Okay - ich verstehe. Aber Evoution ist schon die Anpassung von Lebewesen, wie sie besser durchkommen - also auch überleben. Der Stärkere setzt sich durch - ob es nun Sinn mach oder nicht ...
Klugscheißmodus an:
ِEvolution bezeichnet einen Prozess dessen „Ergebnis“ die Anpassung und, sofern die jeweilige Ausstattung grad an die Umweltbedingungen passt, das Überleben einer Spezies darstellt.
Die Mechanismen, die diesen Prozess befeuern, sind zufällig und NICHT zielgerichtet. Die Interpretation, Evolution würde spezifisch dem Überleben dienen, findet post hoc statt.
Die Mechanismen der Evolution „wissen“ eben nix von der Umwelt. Die Rückkopplung passiert durch das Überleben und sich vermehren oder eben Sterben und Aussterben der Individuen von Spezies X.
Schon das Wort „Anpassung“ suggeriert ein Ziel.
Dabei gibt es unzählige „Genvariationen“, die entweder keine nennenswerte Veränderung mit sich bringen, oder den frühen Tod der Variantenträger und somit keine Nachkommen bedeuten. Manche genetische Veränderungen bedeuten zu Zeitpunkt X keinen Überlebensvorteil, zu einem späteren Zeitpunkt (sofern die Träger*innen Nachkommen produzieren konnten) werden sie aber plötzlich unter veränderten Umweltbedingungen schlagend.
Ein gut zu beobachtendes Beispiel (weil es schnell und in riiiiiesiger Zahl geschieht) ist die Vermehrung von Bakterienstämmen.
Bakterien werden zu ihren individuellen Lebzeiten nicht resistent gegen z.B. Antibiotika. Durch die rasche Vermehrung und das sprunghafte Anwachsen der Anzahl kommt es häufig zu Mutationen. Die Träger dieser Mutationen sterben sehr häufig, oder die Mutation wird, weil kein Nachteil fürs Individuum, an die Folgegenerationen weitergegeben.
ABER: wenn sich die Umwelt ändert - sprich z.B. ein bestimmtes Antibiotikum eingesetzt wird - überleben und vermehren sich nur jene Stämme od. Individuen, die die „passende“ Mutation bereits in sich tragen.
Und sie sind dann resistent gegen dieses Mittel.
Darwin schrieb übrigens vom „Survival of the fittest“ - Überleben der Fittesten - nicht vom Überleben der Stärksten.
Welche Art Fittnes selektiert wird, bestimmen die jeweiligen Umweltfaktoren und die Anzahl an Nachkommen, die darin überleben können.
Evolution ist ein langsamer Prozess. Sie läuft auch extrem selten sprunghaft.
Je komplexer ein Organismus, desto länger dauert es, bis „vorteilhafte“ Mutationen und Veränderungen sich etablieren können, die nicht nur das Überleben des Individuums nicht behindern, sondern sich in veränderten Umweltbedingungen auch bewähren und Nachkommenschaft sichern.
Mutationen können nur an dem Material stattfinden, dass bereits vorhanden ist. Da wird ja nix neu erfunden. Drum schleppen wir eben unsere entwicklungsgeschichtliche Vergangenheit nicht nur in unserem Körperbau, sondern eben auch in unserem Genom mit uns herum.
Klugscheißmodus aus.