Israelischer Soziologe über die israelische Kriegsführung in Gaza und zivile Opfer, zusätzlich im Verhältnis zu getöteten israelischen Soldaten etc.
(Ich werde die Antworten hier darauf nicht mehr lesen, ich poste nur noch,
@lSerafiml ist ohnehin geblockt, just for info.
Der systematischen und dummen Ignoranz diesem furchtbaren Elend gegenüber kann ich keine Sekunde Aufmerksamkeit mehr widmen.)
Yagil Levy sieht eine neue Art der Kriegsführung, bei der es gar keine Verhaltensregeln mehr gibt. Auch vermisst er einen öffentlichen Diskurs über die vielen zivilen Opfer
www.derstandard.de
Auszug1:
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STANDARD: Die Angaben über tote Zivilisten in Gaza stützen sich aber auf Zahlen des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums.
Levy: Ja, aber
die Zahlen haben sich in der Vergangenheit als relativ vertrauenswürdig herausgestellt. Wir sehen auch keine eigenen Ermittlungen Israels zur Zahl der getöteten Zivilisten
. Israel hat eine Menge an Möglichkeiten, die Zahlen der Hamas zu widerlegen, aber es wird nicht gemacht.(
)
STANDARD: Welchen Grund vermuten Sie dahinter?
Levy: Dass niemand in Israel zugeben will, dass die Zahlen so hoch sind. Am Ende der ersten drei Kriegswochen hat Israels Armee aber eingestanden, dass rund zwei Drittel der Toten Zivilisten sind. Das hat aber auch keine große Debatte ausgelöst."
Auszug 2:
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STANDARD: Sie haben die getöteten Zivilisten in Gaza den getöteten israelischen Soldaten gegenübergestellt. Was haben Sie herausgefunden?
Levy: Laut der Hamas wurden bis 1. August über 40.000 getötet, davon wurden 32.000 identifiziert. Die Hamas unterscheidet nie zwischen Terroristen und Zivilisten. Was sie aber tun, ist, die 32.000 Identifizierten in Gruppen zu unterteilen: Frauen, Minderjährige, Ältere. Wenn wir diese drei Gruppen addieren und den getöteten israelischen Soldaten gegenüberstellen, kommen wir auf ein Verhältnis von fast 1:60. Das ist die höchste Kluft, die wir je in einem Krieg zwischen Israel und der Hamas gesehen haben.
STANDARD: Sie gehen davon aus, dass Frauen und Minderjährige keine Terroristen sein können?
Levy: Ja, es mag ein paar Frauen geben und einige 16- oder 17-Jährige, die als Kämpfer gelten und dadurch zu legitimen Zielen für die israelische Armee werden. Genauso gut sind aber nicht alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren Hamas-Kämpfer – trotzdem wurden sie getötet. Dazu kommt, dass viele noch nicht identifiziert sind.(..)
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