Zeichen

Liebe Karin, liebe Conny

danke für Eure lieben Worte. Es tut so gut, hier verstanden zu werden. :kiss4:
Den Gedenktag habe ich mit ein paar lieben Menschen verbringen können. Wir haben viel von meinem Sohn erzählt und sind gemeinsam zu seinem Baum gefahren. Es war schön, den Tag so zu verbringen, auch wenn bei allen viele Tränen geflossen sind. Aber es zeigt mir, das mein Sohn auch von anderen immer noch so sehr vermisst wird.

Dann wurde gestern auch noch unsere Candy kastriert. Die Kleine leidet ziemlich und hat sich schon den äußeren Faden rausgezuppelt. Das bedeutete Nachtwache halten und gleich wieder zum Arzt. :schmoll: Zur Zeit bin ich emotional und organisatorisch echt etwas überfordert.

Liebe Grüße,
Christine :umarmen:
 
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Schon kurz nachdem er in die andere Welt ging hatte ich das Gefühl das er mir Zeichen gibt. Und das hat bis heute nicht aufgehört. Ich habe keine Ahnung ob ich mir das alles einbilde. Und ich kann auch nicht mit vielen Menschen darüber reden. Darum hoffe ich das ich hier die Möglichkeit habe, mich über diese Dinge auszutauschen.

Seit knapp zwei Jahren gibt es für mich keine Zeichen mehr. Bis dahin gab es hin und wieder in manchen Situationen Zeichen von Menschen, die in meiner jungen Zeit einen besonderen Bezug in meinem Herzen einnahmen. Anfangs nahm ich sie nicht ernst, doch nach und nach schon. Auch bei manchen Entscheidungen, wenn ich im Zweifel war, nutzte ich diese Zeichen, mich zu entscheiden. Nachdem im August vor zwei Jahren die letzte (innige) Bezugsperson starb, vernehme ich keine Zeichen mehr, ich träume nicht mehr bewusst, sehe keine Bilder mehr, auch keine Erinnerungsgesichter, wie es vorher war. Und letztlich nehme ich dieses als Zeichen, dass meine Vergangenheit vorbei ist. Wenn es niemanden mehr gibt, mit dem über die Vergangenheit selbsterlebt sich ausgetauscht werden kann, dann geht eine Tür zu.

Sicher, diese Art der Zeichen sind andere als bei dir, dennoch sind es Zeichen, die wahrgenommen werden. Wichtig ist, dass es sie gibt, auch wenn andere, die keine Zeichen wahrnehmen, nicht daran glauben, und sie deshalb als Einbildungen abfertigen. :)

Vielleicht finde ich ja noch raus, weshalb ich solche Zeichen dieser Art bekam, und weshalb in dieser Weise.
 
Liebe Christine,

das glaube ich dir, dass du dich momentan etwas überfordert fühlst. Wir sind einfach nicht mehr so belastbar, das habe ich ja auch schon feststellen müssen. Die acht Tage um den Todestag herum waren für mich auch beruflich und privat so anstrengend, dass ich mir letzten Freitag kurzentschlossen einen Tag frei genommen und dann ein wirklich ruhiges Wochenende hatte, was mir wieder etwas Kraft gegeben hat. Jetzt scheint die Sonne, der Frühling naht und es geht wieder aufwärts. Bestimmte Dinge habe ich klären können, und über den Rest mache ich mir im Moment keine Gedanken, sondern lasse alles auf mich zukommen.
Ich hoffe, dass dieser Weg wieder nach oben anhält und wünsche dir, dass es auch für dich bald wieder aufwärts geht!
Knuddel mal Candy von mir und sag ihr, sie soll dich nicht so stressen! :)

Alles Liebe von mir,
Karin
:umarmen:
 
Seit knapp zwei Jahren gibt es für mich keine Zeichen mehr. Bis dahin gab es hin und wieder in manchen Situationen Zeichen von Menschen, die in meiner jungen Zeit einen besonderen Bezug in meinem Herzen einnahmen. Anfangs nahm ich sie nicht ernst, doch nach und nach schon. Auch bei manchen Entscheidungen, wenn ich im Zweifel war, nutzte ich diese Zeichen, mich zu entscheiden. Nachdem im August vor zwei Jahren die letzte (innige) Bezugsperson starb, vernehme ich keine Zeichen mehr, ich träume nicht mehr bewusst, sehe keine Bilder mehr, auch keine Erinnerungsgesichter, wie es vorher war. Und letztlich nehme ich dieses als Zeichen, dass meine Vergangenheit vorbei ist. Wenn es niemanden mehr gibt, mit dem über die Vergangenheit selbsterlebt sich ausgetauscht werden kann, dann geht eine Tür zu.

Sicher, diese Art der Zeichen sind andere als bei dir, dennoch sind es Zeichen, die wahrgenommen werden. Wichtig ist, dass es sie gibt, auch wenn andere, die keine Zeichen wahrnehmen, nicht daran glauben, und sie deshalb als Einbildungen abfertigen. :)

Vielleicht finde ich ja noch raus, weshalb ich solche Zeichen dieser Art bekam, und weshalb in dieser Weise.


Lieber JacquesDeMolay,

vielen Dank, das Du so offen schreibst. Es tut mir leid, das Du so viele Menschen gehen lassen musstest. Und ich wünsche Dir, das Du wieder Menschen begegnest, die Dein Herz innig berühren.

Es kommt wohl wirklich darauf an, wie nah einem die Menschen stehen, die gegangen sind. Ob die Verbindung zu meinem Sohn abbrechen würde, wenn alle Menschen, die ich liebe, auch gegangen sind, kann ich nicht sagen. In diese Lage werde ich hoffentlich nicht so bald kommen. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, das die Beziehung oder Verbindung zu meinem Sohn davon abhängig sein könnte, ob es hier noch Menschen gibt, die ich im Herzen trage. Aber ich habe auch ganz ehrlich noch nicht darüber nachgedacht, und hoffe, das die Tür sich noch nicht so bald schliesst.

Ja, es gibt sie, diese Zeichen. Und sie sind so individuell und vielfältig, wie die Personen, von denen sie kommen. Ich freue mich einfach über alles, was passiert. Auch weil die Zeichen mir immer wieder zeigen, wie gut es meinem Sohn jetzt geht.

Sei ganz lieb gegrüßt,
Christine
 
Liebe Christine,

das glaube ich dir, dass du dich momentan etwas überfordert fühlst. Wir sind einfach nicht mehr so belastbar, das habe ich ja auch schon feststellen müssen. Die acht Tage um den Todestag herum waren für mich auch beruflich und privat so anstrengend, dass ich mir letzten Freitag kurzentschlossen einen Tag frei genommen und dann ein wirklich ruhiges Wochenende hatte, was mir wieder etwas Kraft gegeben hat. Jetzt scheint die Sonne, der Frühling naht und es geht wieder aufwärts. Bestimmte Dinge habe ich klären können, und über den Rest mache ich mir im Moment keine Gedanken, sondern lasse alles auf mich zukommen.
Ich hoffe, dass dieser Weg wieder nach oben anhält und wünsche dir, dass es auch für dich bald wieder aufwärts geht!
Knuddel mal Candy von mir und sag ihr, sie soll dich nicht so stressen! :)

Alles Liebe von mir,
Karin
:umarmen:



Meine liebe Karin,

unsere Grenzen sind jetzt wirklich anders gesteckt. Erst der Gedenktag und einen Tag später die OP. Das war emotional einfach zuviel. Die OP ließ sich aber auch nicht anders planen. Da saß uns schon der Tierschutz im Nacken wegen der Kastrationspflicht.

Doch ich spüre bei anderen Dingen, ähnlich wie Du, eine neue oder andere Gelassenheit. Früher war ich eine typische Multitasking-Frau und eine Perfektionistin. Aber meine Prioritäten haben sich ganz einfach verändert. Und ich kann jetzt auch mal "fünfe gerade sein lassen". Und was ich nicht ändern kann, das lasse ich bleiben.

Die Kraft, die wir haben, will ganz anders eingeteilt sein. Und es gibt Dinge, die sind ganz einfach nicht mehr wichtig. Ich hoffe auch, das es mit dem Frühling wieder etwas bergauf geht. Auch wenn es diese traurigen und besonders schmerzlichen Tage wohl noch sehr lange geben wird.

Candy habe ich geknuddelt. Sie wurde ja noch geklammert und trägt den notwendig gewordenen Body wirklich nur mit Widerwillen. Aber in 5 Tagen darf sie den Dress ja wieder ausziehen. :D

Lass Dich ganz lieb drücken,
Christine :kiss4:
 
Seit knapp zwei Jahren gibt es für mich keine Zeichen mehr. Bis dahin gab es hin und wieder in manchen Situationen Zeichen von Menschen, die in meiner jungen Zeit einen besonderen Bezug in meinem Herzen einnahmen. Anfangs nahm ich sie nicht ernst, doch nach und nach schon. Auch bei manchen Entscheidungen, wenn ich im Zweifel war, nutzte ich diese Zeichen, mich zu entscheiden. Nachdem im August vor zwei Jahren die letzte (innige) Bezugsperson starb, vernehme ich keine Zeichen mehr, ich träume nicht mehr bewusst, sehe keine Bilder mehr, auch keine Erinnerungsgesichter, wie es vorher war. Und letztlich nehme ich dieses als Zeichen, dass meine Vergangenheit vorbei ist. Wenn es niemanden mehr gibt, mit dem über die Vergangenheit selbsterlebt sich ausgetauscht werden kann, dann geht eine Tür zu.

Sicher, diese Art der Zeichen sind andere als bei dir, dennoch sind es Zeichen, die wahrgenommen werden. Wichtig ist, dass es sie gibt, auch wenn andere, die keine Zeichen wahrnehmen, nicht daran glauben, und sie deshalb als Einbildungen abfertigen. :)

Vielleicht finde ich ja noch raus, weshalb ich solche Zeichen dieser Art bekam, und weshalb in dieser Weise.

Ein klein wenig wenn ich deine Worte lese, kommt bei mir Wehmut an! Kann aber auch sein, das es vielleicht mein Empfinden ist wenn ich all dies erlebt hätte!

Vielleicht hast du Zeichen bekommen in einer Zeit, in der du sie noch gebraucht hast und nun sind sie der Meinung, das du sie nicht mehr brauchst weil es dir gut geht?

Ich denke gerade so, selbst wenn ich es möchte, gibt mir mein Bruder kein Zeichen, alle anderen nicht! Aber anders rum, weiß ich auch das sie für mich da sind wird es mal eng!

Einige Seelen sie waren stets nur dann da, bis sie ins Licht gegangen sind und ich hatte Teil an dem was sie hinderte von ihrem versterben hin ins Licht in eins durchzugehen!

Und was ganz klar von Nachteil ist wie ich erfahren habe, wenn man es mit Druck macht. Die Ursache Druck, ergab als Wirkung immer nur einen Gegendruck wie bei vielem im Leben !
 
Euer Leben ist im Moment richtig in Bewegung wie ich lesen kann. Teils ist man erleichtert wenn das Leben in Bewegung ist, aber sie kann einem auch zu viel sein.

Auch wenn meine Erfahrungen im Moment in eine andere Richtung gehen diesbezüglich, kann ich euer erleben hier und da doch nach empfinden.

Meine Oma bewegt sich in Momenten in denen es ihr trotz Isolierung wegen des Keimes gut gut, dann aber gibt es auch wieder in eine andere Richtung.
Dann kann sie Speisen nicht bei sich behalten und sie wirkt sehr spitz und eingefallen.
Meine Mutter die mich anruft mir berichtet und sagt, das sie einen Vers sucht für die Traueranzeige, weil sie das Gefühl hat, das sie diese bald braucht.

Die letzten beiden Abstriche die ausgewertet wurden waren ein Glück negativ und der dritte steht noch aus. Aber es ist schön zu wissen das die Hygiene Maßnahmen im Heim in dem meine Oma lebt, eingehalten werden. Das Antibiotika gegriffen hat und auch die Nasensalbe, die Waschlotion und was nicht alles eingesetzt wurde.

Hin und wieder gibt es die Momente in denen ich mich näher mit allem befassen mag, aber dann gibt es auch wieder die Kehrseite. Ich lege alles an die Seite weil ich denke, wenn du das alles nicht an dich ran lässt dann passiert auch nichts schlimmes. Was mich jetzt wo ich es gerade aufgeschrieben habe, echt zum lachen bringt. Denn ich kann mit meinem denken nichts aufhalten im Bezug auf das weiter leben meiner Oma oder aber ihr sterben!

Alles in allem sind es Tage die Farbenfroh sind und sehr intensiv, weil es eben eine Menge zu tun gibt. Da sind Termine und alle anderen Verpflichtungen denen man nachgeht. Dnge die man gut auf die Reihe bekommt, aber auch die, die einen eine Menge Energie abverlangen.
Es ist als wenn man die Welt auf einem Fuß balanciert, mit der einen Hand mit stützt, in den Händen den Schatz der Erlebnisse der Stunden trägt die einmal waren und kommen und dann ist da aber auch das weiter nach vorne gehen. Was nur geht mit Stärke. Da bedarf es schon eines immensen Vertrauens das man nicht alleine ist und geführt wird auf seinen Wegen und das alles gut wird am Ende, wenn man nur Achtsam ist !

So gehen wir weiter Schritt für Schritt, abwartend was als nächstes kommen mag oder wird !
 
Vielleicht hast du Zeichen bekommen in einer Zeit, in der du sie noch gebraucht hast und nun sind sie der Meinung, das du sie nicht mehr brauchst weil es dir gut geht?

Dann würde ich nicht mit Wehmut ihnen nachhängen. Es ist nicht das Füreinander Dasein, oder dass es andere Menschen gibt, für andere Dinge und Momente, dass mich das so fühlen lässt. Es ist ein unerwarteter Abschluss gewesen, ein Flugplatz, der nicht mehr existiert. Ob es mir gut geht, wenn ich so drüber schreibe? Müsste ich nicht fröhlich sein und lustig drauf? Damit meine ich nicht das Leben sondern das Herz.

28.06.2012

Oma, eigentlich hatte ich nicht mehr vor, hier etwas zu hinterlassen, weil es Menschen gibt, mit denen ein Gespräch und sei es auch nur ein paar Worte, ziemlich zäh werden kann, vor allem, wenn die Interpretationen ohne Nachdenken erfolgen und dadurch keine sinnvolle Unterhaltung entstehen kann, weil alles aufs Rechtfertigen hinausläuft und Richtigstellen, ein Kampf, der jedesmal ziemlich ermürbend ist. Doch als ich vor einiger Woche erfahren habe, dass nun auch Petter Lothar für immer gegangen ist, nicht nur dein ältester Sohn sondern auch mein Patenonkel, der nach dir der letzte meiner Lieben aus der alten Zeit war, komme ich nicht um hin, meine Worte hier verweilen zu lassen. Was ist das nur für eine Schicksalsbewegung? Nun, wo ich endlich eine eigene Familie bekommen habe, gibt es keine Möglichkeit mehr, dies euch wissen zu lassen, ich muss es nun wie einen Brief zum Himmel in Gedanken loslassen, als wäret ihr noch hier. Dass nicht ein einziger mehr von euch existiert, der es schaffte einen Zugang zu meinem Herzen zu finden, ist nicht nur mit einer wehmütigen Trauer beseelt sondern auch von einem neuen Anfang begleitet, einem neuen Zuhause, wofür ich zwanzig Jahre brauchte, dieses zu finden. Ach Lothar, ich kann es noch immer nicht gut erfassen, dass mit dir meine Vergangenheit nun komplett gestorben ist, es ist wie ein taubes Märchen im zweigleisigen Hemd. In mir ist keine richtige Trauer wie es sein müsste, weil ich nun habe, was ich immer suchte, und ich habe auch keine richtige Freude, weil ich dich noch nicht im Empfinden loszulassen vermag. Es kam alles zusammen und viel zu schnell hintereinander.

01.06.2012

Petter Lothar

Wieviel Male hast du dich um mich bemüht,
sind meine Stärken und Schwächen aufgeblüht.
Trotz der Fesseln, mit denen du umgeben,
hast du stets versucht, mich zu führn ins Leben.

Als wir erkannten, es war bereits zu spät,
bliebst du trotzdem dieser Wind, der mich durchweht.
Hochs und Tiefs haben wir im Gefühl durchlebt,
doch jetzt ein Brief, der diesmal zum Himmel schwebt.

Hallo Lothar,
du warst Patenonkel und väterlicher Freund,
grenzenlos verschieden, oft anderes gemeint.
Kurze schwere Krankheit, unfasslich für jeden,
es gab keine Hoffnung, es half auch kein Beten.

Petter Lothar,
hörst du mich da oben, kannst du mich vielleicht sehn,
zum dritten Mal ein Brief, noch kann ich nicht verstehn.
Wirst ihn niemals lesen, dir geben geht nicht mehr,
längst bist du gegangen, ganz ohne Wiederkehr.

Wie bei Oma hab ichs hinterher erfahrn,
doch nicht durchs Telephon, im Internet warn
auf einer Seite deine Todesnachricht
und auch die Trauernden als Onlinebericht.

Petter Lothar,
Tränen hab ich keine, kommen vielleicht später,
nun fliegst du mit Oma durch den großen Äther.
Bis der Tag wird kommen, dass ich Tränen fließe,
die ich in Gedanken auf die Gräber gieße.

Petter Lothar,
möcht so Vieles sagen, doch bin ich erstmal starr,
weil ich beim Erinnern an so Vielem verharr.

Petter Lothar,
noch kann ich nicht fühlen, es braucht auch keinen Mut,
es geht um diesen Spruch, wenn es mal heißt: Machs gut.

14.01.2013

Manchmal fehlst du mir so sehr

Manchmal fehlst du mir so sehr,
dann lauf ich Träumen hinter her,
und halte an, wo wir einst warn,
du im Sessel stricktest Garn,
lange Kniestrümpfe für mich,
dein Gesicht, es freute sich.

Vor drei Jahren gingst du fort,
an jenen unbekannten Ort,
der mir noch nicht beschieden ist,
ich mich frag, wo du dort bist,
seit Vierzehnten Zweitausendzehn
werd ich dich nie wieder sehn.

Manchmal fehlst du mir so sehr,
dann flieg ich Träumen hinter her,
und lande still vorm Blumenbeet,
wo der Duft deiner Liebe weht,
du hattest eine grüne Hand,
dein Garten war mein Märchenland.

Heute bleibt die Erinnerung,
an eine Oma, die mit Schwung
ihren Tag gemeistert hat,
die ich oftmals um was bat,
die mir meistens nichts verwehrt,
mir jetzt doch mein Herz erschwert.

Manchmal fehlst du mir so sehr,
dann reis ich Träumen hinterher,
jede Landschaft zeigt mir dich,
auch wie ich mich oft schlich,
des Nachts zur Hintertür herein,
du ließt mich wirklich nie allein.

Bis auf dieses eine Mal,
für immer bleibt die sanfte Qual,
manchmal fehlst du mir gewiss,
es ist wie ein Lebensriss,
den ich erst noch lernen muss,
machs gut Oma, kein schöner Schluss.


Es gab zwei Zeiten im November/Dezember 2009 und im Juli/August 2011 wo ich für viele unausstehlich war und ich mir keinen Reim drauf machen konnte, weshalb dem so war. Beide starben von mir ungewusst kurz nach dem jeweiligen Ende meiner aggressiven Chaosphase. Auf die Frage, was ist mit dir los, konnte ich keine Antworten geben, bis ich es herausfand. Der Beginn des direkten Sterbens (Akute Sterbephase) setzte in der Zeit ein, wo ich begann mich nicht wie ich selbst zu benehmen. Natürlich wollte ich das nicht wahrhaben, doch als ich rückwirkend erfuhr, wann mein Onkel starb, blieb für mich kein Zweifel mehr übrig. Es gab eine Verbindung als hätten beide während ihres Ringens mit dem Tod versucht stark an mich zu denken. Rationale Erklärungen gibt es keine, das ist klar. Einige Dinge sind noch nicht abgeschlossen. Und doch muss ich sie unabgeschlossen abschließen, weil es eben niemanden mehr gibt. Andere Kontakte, Beziehungen oder Freunde haben über diese nicht abgeschlossenen Dinge keine Einsicht, es bliebe nur ein "Es glauben oder nicht glauben". Ein "Über etwas reden". Doch es gibt kein "Von etwas reden" mehr.

Daher habe ich keine Ahnung, ob die Zeichen der Meinung sind, ich hätte sie je gebraucht oder ich bräuchte sie nicht mehr. Ich kann nur mit Gewissheit sagen, dass es keine Vergangenheit mehr gibt und dieser Abschluss nicht von mir selbst gewollt war.

Ein Satz, der mir im Trotz über die Lippen kam: "Das ist mal wieder typisch, dass ausgerechnet Lothar hat gehen müssen". Er hat nämlich noch 3 weitere Geschwister, zu denen ich keine Nähe oder nur negative Resonanzen habe.
 
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Es ist als wenn man die Welt auf einem Fuß balanciert, mit der einen Hand mit stützt, in den Händen den Schatz der Erlebnisse der Stunden trägt die einmal waren und kommen und dann ist da aber auch das weiter nach vorne gehen. Was nur geht mit Stärke. Da bedarf es schon eines immensen Vertrauens das man nicht alleine ist und geführt wird auf seinen Wegen und das alles gut wird am Ende, wenn man nur Achtsam ist !

Liebes Rehkitz,

das hast du sehr schön beschrieben, genauso fühlt es sich manchmal an!

Liebe Grüße,
Karin
 
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