤔

Sie wäre es Wert, wenn Du auch die Mehrheit der Bevölkerung dazu bringen kannst, diese Mühe, Mehrkosten und Verzicht auf sich zu nehmen.

So lange aber nur eben eine kleine Minderheit bereit ist, diese Mühen zu tragen, und der Rest daneben steht und z.B. nachvollziehbar erklärt, warum er/sie nicht auf das Auto verzichten kann, oder gar das Schreckgespenst einer Öko-Diktatur an die Wand malt, bringen die Mühen dieser Minderheit herzlich wenig. Sie sind dann leider nicht massen-tauglich.

Für die Industrie, Wirtschaft und Politik hingegen wäre es weitaus weniger schwierig, die Gesetze, Umstände und Infrastruktur zu erschaffen, auf dass es für die Mehrheit der Bevölkerung plötzlich einfacher und günstiger wird, klima- und umweltfreundlich zu leben. Dann geht das für die Bevölkerung eben einfach, ohne viel Verzicht, ohne viel Mehrkosten und ohne viel zusätzlicher Mühe.

Was hat denn die meisten CO2-Emissionen verursacht?

Unsere Industrie und damit auch mittelbar unser Wohlstand. Das ist so "gewachsen". Der Punkt ist, dass man die Industrie durchaus auch gut umstellen könnte, auf dass sie klimafreundlicher wird, und das ohne das viele Einbußen im Wohlstand der Bevölkerung entstehen würden.

Ebenso mit der Mobilität. Es gibt eben noch viele Menschen, die nachvollziehbar erklären können, wozu sie das eigene auto brauchen, bzw. wieviel Mühe es ihnen kosten würde, darauf zu verzichten. wie willst Du die alle dazu kriegen, diese Mühen zu tragen? Da ist es einfacher und sinnvoller, dafür zu sorgen, dass sie auch alle eine brauchbare Anbindung an den ÖPNV haben, dass die Städte auch Fahrradfreundlicher gestaltet werden, oder sonstwie eine brauchbare klimafreundliche Alternative zu schaffen und zur Verfügung zu stellen. denn damit wird es für die Menschen wirklich einfacher, auf das eigene Auto mehr oder gar ganz zu verzichten.
 
Wir können immerhin (theoretisch) das Ausmaß der Katastrophe noch steuern bzw. eindämmen. Es macht schon einen deutlichen Unterschied, ob wir die Erwärmung auf 2° begrenzen können, oder ob sie 2,5° am Ende des Jahrhunderts betragen wird. Beides ist eine Katastrophe, aber letzteres die deutlich größere.
Das ist wohl ein Teil des Problems, denn im Wettstreit der Erzählungen haben die Klimaaktivisten schon verloren. Die Geschichte, die sie anzubieten haben lautet: ihr habt mindestens die letzten 50 Jahre wider besseren Wissens alles falsch gemacht und nun müssen wir unsere seit Generationen gewohnte Art zu Leben schnell und radikal verändern, damit die Zukunft nur schrecklich wird, und nicht grauenhaft.

Auf der anderen Seite stehen Wirtschaftslobby und Populisten, die uns etwas ganz anderes erzählen. Macht weiter wie gewohnt, wir haben alles im Griff und regeln das Problem für euch. Hier ein grünes Phantasielogo draufgedruckt, dort ein Klick zur vermeintlichen CO2-Kompensation. Wenn ihr was für die Umwelt tun wollt, dann kauft noch mehr neue SUVs, denn die fahren jetzt elektrisch! Je größer und schwerer, um so besser fürs Klima.
Überhaupt sind all die großen Konzerne und Industrieunternehmen inzwischen ja schon so ökologisch, sozial verantwortlich und nachhaltig unterwegs, dass mehr Konsum praktisch aktiven Umweltschutz bedeutet. Warum der CO2-Ausstoß weiter steigt, statt zu sinken, wissen wir auch nicht. Vielleicht wird immer noch zu wenig konsumiert, eventuell sind die Elektro-SUVs noch zu klein. Es könnte aber auch an all den verwöhnten Klimaklebern liegen, die ständig kreuz und quer durch die Welt jetten.

Die zweite Erzählung ist zwar augenscheinlich völlig absurd, hat aber offenbar deutlich mehr Charme, als die erste. Anders kann ich mir die künstliche Erregung über die eine oder andere Protestaktion nicht erklären.
Das eigentlich traurige ist doch, dass es nicht wenige Menschen für nötig halten, zum Mittel des zivilen Ungehorsams greifen zu müssen, um auf mangelndes Tempo beim Klimaschutz aufmerksam zu machen. Dabei geht es hier wahrscheinlich um die größte Bedrohung, mit der es die Menschheit je zu tun hatte.
 
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Schlussendlich unterhält sich immer noch keiner über Klimapolitik, sondern über KlimaKleber und wie man sie wieder loswird. Im Kern wird KlimaPolitik nur noch zu einem Ärgernis und Störung. Es ist, wie es ist, ein Kind, das nörgelt, bekommt alles, aber nicht seinen Willen...
Das liegt aber nicht an den Youngsters, sondern eher an den Ignoranten, die nichts kapieren...
 
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