Wo bleibt die Berufsethik bei alternativen Heilern?

Guten Abend @all!

@Amazonee

Für mich zählen Heilpraktiker nicht zu den hier gemeinten spirituellen Heilern, da sie eine Form von Schul-Heilkunst vertreten und, schon alleine um diesen Beruf ausüben zu können, über ein ziemlich umfangreiches medizin-theoretisches Wissen verfügen müssen.
Deine Verbindung zu den Schüssler Salzen oder Bachblüten in diesem Zusammenhang ist mir nicht so ganz klar, denn sie unterstützen die ganzheitliche Behandlung und gerade deswegen geht man ja im allgemeinen zu einem HP.

Sicher wird es auch kaum einen Heilpraktiker geben, der sich selbst als Heiler bezeichnet, da dieses „Berufsbild“ doch sehr verwaschen und undurchsichtig ist.

@Wizards & Katinkajutta

Ja, ich finde auch, dass Heilen, also das geistig-spirituelle Heilen, nicht unbedingt als bezahlbare Dienstleistung zu werten ist. Diese Art Heilkunst, über die nur leider in unserer Gesellschaft kaum jemand wirklich verfügt, ist eine Gabe, ein Geschenk und sollte als Geschenk weitergegeben werden.
Aber genau daran erkennt man die Absolventen der überteuerten Wochenend-Kurzseminar-Ausbildungen, die meisten von ihnen wollen schnelles, leichtes Geld verdienen, und das sowie die Befriedigung des eigenen Egos, scheint wichtiger, als das Helfen und Heilen selbst.

Vielleicht ist es in unserer kapitalistischen Gesellschaft auch einfach nicht denkbar, für andere etwas umsonst zu machen, hier wird grundsätzlich alles in barer Münze aufgewogen.

Übrigens finde ich den, in diesen Kreisen bei der Bezahlung gerne genutzten Begriff „Energieaustausch“, zum Brechen. Warum wird nicht klar und deutlich gesagt „ich will dein Geld“? Das klingt natürlich sehr weltlich und so gar nicht spirituell, aber dafür ist es wenigstens ehrlich, denn andere Energie, als die der klingenden Münze, ist ja nicht gewünscht.

Liebe Grüße
Ruhepol

Einer der besten Beiträge im Forum: https://www.esoterikforum.at/forum/sh...24#post1074024
 
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Hallo Ruhepol,

Übrigens finde ich den, in diesen Kreisen bei der Bezahlung gerne genutzten Begriff „Energieaustausch“, zum Brechen.
genau :3puke: ...

Das sind ja alles Mutter Theresas die von der Luft und er Liebe leben und
davon eine komplette Familie ernähren können...

katinkajutta schrieb:
Die echten Heiler oder Hellseher dürfen kein Geld annehmen, dies ist eine Weisung Gottes, denn auch Jesus hat unentgeltlich geheilt.
oh schön, du bestimmst also für alle die was drauf haben, dass die kein Geld
nehmen dürfen? Respekt! Soweit mir bekannt war Jesus für damaligen Zeiten
steinreich und das kommt auch nicht von ungefähr... der hat sich auch
bezahlen lassen. Wenn du dann einen echten Heiler bist (du arbeitest
schließlich unentgeltlich), dann mach dich doch erstmal fleißig an deine
klerikale Prägung dran...

Liebe Grüße,
Jeroen
 
Hallo Ruhepol,
Ruhepol schrieb:
Für mich zählen Heilpraktiker nicht zu den hier gemeinten spirituellen Heilern, da sie eine Form von Schul-Heilkunst vertreten und, schon alleine um diesen Beruf ausüben zu können, über ein ziemlich umfangreiches medizin-theoretisches Wissen verfügen müssen. Deine Verbindung zu den Schüssler Salzen oder Bachblüten in diesem Zusammenhang ist mir nicht so ganz klar, denn sie unterstützen die ganzheitliche Behandlung und gerade deswegen geht man ja im allgemeinen zu einem HP.
na ja… du hattest doch von alternativen Heilern gesprochen. Und da gehören die Heilpraktiker auch dazu. Auch wenn sie noch soviel medizinisches Wissen haben, nutzen sie ein „spirituelles“ Repertoire. Und deshalb habe ich mich auf Schüssler Salze und Bachblüten bezogen. (Ich gehe einmal davon aus, dass du weißt wie diese Sachen hergestellt werden. Ansonsten wäre es notwendig, da mal ein wenig nachzugoogeln.) Diese Mittel haben keine messbaren Inhaltsstoffe, sondern nur energetische Wirkungen.

Ich hatte mich sehr intensiv damit auseinander gesetzt, da ich ursprünglich den HP-Schein machen wollte. Aber ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich energetische Wirkungen nicht nur auf Transportermittel (Alkohol bei Bachblüten, Globuli in der Homöopathie usw.) übertragen kann, sondern ohne Umwege auch gleich auf Menschen. Anschließend hatte ich so einen teuren Wochenendkurs besucht (nein, genauer gesagt waren es zwei). Dann hatte ich mein erworbenes Wissen (ich war damals noch nicht wirklich überzeugt, dass das auch klappt) bei einem Familienmitglied mit einer sehr schweren Erkrankung, bei der es keine weiteren schulmedizinischen Möglichkeiten mehr gab, angewendet. Erfolgreich angewendet. So erfolgreich, dass es mich fast umgehauen hätte. Seitdem habe ich diese Technik bei verschiedenen kleineren Fällen angewendet und sie half.
Häm… worauf wollte ich jetzt hinaus?

Ruhepol schrieb:
Sicher wird es auch kaum einen Heilpraktiker geben, der sich selbst als Heiler bezeichnet, da dieses „Berufsbild“ doch sehr verwaschen und undurchsichtig ist.
Natürlich nennt sich kein Heilpraktiker Heiler, dass darf er nach dem Heilpraktikergesetz auch gar nicht.

Ruhepol schrieb:
Ja, ich finde auch, dass Heilen, also das geistig-spirituelle Heilen, nicht unbedingt als bezahlbare Dienstleistung zu werten ist.
Aber ein Arzt soll bezahlt werden, auch ein Heilpraktiker. Nur ein Heiler darf nicht bezahlt werden?

Ruhepol schrieb:
Diese Art Heilkunst, über die nur leider in unserer Gesellschaft kaum jemand wirklich verfügt, ist eine Gabe, ein Geschenk und sollte als Geschenk weitergegeben werden.
Wer kommt denn auf diese Schnapsidee, dass das eine Gabe ist? Ist doch einfach Blödsinn. Das kann jeder, man muss sich nur damit beschäftigen und das erlernen. Man braucht auch keine Kurse dazu. Man kann es sich selbst aneignen. Kurse machen es lediglich für Anfänger deutlich leichter, aber wirklich notwendig sind sie nicht. Und warum soll jemand, der sich die Mühe macht, sich fortzubilden und an seinen Fähigkeiten arbeiten, umsonst heilen? Nur weil diejenigen, die zu faul dazu sind, das einfordern? Ich glaub es doch wohl nicht…. *empört*

Ruhepol schrieb:
Vielleicht ist es in unserer kapitalistischen Gesellschaft auch einfach nicht denkbar, für andere etwas umsonst zu machen, hier wird grundsätzlich alles in barer Münze aufgewogen.
Darf ich einmal fragen, was du so umsonst für die Gesellschaft machst? Welche ehrenamtlichen Tätigkeiten hast du angenommen und wozu fühlst du dich verpflichtet? Ich habe seit meiner Schulzeit immer ehrenamtlich gearbeitet. Diese Arbeit bestimmt den größten Teil meiner Freizeit, auch jetzt noch. Und ganz viele „Heiler“, die ich kenne, arbeiten ebenfalls ehrenamtlich, und zwar für sehr viele Stunden in der Woche. Nur haben sie keine Lust mehr darauf „Schnorrer“ durch zu ziehen. Hmmm… ich merke gerade, dass mich dieses Thema langsam wütend macht.

Ruhepol schrieb:
Übrigens finde ich den, in diesen Kreisen bei der Bezahlung gerne genutzten Begriff „Energieaustausch“, zum Brechen.
Diesen Begriff finde ich ebenfalls abgenudelt, ebenso wie das mit den Euronen.

Ruhepol schrieb:
Warum wird nicht klar und deutlich gesagt „ich will dein Geld“? Das klingt natürlich sehr weltlich und so gar nicht spirituell, aber dafür ist es wenigstens ehrlich, denn andere Energie, als die der klingenden Münze, ist ja nicht gewünscht.
Aber wenn da jemand ist, der sagt, ich will Geld, dann tadelst du ihn… *grins*. Dann soll er nur für Gottes Lohn arbeiten. Ähm… by the way… ich glaube gar nicht an Gott, habe von ihm auch keine Gabe geschenkt bekommen, oder so etwas.

Aber davon mal abgesehen sollen immer nur die Heiler umsonst arbeiten. Was ist denn mit den Sängern und ihrer von Gott geschenkten Gabe der schönen Stimme. Warum sollen die nicht umsonst singen?

Grüße

A.
 
aus einem buch von tela star hawk lake möchte ich euch einen auszug daraus nicht vorenthalten.

"Flora(Jones) war die letzte ihres Stammes und erbte ihr Wissen und ihre Kräffte von ihrem Vater.
...........
...........
Flora behandelte Menschen aus den verschiedensten Bundesstaaten, behandelte die verschiedensten Krankheiten und Verletzungen und verdiente viel Geld.
..........
..........
Mein Mann stellte den Kontakt zwischen ihr und mir her, und als wir zu ersten Mal bei ihr anriefen, um telefonisch einen Termin zu vereinbaren und Vorbereitungen für die Behandlung zu treffen, schwieg sie zunächst für einen langen Moment, dann antwortete sie:"Ja, ich kenne diese junge Frau. Ich habe schon oft von ihr geträumt. Bring sie sofort zu mir."
Also brachten wir ihr Tabak, Adlerfedern, handgefertigte indianische Körbe, Nahrungsmittel und drei Hundertdollarscheine als Geschenk und Gegenleistung für ihre Dienste."

nur mal so ein ausschnitt, über aus traditionellen kulturen stammende heiler.
in dieser kultur ist es normal, möglichst viel zu schenken als bezahlung, als austausch für die arbeit.
tela star hawk lake erwähnt auch noch, das sehr viele menschen deswegen neidisch auf flora jones waren. und ich denke das ist auch hier der knackpunkt - neid.

mfg
lucia
 
Hallo @all,
Ich frage mich, ob es für alternative Heiler so was wie Berufsethik gibt, oder ob es hier nur darum geht, sich – auf Deubel komm raus - selbst aufzupuschen ohne jegliche Rücksicht darauf, was man mit evtl. Halbwissen (und das ist zum Teil schon hoch gegriffen) bei den hilfesuchenden Klienten anrichten kann.

Liebe Grüße
Ruhepol



Ja, das frage ich mich auch immer wieder. Vorallem was den Begriff "Lebensberater" angeht, bin ich sehr skeptisch. Irgendjemand schrieb, dass sich wohl kaum Leute dort melden werden, die ernsthafte Probleme haben. Das glaub ich aber gar nicht mal und mir persönlich wäre die Gefahr viel zu hoch in irgendeinem Leben rumzupfuschen, nur um meine Profilneurose weiterhin pflegen zu können. Denn wer dieser Lebensberater ist denn wirklich in der Lage einen harmlosen Fall von z.B. einer lauernden Suizidgefährdung zu unterscheiden, wenn derjenige es nicht selbst äussert.

Zum anderen: Ich finde es völlig in Ordnung, wenn Leute für die verschiedenen Anwendungen, Beratungen usw. Geld nehmen. Aber dieses ewige Argument des Energieaustausches finde ich wirklich öde und hat nur eine Lückenbüßerfunktion. Welchen Wert hat denn große Dankbarkeit? Welchen Wert hat es fürs Ego einem anderen helfen zu können? Aber wie gesagt, ich finde eine angemessene Bezahlung auch in Ordnung. Aber dann sollte man auch einfach dazu stehen.............ohne Eso-Gefasel :)
 
Hallo Anamu,
Anamu schrieb:
Denn wer dieser Lebensberater ist denn wirklich in der Lage einen harmlosen Fall von z.B. einer lauernden Suizidgefährdung zu unterscheiden, wenn derjenige es nicht selbst äussert.
eine lauernde Suizidgefährdung kann niemand erkennen, weder ein Psychologe noch ein Psychater. Sie werden erst dann aktiv, wenn ein Suizid angekündigt wird oder Suizidvorbereitungen getroffen werden (soweit sie überhaupt erkennbar sind). Aber vor einem Suizid ist man nicht einmal in einer entsprechenden Klinik gefeit. Auch in den Kliniken, in denen man ja nun wirklich versucht, alle Suizidmöglichkeiten auszuschalten, passieren Selbstmorde. Die Suizidgefahr ist statistisch in den ersten drei Monaten nach einem Klinikaufenthalt am größten. Und das nach einer erfolgten Behandlung durch Psychater und Psychologen. Da könnte man doch auch sagen, warum werden diese Menschen entlassen?

Grüße

A.
 
Ob nun Geldeinnahmen oder nicht - bleibt das nicht jedem heiler selbst überlassen? Und wenn es für die meisten okay ist geld zu nehmen, warum regen sie sich über die auf, die kein geld nehmen? Schlechtes Gewissen oder was steht dahinter? Der "Neid" könnte vielleicht durchaus auf beiden Seiten sein.

was mich immer ein wenig stört an der ganzen Sache, sind letztendlich tatsächlich die Preise die mitunter bei einem Stundenlohn von ab 100,- Euro liegen. Qualifiziert hin oder her. Mit was begründen sich solche Preise? (das Geld wieder reinholen, was man durch teure Seminare ausgegeben hat?)

Ich würde da durchaus auch unterscheiden zwischen Heilern und Heilern. Nicht das die einen weniger können als die anderen, daß weiß ich nicht. Doch es gibt scheinbar auch Heiler, die anders sind, die schon immer so waren und irgendwie demütiger sind. Ich habe zwar einen solchen noch nicht kennen lernen dürfen, dennoch kann ich mit dieser Vorstellung was anfangen und habe ein gefühl dafür, wenn jemand von den "wirklichen" Heilern spricht. Das sind eher die, die "unsichtbar" wirken, im Stillen - ohne großes Tara. Die ihr Wissen vielleicht auch nur an die weiter geben, die "würdig" sind und nicht die Masse locken.

Vielleicht gibt es unterschiedliche Aufgaben in den Heilerkreisen. Die einen, die ihr Wissen im Stillen anwenden und weitergeben, die anderen die es der Menschheit öffentlich zugänglich machen. Die eine, die ihre eigene Lehre haben, die anderen die ihre Lehre in die moderne "Esoterik" einbinden und vergleichen und anpassen. Keine Ahnung. Bin da recht zwiegespalten. Jedenfalls habe ich bisher keinen "modernen" Heiler finden können, der mir irgendwie helfen konnte. Es war meist weggeworfenes Geld oder eine "nette" Erfahrung, aus der ich gelernt habe.

Emaki
 
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