Ziel der Hamas ist die Zerstörung Israels



Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen geliebten Menschen verloren, weil dieser ermordet, regelrecht abgeschlachtet worden ist. Stellen Sie sich vor, Menschen aus Ihrer Familie, Ihre Freunde oder Menschen, mit denen Sie sich tief verbunden fühlen, werden als Geiseln gehalten, von Terroristen. Und nun stellen Sie sich vor, zu all diesem Schrecken käme hinzu, dass Sie noch keine Zeit hatten zu trauern, Sie Ihren Wunsch nach Trauer rechtfertigen müssen, Sie die Toten noch nicht begraben oder die Geiseln zurück in Ihre Arme schließen konnten und die Taten, deretwegen Sie trauern müssen, von anderen „kontextualisiert“ werden und es heißt: Ja, aber! Und die Opfer sind doch selber schuld!

Terror ist Vernichtung, ist Tod. Kein Widerstand. Das ist Fakt. Fakt ist, dass sich die Hamas nicht für palästinensische Zivilisten interessiert. Sie sagt, sie sei nicht für sie verantwortlich. Dass unschuldige Zivilisten in Gaza sterben, von Hamas-Terroristen als menschliche Schutzschilde genutzt werden, ist auch Fakt und bricht mir das Herz. Fakt ist, dass 1.400 israelische Zivilisten vergewaltigt, verbrannt, zerstückelt wurden. Sie sind tot. Und sie fehlen, für immer.

So geht es mir auch, ganz genauso.
 
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Moshe Zimmermann ist ein israelischer Historiker und Antisemitismusforscher.
Seine Eltern waren Hamburger Juden, die 1937 aus Deutschland ins brit. Mandatsgebiet Palästina flohen.
In Deutschland war er mehrere Jahre Gastprofessor.

Ein Interview mit ihm:
 
Sie verfolgen auch die deutschen Medien. Wie nehmen Sie den Diskurs über Israel und Gaza in Deutschland wahr?

Der Versuch, neutral zu sein, ist eine Haltung, die mir moralisch suspekt ist.
Ich spreche von diesem Sowohl-als-auch, Mitleid haben mit beiden Seiten
.
Israel hat es mit einer Terrororganisation zu tun, die ein Verbrechen verübt hat, das zumindest in unserer Region präzedenzlos ist. Da muss man nicht nur – wie die Bundesregierung es in der Tat tut – auf der Seite Israels stehen, sondern auch alles tun, um die Geiseln zu befreien, um die Kibbuzim entlang der Gazagrenze neu aufzubauen und den Friedensprozess neu zu starten. Es hilft nicht, eine öffentliche Diskussion zu führen, die in Richtung Neutralität oder „Ausgewogenheit“ geht, weil man selbst die Auseinandersetzung mit islamistischen Kräften in Deutschland scheut.

Was genau meinen Sie mit Neutralität beziehungsweise Ausgewogenheit?

In der deutschen – und auch der internationalen – Berichterstattung wird versucht,
das Leid der israelischen Opfer des Pogroms durch die Zahlen und das enorme Leid auf der anderen Seite zu relativieren
.
Der Tenor der Diskussion ist nicht nach meinem Geschmack.
Man muss kausal denken und zwischen Ursache und Folge unterscheiden.

Sie sehen in Deutschland zu viel Empathie mit den Menschen im Gazastreifen?


Ich sehe eine Bekundung von Empathie.
Ich bin mir nicht sicher, ob der wahre Beweggrund die Empathie für die Palästinenser ist oder der Wunsch, Israel einen Seitenhieb zu verpassen
– und zwar der Gesellschaft, nicht der Regierung.
Die Empathie könnte eine Art vorgetäuschte Taktik der Kritik an Israel sein.

Aus dem Interview: die Haltung von Moshe Zimmermann

 
Auf die Pragmatik kommt es an, nicht die Semantik.
Auch in sprachpragmatischer Hinsicht. ist deine Äußerung, die Hamas sei eine "Ideologie", hochgradiger Unfug. Die Bedeutung eines Wortes ergibt sich daraus, wie es in einer Sprachgemeinschaft eingespielt ist (Wittgenstein). Es gibt definitiv keinen einzigen Menschen, der ein geistiges Gebilde mit real existierenden Personen oder Organisationen verwechselt. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal von dir.

Es ist der gleiche Schwachsinn, als wenn ich sagen würde: Die SPD ist eine Ideologie oder die CDU ist eine Ideologie. Nein, beides sind Parteien und haben eine Ideologie.

Alles andere ist Schulabbrecherlogik. :rolleyes:
 
Die Hamas lügt
Die israelische Armee hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach ihre Soldaten angeblich das größte Krankenhaus im Gazastreifen beschießen.
"In den vergangenen Stunden wurden Falschinformationen verbreitet, wir würden das Al-Schifa-Krankenhaus umzingeln und angreifen. Dies sind falsche Berichte", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. "Die Hamas lügt über das, was in den Krankenhäusern passiert", fügte Hagari hinzu. Bereits Freitagabend habe die radikalislamische Palästinenserorganisation behauptet, die Armee habe das Al-Schifa-Krankenhaus angegriffen.
Überprüfungen hätten aber ergeben, "dass es sich um eine schlecht gezielte Rakete handelte, die von terroristischen Organisationen im Gazastreifen abgefeuert wurde".
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So geht es mir auch, ganz genauso.

Ja, ist auch dramatischer als ich es erwartet habe.
Und ich hatte schon keine optimistische Weltsicht zu dem Thema.

Da sind viele Twitter-Profile mit Palästina-Flaggen, entsprechende Beiträge in sozialen Medien insgesamt.
Ansonsten lese ich Berichte über Juden die in Unis in den USA von Mitstudenten (oder sogar Lehrkräften manchmal) drangsaliert werden, und dann wird behauptet, dass das nur Antizionismus ist, obwohl diese Juden und Synagogen doch genau nicht in Zion/Israel sind. Aber das ist natürlich lange nicht gut genug... Glaube der Behauptung in den allermeisten Fällen nicht, egal ob es so von Muslimen oder Linken kommt (Nazis sind offener sowieso).

Hier im deutschsprachigen Raum ist es noch weniger so (durch angebliche deutsche Linke ist gemeint), allerdings kann vermutet werden, dass hier die Hemmschwelle für vermeintlich linke Hamas-Unterstützer größer ist, dass offen zu zeigen.

Ich habe davon abgesehen nicht erwartet, dass irgendwas passieren kann, was Muslime davon abbringt Palästina (inklusive Hamas-Terror) letztlich zu unterstützen, und war auch hier leider so der Fall. Klar, gibt Ausnahmen überall, aber nicht die generelle Reaktion. Antisemitismus ist unter Muslimen mehrheitsfähig, und im Zweifel (Kriegsfall speziell) redet und agiert der Rest normal auch nicht gegen andere Muslime, selbst wenn man ok damit wäre, wenn es Frieden dort gibt.

Bin leider auch nicht gerade positiv hier in Bezug auf die Zukunft. Habe gelesen, dass gerade jüngere Leute eher pro Palästina/Hamas sind (in den USA wenigstens, weiß nicht in Bezug auf Deutschland oder Österreich), und zusätzlich steigt der Anteil der Muslime in Europa ja weiter. Und ja, ich will ebenfalls definitiv nicht ausschließen, dass junge islamskeptische Leute wiederum anfällig für Nazi-Propaganda werden könnten. Ich selber bin mehr pro Israel als zuvor, nachdem mir endgültig klar wurde, dass Frieden mit den real existierenden palästinensischen Parteien und Machthabern kaum möglich ist (und dass es große Probleme im real existierenden Islam gibt), aber klar, ich schließe das nicht aus.

Wir sind nicht in 1930 (oder gar 1933 und später, nicht im Westen jedenfalls, in Gaza regieren allerdings de facto Nazis), aber die Situation ist nicht gut für Israel und Juden insgesamt. Umgekehrt gibt es sicher genug Leute, die nun wirklich genug von der Hamas haben (und sich auch Fragen über deren linke und islamische Unterstützer stellen, in Bezug auf Neonazis ist es natürlich nichts neues), aber ist alles noch polarisierter jetzt, und Radikalisierung/Polarisierung reduziert die Sicherheit für Juden weltweit. Logisch, dass es besser ist, wenn alle eher neutral sind, als wenn man sowohl Unterstützer als auch viele offene Feinde hat.

Ich war jetzt natürlich noch nie auf einer Demo, und insofern ist meine Empörung dann sozusagen auf den einzigen Ort beschränkt, wo ich über gesellschaftliche Themen spreche, das Internet, und dieses Forum größtenteils.
Ja, ich weiß nicht, ich bin wohl nahezu nutzlos, und genug Leute sind vermutlich sowieso froh, dass ich keine ernsthafte Politik mache... Weil sie quasi der politischen Licht und Liebe Fraktion in dem Kontext angehören (oder in Wirklichkeit sogar pro Palästina usw. sind).
 
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