Meine Rezenion mit der Vorgabe von 1600 Zeichen:
David Yoon sagt über seine Geschichte »Super Fake Lovesong« selbst: »Ich hatte eine Menge Spaß, als ich sie mir ausdachte. Es ist mein Spaß-Buch: meine glückliche, nichtsnutzige, herumblödelnde Geschichte«.
Ich bin fast bei ihm, denn nichtsnutzig finde ich sie nicht. Ganz im Gegenteil, ich finde sie neben all den irrwitzigen sprachlichen Lustbarkeiten, enorm tiefgründig.
Der 15jährige Sunny Dae ist der Sohn neureicher koreanischer Eltern und Bruder von Gray Dae, ein angehender, bereits gut erfolgreicher Rockstar. Am liebsten bastelt er mit seinen beiden besten Freunden Milo und Yamal selbstgedrehte LARP-Videos für ihren ScreenJunkie-Kanal. Mega uncool und nerdig für ihr Alter, deswegen sollte das auch tunlichst keiner aus ihrem Umfeld wissen. Als Cirrus, die Tochter von Geschäftsfreunden der Eltern, aus London nach Kalifornien kommt, soll Sunny sich um das Mädchen kümmern und ihr helfen, sich im Schulalltag zurechtzufinden. Cirrus ist ein ultracooles bildschönes japanischen Mädchen, das überall auf der Welt Freunde hat. Der unsichere und etwas paranoide Sunny – er steckt sein Handy nie in die Hosentasche, wegen der Folgen der Mikrowellen auf die Epidermis und möglicherweise auch auf das Unterhautgewebe - fühlt sich dieser Aufgabe von Anfang an nicht gewachsen. Bis Cirrus und er irrtümlich in Grays alten Zimmer, mit all seinen Gitarren, Konzertplakaten und Musikerequipment, landen und Sunny, in den Augen von Cirrus, fälschlicherweise zum Rockstar mutiert. Mit den Klamotten seines Bruders, einem alten Song, den er zufällig auf einem Stick findet und den zwei besten Freunden der Welt versucht Sunny nun jemand zu sein, der er nicht ist. Noch nicht, denn nach und nach kommt zum Vorschein, was alles in diesem nerdigen Loser steckt.
Geniale Gedankenschweife, Metapher zum kringelig Lachen und zwischendurch philosophische Blitzgedanken – danke Mr. Yoon für Ihr »herumblödelndes Spaß-Buch«!