Und, weil das gar nicht oft genug gesagt sein kann: Wer glaubt, die Hamas sei jetzt doch irgendwie so halb zerstört, jetzt müsse nur noch die Hisbollah zerstört werden, und dann sei endlich alles gegessen, und es würde Frieden einkehren.
Ma'alot Massaker: Mitte Mai 1974 nahmen palästinensische Terroristen 115 Israelis - die Mehrheit davon 14 - 16jährige Kinder - gefangen. Am Ende waren 25 der Geiseln plus 6 weitere Zivilisten tot. Im Terroranschlag wurden übrigens auch durch die palästinensischen Terroristen israelische Araber getötet.
Nabatieh Flüchtlings-Camp: Als Reaktion auf den Terroranschlag löschte das israelische Militär, ebenfalls noch 1974, ein durch die UNRWA eröffnetes palästinensisches Flüchtlingscamp aus. Es starben 27 - 50 Personen, weitere 100 - 184 wurden verletzt.
Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass demnächst mirakulös alles anders werden würde.
Und wer den weiter oben zitierten
Artikel aus dem Guardian aus dem Jahr 2017 gelesen hat zu den Friedensverhandlungen, der versteht auch, warum sich die Gewaltspirale höchst wahrscheinlich unverändert weiterdrehen wird.
Und grad noch etwas Hintergrundwissen für all jene, die glauben, wenn nebst der Hamas auch die Hisbollah zerstört werde, dann würde automatisch Frieden einkehren.
Die Terrormiliz mag verloren sein. Doch Frieden wird es noch lange nicht geben – denn auch christliche und säkulare Libanesen stehen Israel feindlich gegenüber.
www.tagesanzeiger.ch
Was mich wirklich erstaunt, ist diese Fixation auf die Hamas und die Hisbollah. Als ob deren Zerstörung Israel irgendeinen langfristigen (statt bloss kurzfristigen) Frieden bringen würde. Dabei wissen wir alle heute schon, dass das nicht der Fall sein wird. Insofern muss sich Israel entscheiden, ob es auch die nächsten Jahrzehnte weiter einen latenten, stetig schwelenden Krieg führen will oder nicht. Die Siedlungspolitik Israels ist im Westjordanland dieselbe seit Jahrzehnten, und insofern ist die Antwort - zumindest von israelischer Seite - seit Jahrzehnten: nein, Israel will keinen Frieden mit seinen Nachbarn, weil dieser Frieden zuwenig Vorteile für Israel mit sich bringt.
Das ist das, was eben der
Guardian Artikel ziemlich eindrücklich aufzeigt.
Die nächste Eskalation mit den Palästinensern ist jetzt schon absehbar.
Vermutlich ist es eben genau das, was die Aufmerksamkeit ständig lieber zur Hamas oder zur Hisbollah oder zum Iran lenken lässt, weil es eben zu schmerzhaft zu akzeptieren ist, dass Israel den Frieden langfristig nicht will, und auch langfristig nicht haben wird.
Was die Nachbarn Israels wollen, das ist dann noch einmal eine andere Frage, aber es ist auch hier bereits klar, dass die Meinung Israels Nachbarn eigentlich herzlich wenig zählen. Israel - gemeinsam mit den USA - ist nun mal die bestimmende militärische Kraft in der Region.
Aber jetzt bitte schnell zurück zum Schulmeistern ("Note X, setzen" - hach, wie aufregend, dass da strenge Lehrer unter uns sind, die andere zu benoten wissen; noch aufregender wär's, wenn es so eine dieser sexy Lehrerinnen wäre mit strenger Brille; aber ist leider doch nur
@Tommy, was zugegebenermassen etwas weniger aufregend ist - für mich zumindest) und zu Erklärungen, was denn nun alles off-topic ist. Auch ganz doll relevante Pointer zu Greta Thunberg oder so Friedensnobelzeugs würde ich mir viiiiiieeeeeeel mehr wünschen, dann könnte
@bodhi- uns erklären, dass das alles off-topic ist, und wir uns fragen, warum er/sie eigentlich soooooo viel Wert drauf legt, genau einzugrenzen, was das Thema ist - wo's ja doch nix bringt.