"uns" meint die Familie. Es macht streitsüchtig.
Das ist menschlich, normal und nicht schlimm. Meine Familie hat sich früher als ich noch klein war zum Fußballabend getroffen, die Stimmung fand ich gruselig, hochaggressiv und gewaltbereit. Da wurde gegröhlt, gejohlt, geschimpft.
Irgendwann habe ich verstanden, dass es eine Art Dampf ablassen ist. Alles, was sich an negativen Befindlichkeiten angestaut hatte, kann mal ordentlich rausgelassen werden, so wie bei einem Gewitter.
Und besser bei einer Fernsehsendung, sei es eine politische Debatte, Fußball oder ein Horrorfilm, rauslassen, als in echt.
Ich habe den Eindruck (korrigiere mich bitte), dass du für dich diese Stimmung dann aufsaugst und nicht mehr weißt, wie Du damit umgehen sollst. Gelernt hast Du vielleicht den Kopf einzuziehen und Angst zu kriegen. Zeitgleich ist da dieser sog, der dich selbst aggro macht.
Erwachsen werden bedeutet in diesem Zusammenhang, seine Emotionen nicht am Außen, sondern innerlich und autark zu regulieren. Die Kür für dich wäre eventuell, aushalten zu lernen, wenn dein Dad oder jemand anders sich so abreagiert, dich weder mitreißen noch ängstigen zu lassen. Dir sagen zu können: Wow, da geht es aber ab wie Luzie, aber die brauchen das so und es ist ok.