Woher kommt das Böse in der Welt?

Hier im Forum wird das Böse natürlich verallgemeinert, verliert seine Einzigartigkeit in all ihren Formen, und wird zu etwas völlig anderem als es ist. Wir können ewig darüber spekulieren, das Wesen des Bösen werden wir niemals einfangen können, denn es ist zu vielfältig und nur im Erleben erfahrbar und verständlich.
Vielleicht muß man auch so verallgemeinern, um nicht nur über Geschmacksdinge zu reden, sondern wirklich über Böses? Denn ist für uns nicht oft das "positiv", das uns in dem ähnlich ist, das wir erstrebenswert finden? Ist das wirklich etwas im Sinne von absolut Gutem und Bösem?
 
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Ja, ich bin auch der Meinung, dass der normale Mensch für alles die Verantwortung hat, was er tut. Wegen dieser Verantwortung wird der normale Mensch für das Gute belohnt, für etwas Böses - gescholten, bzw. bestraft.

Ich möchte nochmals hervorheben: Der normale Mensch ohne irgendwelche Komplikationen.

Der normale Mensch freut sich, wenn er etwas Gutes getan hat. Das ist seine Belohnung. Der normale Mensche bereut, wenn er Gutes unterlassen hat, oder etwas Ungutes, etwas Schlimmes oder Böses getan hat. Ihn plagt die Einsicht, das Gewissen, die Überlegung. Das ist seine "Strafe".

So verhält es sich, wenn ein gesunder Mensch etwas tut. Dabei erschafft er im besonderen Fall nicht das Böse, sondern er tut es nur.

Ich würde vielmehr sagen, dass der normale Mensch eher fähig ist zu entscheiden, ob er das Gute will oder das Böse. Aber ich glaube nicht, dass der normale Mensch, der diese Wahl sicher eher hat als ein psychisch beeinträchtigter Mensch, sich unbedingt mehrheitlich für das Gute entscheidet, auch wenn er könnte. Das hat auch mit dem normalen Machtstreben zu tun, dem Egoismus dieser Welt trotz Empathiefähigkeit, die aber eben auch auf egoistische Weise ausgenutzt werden kann und nicht unbedingt der Gemeinschaft und dem sozial Guten dient.
 
Vielleicht muß man auch so verallgemeinern, um nicht nur über Geschmacksdinge zu reden, sondern wirklich über Böses?
Das Böse ist doch ein Paradoxon … es ist so vielfältig in seinen Formen, dass es verallgemeinert werden muss, wenn man darüber reden will, andererseits kann es nicht verallgemeinert werden, ohne das Wesen des Bösen zu verzerren.
Wenn wir uns fragen: »Warum ist das Böse böse?«, welche Antwort ergibt sich? Etwas Allgemeines wohl, und die Frage ist noch nicht befriedigt, wenn sie denn jemals befriedigt werden kann.
Ist das wirklich etwas im Sinne von absolut Gutem und Bösem?
Ist das Absolute nicht einfach nur ein theoretischer Wert, so etwas wie der absolute Nullpunkt 0°K? Was meinst du mit absolut Gutem und Bösem?
 
Scheint eine ganz schlimme Geschichte zu sein. Ist gerade bei "Psychopathen" oft so, dass einerseits Gewalt ein Mittel zur Lösung von Problemen ist, und ihnen gleichzeitg widersprechende Regeln fehlen. Sehr oft sind das halt Menscheen, die als Kinder sehr viel alleine gelassen wurden (Stichwort Schlüsselkinder) und daher sehr wenig positive Vorbildfunktion, und ggf. dann noch Gewalt als Lösungskonzept erlebt haben.

Im Fall des Rupperswiler Vierfachmörders liegt die Sachlage anders, da war wohl eher eine zu starke Bindung an das Elternhaus prägend. Der Täter lebte noch bei seiner Mutter, obwohl schon längst erwachsen. Womöglich hat sich der Täter nie richtig entfalten können in seinem an sich hohen Potenzial. Er hing offenbar stark an seinem Vater, der eine höhere Stellung innehatte, als er noch lebte. Diesen Vater zu erreichen, erschien dem Täter wohl nicht möglich, daraus entwickelte sich das Machtstreben, wie es Alfred Adler beschreibt, und zwar über ein neurotisch-psychopathisches Ventil. Den Vater konnte er nicht mehr übertrumpfen, da gestorben. Er brach sein Jura-Studium ab nach 2 Semestern. Später bestand er die Zulassungsprüfung zum Medizin-Studium, das er aber nie antrat. Da schwingen Versagensängste mit trotz seiner hohen Intelligenz. Als sadistischer Mörder hatte er auf einmal Macht über seine Opfer. Das muss ihm einen enormen Machtrausch verschafft haben, deshalb das Feiern danach. Und er plante bereits den nächsten Mord, das Zubehör zur Fessslung lag schon bereit.
 
Stets wollen wir (die Menschheit) das Gute, so wird es öffentlich herausposaunt, einige wenige mitunter auch nach offener Aussage das Böse; aber stellen wir uns doch mal die Frage, was wir überhaupt in dieser Dualität zu suchen haben …
Es hat nur mit uns selbst zu tun. Dass wir oftmals »besser« und »schlechter« mit gut und böse verbinden - ob bewusst oder nur gefühlsmäßig -, ist ein Indiz dafür, dass wir nicht wirklich wissen, was wir wollen, bzw. nicht wollen und nur eine ungefähre Vorstellung von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten haben.
Ich würde vielmehr sagen, dass der normale Mensch eher fähig ist zu entscheiden, ob er das Gute will oder das Böse. Aber ich glaube nicht, dass der normale Mensch, der diese Wahl sicher eher hat als ein psychisch beeinträchtigter Mensch, sich unbedingt mehrheitlich für das Gute entscheidet, auch wenn er könnte. Das hat auch mit dem normalen Machtstreben zu tun, dem Egoismus dieser Welt trotz Empathiefähigkeit, die aber eben auch auf egoistische Weise ausgenutzt werden kann und nicht unbedingt der Gemeinschaft und dem sozial Guten dient.
Haben wir denn eine Wahl? Wir leben in einer Welt, in der Gut und böse eine Eintracht verhindert und uns beide Aspekte zu denken gibt, aber keine Wahl auferlegt.
 
Stets wollen wir (die Menschheit) das Gute, so wird es öffentlich herausposaunt, einige wenige mitunter auch nach offener Aussage das Böse; aber stellen wir uns doch mal die Frage, was wir überhaupt in dieser Dualität zu suchen haben …
Es hat nur mit uns selbst zu tun. Dass wir oftmals »besser« und »schlechter« mit gut und böse verbinden - ob bewusst oder nur gefühlsmäßig -, ist ein Indiz dafür, dass wir nicht wirklich wissen, was wir wollen, bzw. nicht wollen und nur eine ungefähre Vorstellung von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten haben.

Haben wir denn eine Wahl? Wir leben in einer Welt, in der Gut und böse eine Eintracht verhindert und uns beide Aspekte zu denken gibt, aber keine Wahl auferlegt.

@Luftsegen

Jetzt abstrahierst Du zu sehr, sodass ich nicht so recht weiß, was Du meinst im Konkreten.

Hier im Forum wird das Böse natürlich verallgemeinert, verliert seine Einzigartigkeit in all ihren Formen, und wird zu etwas völlig anderem als es ist. Wir können ewig darüber spekulieren, das Wesen des Bösen werden wir niemals einfangen können, denn es ist zu vielfältig und nur im Erleben erfahrbar und verständlich.
 
Im Fall des Rupperswiler Vierfachmörders liegt die Sachlage anders, da war wohl eher eine zu starke Bindung an das Elternhaus prägend. Der Täter lebte noch bei seiner Mutter, obwohl schon längst erwachsen. Womöglich hat sich der Täter nie richtig entfalten können in seinem an sich hohen Potenzial. Er hing offenbar stark an seinem Vater, der eine höhere Stellung innehatte, als er noch lebte. Diesen Vater zu erreichen, erschien dem Täter wohl nicht möglich, daraus entwickelte sich das Machtstreben, wie es Alfred Adler beschreibt, und zwar über ein neurotisch-psychopathisches Ventil. Den Vater konnte er nicht mehr übertrumpfen, da gestorben. Er brach sein Jura-Studium ab nach 2 Semestern. Später bestand er die Zulassungsprüfung zum Medizin-Studium, das er aber nie antrat. Da schwingen Versagensängste mit trotz seiner hohen Intelligenz. Als sadistischer Mörder hatte er auf einmal Macht über seine Opfer. Das muss ihm einen enormen Machtrausch verschafft haben, deshalb das Feiern danach. Und er plante bereits den nächsten Mord, das Zubehör zur Fessslung lag schon bereit.

Ich kannte ja den Fall ausser aus kurzem mal irgendwo horen gar nicht. Das was Du beschreibst hat aber doch einige "normale" Facetten, die eindeutig auf eine Krise zusteuern .... Da sind wir halt da, was sich vorhin schon meinte ... eigentlich wäre es Eigenverantwortung, in Therapie zu gehen und die Themen aufzulösen. Aber mit einer derartigen Vorgeschichte und der üblichen Einstellung im Volk zu Therapien ist es eigentlich "normal", dass sowas erst auffällt, wenn es mal eskaliert. Da lässt sivch halt kaum etwas machen. Aber ist es "böse" ... oder sollte man das eher schamanisch sehen ... von bösen Geistern getrieben? Die Tat ist da, aber die Verantwortung????
 
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Ich kannte ja den Fall ausser aus kurzem mal irgendwo horen gar nicht. Das was Du beschreibst hat aber doch einige "normale" Facetten, die eindeutig auf eine Krise zusteuern .... Da sind wir halt da, was sich vorhin schon meinte ... eigentlich wäre es Eigenverantwortung, in Therapie zu gehen und die Themen aufzulösen. Aber mit einer derartigen Vorgeschichte und der üblichen Einstellung im Volk zu Therapien ist es eigentlich "normal", dass sowas erst auffällt, wenn es mal eskaliert. Da lässt sivch halt kaum etwas machen. Aber ist es "böse" ... oder sollte man das eher schamanisch sehen ... von bösen Geistern getrieben? Die Tat ist da, aber die Verantwortung????

Ja, da wäre ein Therapie sicher sinnvoll gewesen. Der 33-jährige Täter hat das Jüngste seiner vier Opfer, einen 13-jährigen Jungen, auch noch missbraucht. Das weist für mich auf eine gestörte, nicht erwachsene Sexualität des Täters hin. Der Täter war auch Fußball-Juniorentrainer von Jugendlichen im Alter seines Missbrauchsopfers. Offensichtlich suchte er schon dort ein Machtstreben über Jungs als potenzielle Sexualobjekte. Dazu kommt, dass er sein Machtstreben auch über seine 2 Huskies auslebte. Dieses psychisch abnorme Ventil sollte wohl seine fehlende psychische Reife ausgleichen durch dieses Machtbegehren zur Höhe einer nicht erreichten Erwachsenenreife.
 
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