Mir geht´s (ebenfalls?) nur um eine Haltung.
Es kann nicht sein, dass man so selbstgerecht geflissentlich über zivile Opfer hinwegguckt, weil sie auf der falschen Seite geboren sind.
Das ist eine Bewusstseinsentwicklung, die ich fundamental rückschrittlich finde.
Wir haben die UN und die Genfer Konventionen und was weiß ich, nach Jahrhunderten stumpfen, blindwütigen Faustrechtes eingeführt.
Das war ein Ergebnis von Einsicht nach dem Horror des 2. WK.
Alles egal wieder? Sind wir wieder im Kindergarten "Ich darf alles, denn DER hat ja auch....!"?!
Auch wenn sich kriegsführende Parteien immer wieder drüber hinwegsetzen, es gibt sowas wie die UN und den IstGh, den IGH etc. Gott sei Dank und nach manchen Kriegen werden gewissen Schlächter sogar vors Gericht gezerrt, immerhin.
Was hier in diesem Thread mit großem, moralischen Trara, big Empörung und Tränchensmileys en masse geliked wird und worüber die Leute im gleichen Atemzug geflissentlich hinwegsehen, als ginge es nicht ebenfalls um Familien, Menschen mit Kindern, die wie Vieh zusammengetrieben, ausgehungert und bombardiert werden.
Und sich dann noch für moralisch überlegen und gut zu halten, das ist für mich echt die Krönung an Anmaßung und Ignoranz.
Ich muss mich moralisch auf keine Seite stellen, um das Spektakel da in Gaza mittlerweile mehr als abartig zu finden.
Ich muss keine grundsätzlichen Schuldfragen in dem Konflikt selbst stellen, um sowas zu verurteilen.
Das tun übrigens auch viele Israelis und demzufolge auch Juden nicht, die in Israel, in NY, bereits zu Tausenden gegen diese Barbarei und Netanjahu selbst protestiert haben.
taz.de
