Rollenbild des starken Mannes überfordert und macht unglücklich
Anne-Maria Möller-Leimkühler forscht seit Jahren an der LMU zum Thema Männer und Depressionen. Sie ist der Meinung, dass das klassische Rollenbild des starken Mannes, der keine Schwäche zeigen darf und alle Probleme alleine lösen muss, ein Erklärungsansatz für diese "Gender-Gap" ist.
"Es hat sich in quantitativen und qualitativen Studien gezeigt, dass je stärker sich Männer an diese klassischen Männlichkeitsnormen orientieren, desto größer ist eigentlich auch ihr Risiko, eine Depression zu entwickeln." Anne-Maria Möller-Leimkühler
Bei Männern wird die Depression oft nicht erkannt
Und gleichzeitig wird die Krankheit weniger häufig entdeckt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen gehen Männer weniger oft zum Arzt. Zum anderen äußert sich eine Depression bei Männern oft anders und zwar unter anderem durch gesteigerte Aggressivität, Wutausbrüche, Suchtverhalten. Außerdem fällt es Männern oft schwer, Gefühle oder Bedürfnisse differenziert auszudrücken. Aber es gibt auch Studien, die besagen, dass bei Männern signifikant seltener eine Depression diagnostiziert wird, auch wenn sie die gleichen Symptome beschreiben wie Frauen.