"Wir haben von alledem nichts gewusst!"

Wow. Wir hatten das in jedem Schuljahr. Immer und immer und immer wieder. Wir haben 2 KZ-Gedenkstaetten besichtigt und immer wieder hatten wir das Thema 2WK.
Aber mir fehlte da der Zusammenhang zur heutigen Zeit. Man haette das moderner gestalten muessen, damit Jugendliche es mit heutigem Rassismus und Antisemitismus in Verbindung bringen koennen.

Ich hatte als Schwerpunkt Sozialwissenschaften. U.a.. 3 Stunden Geschichte die Woche als Nebenfach ab Klasse 9. Geschichte stand bei uns ab Klasse 5 auf dem Lehrplan.
Wir sind dennoch erst Mitte der 10. Klasse bei der Weimarer Republik angekommen. Viel Zeit um Daten auswendig zu lernen.

Ich habe anlässlich der vielen Sendungen und Informationen 1995 mich angefangen näher mit der Thematik zu beschäftigen, schlicht, weil mir da einfach Infos fehlten und sich das förmlich anbot.
 
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Wir hatten es immer und immer wieder , auch mit Exkursionen ect.; auch haben wir als Schüler , ältere Menschen interviewt und danach Gegenstände /Kleidung /Fotos ect.; gesammelt und dann selbst eine Ausstellung gestaltet um diese Zeit besser darstellen zu können.

Im Heute bin ich selbst nicht mehr sooo poltisch engagiert und auch nimmer soo interessiert. Da es für mich nun mal Vergangenheit ist, könnte man es eigentlich ( ausser im Unterricht/Geschichte ) auch mal endlich gut sein lassen. Nur meine Meinung. ;)


Und du meinst nicht, wenn man aufgeklärt ist, da zusammenhänge auf die heutigen Politiker, Politik erkennen können?
 
Wir haben in der Schule sehr viel darüber gelernt, waren auch in einem KZ und einem Museum, was dazu gehört hat.
 
Bei mir wurde der 2. Weltkrieg auch ausgelassen.
Wir hatten nicht einen einzigen Ausflug, der sich mit dem Thema befasste.

Ist ja schon eigenartig, das gerade der 2. WKrieg nicht im Unterrichtsplan war. Aufklärung war wohl nicht wichtig.

Ja ist es.
Meine Kinder hatten nicht mal mehr Geschichte als Unterrichtsfach auf dem Lehrplan. Fand und finde ich gar nicht gut.
 
Bei uns war die Nazi-Zeit (nicht unbedingt der Verlauf des 2.Weltkriegs, aber Militärhistorie sollte auch nicht so relevant sein im Unterricht) ein wichtiges Thema in der Schule und natürlich Teil des Lehrplans (wobei ich auch Leistungskurs Geschichte hatte).

Ich hatte auch LK Geschichte, wobei das schon über 20 Jahre her ist. Aber zu meiner Zeit war es eigentlich auch so wie du das hier beschrieben hast. Ein Besuch in Dachau war damals schon sozusagen Pflichtprogramm.
 
Und du meinst nicht, wenn man aufgeklärt ist, da zusammenhänge auf die heutigen Politiker, Politik erkennen können?

Hm,...schwierige Frage, klar sollte sowas net mehr passieren, wäre wünschenswert, daher auch gut die Geschichte zu wissen/kennen, aber immer wieder mit dem "antanzen" ändert nix, denn es ist einfach Vergangenheit und gehörte m.E. abgeschlossen. ;)
Im Heute gibt ( gäbe ) es eigentlich genug Probleme zu lösen, insbesonders auch in der Politik. Da wäre mal die Aufmerksamkeit m.E. gefordert.
 
Wir haben im Geschichtsunterricht irgendwo nach der letzten Eiszeit angefangen und in dem Jahr aufgehört, wo wir und gerade befanden. Ich erinnere noch gut die Abschlußfahrt nach Prag, wo gerade die DDR-Bürger hinter den Gittern der deutschen Botschaft in Zelten hausten. Den Auftritt von Herrn Gentscher habe ich leider verpaßt, weil ich gerade im Uflecko bei einem Bier saß. :D

Von dort aus sind wir auch nach Theresienstadt gefahren. Es war einer der bewegendsten Momente meines Lebens, daß wir an der Erschiessungsmauer vorbeigegangen waren. Davor ist eine grosse Wiese und ich meinte, in meinem sensiblen Geist die Vorgänge damals sehen zu können. Ich mußte mich setzen und eine ganze Weile sitzen bleiben, weil ich mich nicht mehr bewegen konnte und mich von den Bildern nicht befreien konnte. Ich glaube nicht, daß mich ein Besuch an einem Ort jemals wieder so bewegen wird.

Die ganze Zeit von 1900-1945 haben wir intensivst besprochen, analysiert, referiert - im Grunde bis es uns aus den Ohren herauskam. Es war eine äusserst interessante Zeit, eine intensive Geschichtsbetrachtung. Aber leider wurde auch bei uns nicht besprochen, wie uns in unserem Deutscheland das letzte Jahrhundert auch heute noch betrifft. Das wäre dann vielleicht auch eher Sozialkunde gewesen.
 
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Indem du kurzerhand eine Generation pauschal zu Verbrechern abstempelst und dein einziges Argument hier "ich habe überlebt" heißt, wirst du einfach damit weiterleben müssen, dass man sich dazu eigene Gedanken macht, auch wenn dir das nicht schmeckt. Es sind so viele verschiedene Dinge/Faktoren, die hier ineinandergriffen und Greueltaten erst möglich machten.
Du schreibst, du hast den Holocaust verstanden. Hier hast du aber Nachkriegsgenerationen vor dir, die nicht in dieser Zeit gelebt haben und sich rein auf geschichtlich gesichertes Material stützen können, um zu versuchen zu verstehen. Hier helfen mitunter dann auch Augenzeugenberichte, die mehr beitragen als "ich habe die Shoa" verstanden. In einer Sendung gestern abend sprach ein Augenzeuge davon, dass ein großer Teil der Bevölkerung gar nichts wusste, wo sie doch angeblich alle was gewusst und in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. So einfach ist das alles nicht.





du redest von "holocaust" - ich rede von shoah! der unterschied ist gewaltig, doch du wirst es nicht sehen...
das "wir haben von nichts gewusst" ist im nachkrigsdeutschalnd konsens gewesen - bedauerlicherweise... armee angehörige im osten haben alle gewusst vom judenmord, schliesslich haben sie auch mitgemacht. und es geht auch nicht darum, ob jeder einzelner deutsche von den gaskammern und verbrennungsöfen für den leichen gewusst hat oder nicht. es geht draum wie man mit shoah und den tätern im nachkriegsdeutschland umgegngen wurde.

von kriegsende und bis in den70er jahren war "die politik" (und die politiker!) die meinun g, die nazitäter schützen zu müssen. das halte ich als ein 2. verbrechen. deswegen weil ein "auschwitz-prozess" gab, heisst es noch lange nicht, dass politiker oder das deutsche volk grosse iinetersse daran gehabt hätte die nazimorde zu verarbeiten. es gab keine reue und die täter wurden geschützt. "die mörder waren unetr uns" und das hat niemanden gestört. (und ihr lieben östrreicher, sollt ihr euch auch nicht zurücklehnen, österreich war nicht ein deut besser! ich verweise auf den 3xigen freispruch von nowak in wien und auf die nichtverfolgung vom "proffessor dr" hoff.) )

in deutaschland gab wenihstens einer, der nazis vor gericht gebarcht hat, sein name war fritz bauer. ihm ist zu verdnaken, dass überhaupt ein auschwitz-prozess gegben hat und er war auch massgeblich dran beteiligt, dass eichmann in argentinienen aufgespürt, nach israel gebracht und vor gericht gestellt wurde. fritz bauer war staatsanwalt in frankfurt und wurde in deutschlan auch massiv behindert und angefeindet wegen seine bemühungen nazis ausfindig zu machen und vor gericht zu stellen.

mit mein zitat: "wir haben von alledem nichts gewusst!" beschreibe ich ein volkskonsens der 50er und 60er jahre: "lasst uns damit in ruhe" , denn wir haben das nicht gewusst, was die bonzen gemacht haben - ausserdem, das war auch nicht so schlimm...

die shoah lässt sich nicht verstehen - mensch, was erwartest du von mir, etwa verständnis??? wo leben wir den, dass du so vormuliert... du machst dir keine gedanken, du verusuchst nur täter/mitläufer nachträglich reinzuwaschen. das ist a unter alle sau, wenn du herut noch so denkst


shimon
 
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