Wie werde ich Obdachlos???

Hm, Nutrazeutika (Nahrungsmittel mit prophylaktischen und pharmakologischen Attributen) können sich Hartzler von ihren 374€ pro Monat wohl nicht leisten, oder? Ich bin der Meinung, dass auch jeder Arbeitslose ein Recht auf eine gesunde Präventionsernährung hat, wenn er legitim Sozialleistungen bezieht. Tabak und Alkoholika zählen mit absoluter Gewissheit nicht zum soziokulturellen Existenzminimum. Erwerbslose sollten jedoch finanziell imstande sein, grünen Tee, Kurkuma, Obst, Gemüse zu erwerben. Immerhin weiß man ja seit langem, dass nicht nur Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Wasser, Fettsäuren essenziell sind, sondern gleichfalls mehr als tausend sekundäre Pflanzenstoffe.
 
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Das ist so - keine Arge oder Sozialamt zahlt die Miete an den Bedürftigen...


Richtig. Die Massenentmündigung des Deutschen Volkes. ;)

Massen-Kindesentziehungen folgt übrigens noch...:rolleyes:

Kann man nur hoffen, dass solche Leute mit solchen Einstellungen und Aussagen bald gestoppt werden - politisch.


In Österreich zahlt das Sozialamt das Geld schon an die Bedürftigen, wie es in Deutschland genau ist, weiß ich natürlich nicht.
 
In Österreich zahlt das Sozialamt das Geld schon an die Bedürftigen, wie es in Deutschland genau ist, weiß ich natürlich nicht.

In DE wird die Miete in der Regel an den Hartz4-Bezieher überwiesen.

Nur, wenn sich Unregelmäßigkeiten einstellen, oder auf eigenen Wunsch, wird die Miete direkt an den Vermieter überwiesen.
 
...und das Geschrei kann man sich dann im nächsten thread anhören bzw. -lesen..."Entmündigung sozialschwacher Menschen etc blablabla..."
Ich weiß nicht, ob es noch die Essensmarken gibt....bei manchen, gerade wo noch Kinder waren, war das ne sinnvolle Maßnahme, da sonst die Knete für den Suff draufgegangen wäre...


Sage

Es geht vor allem um den Schutz von Kindern und Leuten, die sich nicht selber darum kümmern können.
 
Hm, Nutrazeutika (Nahrungsmittel mit prophylaktischen und pharmakologischen Attributen) können sich Hartzler von ihren 374€ pro Monat wohl nicht leisten, oder? Ich bin der Meinung, dass auch jeder Arbeitslose ein Recht auf eine gesunde Präventionsernährung hat, wenn er legitim Sozialleistungen bezieht. Tabak und Alkoholika zählen mit absoluter Gewissheit nicht zum soziokulturellen Existenzminimum. Erwerbslose sollten jedoch finanziell imstande sein, grünen Tee, Kurkuma, Obst, Gemüse zu erwerben. Immerhin weiß man ja seit langem, dass nicht nur Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Wasser, Fettsäuren essenziell sind, sondern gleichfalls mehr als tausend sekundäre Pflanzenstoffe.
Wird ja immer makaberer... An anderer Stelle hier wird gerade darüber diskutiert, dass Bedürftige der Strom abgestellt wird, aufgrund der hohen Kosten, die nur pauschal und sinngemäß viel zu niedrig bemessen sind. Mit allen anderen Dingen des täglichen Lebens verhält sich das natürlich ganz genauso. Wenn ein Hartz IV-Empfänger real auf 150 € zum persönlichen Lebensunterhalt kommen sollte, ist das schon sehr viel.

Und: selbstbestimmtes Leben bedingt auch, dass der- oder diejenige sich genauso wie du selbst zu entscheiden haben, ob sie Rauchen oder Trinken, und was sie Rauchen oder Trinken...

Von "gesunder Ernährung" hat kein Mensch was ohne Rechte.
 
Es geht vor allem um den Schutz von Kindern und Leuten, die sich nicht selber darum kümmern können.
Würde ich so auch nicht bestätigen, denn dahinter verbirgt sich wieder dieser unterschwelle Unterdrücker- und Entmündigungsgedanke.

Einfach rechtsmäßig berechnen, auszahlen - mündige Bürger mündige Bürger sein lassen -, und die Wohlfahrt dorthin verbannen, wo sie hin gehört: in die verlogene, scheinheilige Kirche.
 
Kann man wirklich nur jedem empfehlen, mal zu lesen, wer es noch nicht kennen sollte:

Link geht bei mir noch nicht, deshalb der gesamte Text:

Es muß sowieso raus!
Samstag, 15. November 2008

Ebenezer Scrooge, jener geläuterte Charakter aus Charles Dickens "Weihnachtsgeschichte", öffnete am Christtag das Fenster seiner Schlafstätte. Eben hatte er seine Läuterung erfahren, eben erkannte er voller Demut, dass sein vorheriges, sein gieriges und geschäftiges Leben, ein Irrtum war. Nun also öffnete er das Fenster und rief zu einem Knaben hinab, er möge sich schnellstens ins Kontor begeben, um aus der dortigen Speisekammer den alten, nie aufgetischten Schinken hervorholen, den er noch von seinen früheren, seit Jahren verstorbenen Geschäftspartner Marley erhalten hatte. Der Schinken, so rechtfertigte sich Scrooge vor sich selbst, sei zwar bereits streng im Geschmack, zudem trocken und hart, aber mit einer Beilage, die im Geschmack dominiert, würde diese Strenge sicherlich kaschiert werden können. Überhaupt sei das nicht so wichtig, wichtiger sei, dass sich Bob Crachit, sein langjähriger Angestellter, und dessen Familie darüber freuen. Der Gedanke zählt mehr als die Umsetzung. Jedem sei damit geholfen: Crachit, weil er damit den Seinen einen schönen Weihnachtschmaus bereiten könne und ihm selbst auch, weil er diesen störenden Schweinehaxen nun endlich los wäre - selbst verspeisen wolle er ihn sowieso nicht mehr und wer kaufe ihm ein solches Stück vertrockneten Leders noch ab?

So war es natürlich nicht, aber die Geschichte hätte so ein Ende nehmen können, hätte Charles Dickens in heutiger Zeit gelebt und geschrieben. In Wahrheit ließ Dickens den Knaben, auf Scrooges Anweisung hin, zu einem Geflügelhändler laufen, um den großen Preistruthahn zu bringen, der in der Auslage ausgestellt war. Diesen wollte er Crachit und seiner Familie zum Geschenk machen. Er ließ es sich sein Geld kosten, ließ ein hochwertiges Lebensmittel einkaufen, welches ihm selbst schmackhaft gewesen wäre - und später auch war, denn Scrooge blieb zum Essen, erhöhte dort Crachits Gehalt und übernahm alle Kosten für die Behandlung von Crachits kranken Sohn Tiny Tim -, ließ also Qualität zum Geschenk werden. Es ging nicht nur um die gute Absicht des Schenkens, um das "der-Gedanke-allein-zählt", sondern darum, den Beschenkten etwas Gutes zu tun, das Richtige zu tun, nicht weil es als Befriedigung einer Eitelkeit anzusehen wäre, die einen dazu nötigt, die Absicht des Schenkens erfüllt zu haben, sondern weil es ihm eine Herzensangelegenheit war, dass die Beschenkten sich am Geschenk auch laben können.

Wie schon bemerkt: Wäre Dickens heute dazu verdammt, eine solche Geschichte zu schreiben, er würde womöglich eine andere Auffassung von Teilhabe und Mitmenschlichkeit haben, würde den finalen Akt der Geschichte in andere, zeitgemäßere, unserer Zeit gemäßeren Formen gießen, würde das Teilen zweckdienlicher begreifen, weniger selbstlos als in der Geschichte von 1843. Es wäre eine Form des Teilens und der Teilhabe, die sich in den heutigen Auffassungen wiederfinden würde, die sich beispielsweise im Wirken der Tafeln niederschlagen. Würdenträger aus Wirtschaft und Politik loben das Projekt der Tafeln und vorallem auch jene Discounter, die ihre an Haltbarkeitsdatum verfallenen Lebensmittel und Restposten, dort zweckdienlich unterbringen können. Man führe solche minderwertigen Produkte den Armen zu, bevor sie auf der Müllhalde landen - der Konsument mit Geld wäre sich zu schade, solche Lebensmittel zu kaufen, aber derjenige, der auf solche Geschenke angewiesen ist, der giert danach, der wird sich daran erfreuen. Ähnlich verhält es sich mit Läden, die benutzte Schultaschen und Schultüten gegen geringes Aufgeld verschenken. Oder wie war es einst, als uns der Rinderwahn überfiel und wir in dieser Gesellschaft meinten, wir könnten die befallenen Rinder zu den Hungerleidern nach Nordkorea schicken? Diese würden sich, trotz BSE-Verdacht, doch sicherlich über einen vollen Magen freuen...

Es ist ein funktionalisiertes, rationalisiertes Abgeben. Wir geben nicht ab, weil es uns ein Bedürfnis ist und weil wir wollen, dass der Beschenkte sich an der Qualität des Geschenkes erfreut, sondern weil es zweckdienlich sein soll. Bevor es im Müll landet, soll es doch den Notleidenden erfreuen - immerhin steht der Arme noch kurz vor der Müllverbrennungsanlage. Selbstlosigkeit findet sich im Teilen kaum noch, es ist immer ein Kosten-Nutzen-Denken, ein Abgeben mit Hintergedanken. Ginge es den Discountern, die sich an dem Tafel-Projekt beteiligen, wirklich um die Tat, um das Schenken und Teilhabenlassen, dann müßte man denen, die nichts haben, das schenken, was sich solche, die etwas haben, durch Bezahlung leisten können. So aber verschenken sie nur den Abfall, das Minderwertige, das Nutzlosgewordene, das Aussortierte. Es ist ein Teilen auf untersten Niveau, ein Teilen des "Es-muß-sowieso-raus". In diesem Sinne fördern wir ein suppenküchenstaatliches Teilen und glauben, damit sei jedem geholfen. Während die Armen den Dreck fressen sollen, denn die Reichen niemals speisen würden, feiert sich diese Gesellschaft im Glauben, etwas zweckdienliches gegen Armut getan zu haben. Ob man beim Teilen aber das Minderwertige weiterreicht, oder "auf einer Augenhöhe teilt", wird gar nicht mehr formuliert: Die Hungerleider sollen froh sein, wenn sie unsere Abfälle abbekommen!

Eine Gesellschaft des "Iß-oder-ich-muß-es-wegschmeißen" braucht keine Suppeküchen, damit die Notleidenden das aufbrauchen, was die Bessergestellten von ihren Tellern fallen lassen - eine solche Gesellschaft braucht staatliche Garantien, muß den Bedürftigen Gewissheit geben, dass sie an Qualität nicht zurückzustecken haben, nicht zweifelhaft gewordene Produkte verdrücken müssen, um nicht Hunger zu leiden. Die Tafeln können ein Umdenken der Teilhabe nicht bewirken, sie mehren nur den Irrglauben einer falschen, weil vollkommen durchrationalisierten Form des Teilens; eine Form, die besagt: Du kommst noch kurz vor dem Mülleimer; Du bist nützlich, weil Du die Müllhalden fressend verkleinerst; Du bekommst, was uns nicht mehr gut genug ist! Die Tafeln helfen zweifelsohne vielen Menschen, dennoch sind sie das Angesicht des "schlecht Gegebenen", sind sie Träger eines irrigen Denkens und Handelns - sie postulieren nicht Mildtätigkeit die vom Herzen kommt, sondern vernünfteln sich eine Mitmenschlichkeit zusammen, indem sie erzählen, dass es ethisch wäre, schlecht gewordene Lebensmittel an Arme weiterzuverteilen. Die Reste wurde auch schon im Mittelalter an die Bevölkerung weitergeleitet. Man möchte doch hoffen, dass diese Mittelalterlichkeit in einer Zeit, da jeder Mensch mit frischen Lebensmitteln satt zu bekommen wäre, kein Modell für die Zukunft ist.
Roberto J. De Lapuente
 
Würde ich so auch nicht bestätigen, denn dahinter verbirgt sich wieder dieser unterschwelle Unterdrücker- und Entmündigungsgedanke.

Einfach rechtsmäßig berechnen, auszahlen - mündige Bürger mündige Bürger sein lassen -, und die Wohlfahrt dorthin verbannen, wo sie hin gehört: in die verlogene, scheinheilige Kirche.


Ist halt die Frage, was für einen Staat man will, einen, der einem alle Freiheiten lässt, also auch die Möglichkeit, sich selber in die ärgsten Schwierigkeiten zu bringen, oder einen, der sich um einen kümmert und deswegen auch ein Auge auf die Leute hat.

Das sieht sicher jeder ein Stück anders.

Ich bin ganz froh, daß der Staat ein Auge hat auf Leute, die es aus den verschiedensten Gründen nicht schaffen, vielleicht krank sind, und auf Kinder, die so ihren Eltern wenigstens nicht ganz auf Gedeih und Verderben ausgeliefert sind.


Natürlich ist nichts perfekt, und das Geld, was die Hartz IV Empfänger bekommen, ganz klar zu wenig.
Ist aber jedem möglich, etwas zu verbessern und zu verändern für sich selbst und andere.
 
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Die mag es geben, bestreitet ja niemand, doch zunächst kannst du "jung" womöglich definieren, aber bei "gesund" hört es wohl auf, oder bist du die Hausärztin?

Bei Bedürftigkeit jedenfalls hat die Miete staatlich garantiert überwiesen zu werden, vorausgesetzt: angemessener Wohnraum etc. Von daher ist es ausgeschlossen, Bedürftige "als Mietnomaden" bezeichnen zu können.

Von daher ja auch meine Hinweise auf die elementarsten Grund- und Menschenrechte angeblich zivilisierter Völker.

Bitte informiere dich, was Mietnomaden überhaupt sind, bevor du nach Schema 08/15 antwortest ;)

Echte Bedürftige sehen anders aus.

Ein Vermieter hat übrigens auch ein Grund- und Menschenrecht und das kann ihm auch von Bedürftigen nicht ungefragt genommen werden.
 
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