Anevay
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 26. September 2012
- Beiträge
- 33.857
Wieso fühlt "ihr" euch so angepi**t von mir, fühlt sich jemand hier direkt von mir angesprochen?
Ich würde gerne über Entwicklungsstufen diskutieren.
Nein, hier wird nur gespaßt, da sei dir sicher. Alles ist gut.
Entwicklungsstufen. Da kann ich dir ganz viel Lesematerial vorschlagen, angefangen in der Psychologie mit ihren zig Modellen bis hin zu Philosophen wie Ken Wilber. Letzterer beschäftigt sich sehr viel mit der Weiterentwicklung des Menschen, ist schwer zu lesen, aber es durchaus wert. Und leichte Kost wäre Robert Betz, der kann dabei helfen, unangenehme Gefühle auszuhalten und einen neuen Blick auf Beziehungskisten aller Art zu gewinnen.
Was möchtest Du diskutieren und hier sei ehrlich dir selbst gegenüber: Das deine Mitmenschen derzeit gefühlt weit unter dir stehen, weil sie sich nicht so verhalten, wie Du es lieber hättest?
Jemand, der gerade eben herauslugt aus einer Krise, die aus viel Leid, Sucht und Depression, mag sich umegehend befreit und "weiter" fühlen, ist er doch auf dem Weg in die Eigenständigkeit und zu entdecken, was Authentizität bedeuten kann. Dieses Hochgefühl, diese Aufbruchstimmung ist völlig normal, meine ich. Das bedeutet aber noch lange nicht, Du bist weiter als andere Menschen.
Ich lebe im Alltag furchtbar unschpirituelllll. Gehe meinem Job nach, funzel hier im Forum rum, bin albern, mal zickig, mal gelangweilt und mal genervt, mal nerve ich andere... ich menschel halt, so wie andere Menschen halt auch, Du gehörst nicht weniger dazu. Es macht meiner Ansicht nach auch gar keinen Sinn, sich für weiter zu halten als andere, es birgt sogar die Gefahr, sich mit den Mitmenschen nicht mehr auf Augenhöhe auseinanderzusetzen und gerade das ist doch der Sin eines Gemeinschaftswesen, wie der Mensch es ist. Fähigkeiten, wie sich zu unterhalten, Freude und Leid zu teilen, miteinander zu sein. Und auch der Streit und andere Animositäten gehören dazu. Auch wenn sich das für dich grad sehr "unbuddhahaft" anhören mag.
Die Kunst ist, glaube ich, die innere Gelassenheit dabei bewahren zu können, nicht gleich hinter jedem Busch Angriffe zu wittern oder Kampf. Und sich dabei auch selbst zu ertragen in aller Un-Perfektion.
Zu deinem Ex, da weiß ich aufgrund meiner damaligen Scheidung (da war ich 23), dass es sehr schnell geht, dass Eltern sich bedroht fühlen, auch viel Angst haben, dass der Kontakt zu den Kindern verloren geht und dadurch leider die Erwachsenen sich zoffen. Zu Lasten der Kinder. Und jeder von ihnen behauptet, dass der andere Expartner das Problem ist.
Wärst Du nun wirklich "weiter", würdest Du das erkennen und daraus entsprechende Konsequenzen und Handlungsweisen ableiten können. und auch eine gute und große Portion Verständnis und Gelassenheit zeigen. Auch dem Menschen gegenüber, der dich grad mächtig nervt. Und wenn Du nun einen auf spirituell Erwachte mimst, das prognostiziere ich dir, dass das weder ein Richter noch ein Mensch vom Jugendamt kapieren wird, geschweige denn, dass sie dich für den "besseren" Elternteil in einem möglichen Sorgerechtsprozess halten werden.
Es macht imho sehr viel Sinn da einige Gänge runterzuschalten und einfach nur Mutter zu sein, eine ganz normale Frau, den Fokus auf das Kindeswohl weg vom Expartner und sich von diesem nicht in die Spirale Kampf und Rosenkrieg einbeziehen zu lassen. Mit spirituellen Dingen kannst Du dich ja für dich in deiner Freizeit trotzdem beschäftigen.
Du schaffst das schon, da bin ich mir sicher.
LG
Any