Wie mit jemandem umgehen, der sich mit Schweigen selbst gefährdet?

vielleicht will er einfach keine Medikamente nehmen, sowas gibt es auch.
Ich selbst vermeide auch, soweit es geht, Schmerzmittel einzunehmen. Da muss jeder selbst wissen wie er das aushalten will und kann.

LG
Waldkraut

Es geht nicht um Schmerztabletten. Die gesamten Umstände zu erklären würde zu viel Persönliches von dem Betroffenen preisgeben, das mag ich an dieser Stelle nicht. Mich hat nur akut die Frage beschäftigt, aber ich werde wohl meinen Frieden damit machen müssen, dass es darauf keine zufriedenstellende Antwort gibt.
 
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Meine Frage bezieht sich auf einen älteren Menschen in der Verwandtschaft. Das Problem ist: er gefährdet sich durch sein Schweigen selbst. Er sagt nicht, wenn er Schmerzen hat, ihm gesundheitliche Beeinträchtigungen Probleme bereiten. Aus diesem Grund ist er schon mehrmals im Spital gelandet, weil er schon viel verschleppt hat und das wurde erst durch sein Schweigen so gefährlich, wenn er früher agiert und über sich gesprochen hätte, hätte man vieles vermeiden können. Leider wird er aus Schaden nicht klug. Kann man einen alten Menschen noch dazu bringen, diese Eigenschaft zu überwinden? Wie kann man ihm dabei helfen? Die Verweigerung ist im Grunde nur dumm, mir ist schon klar, dass der Mensch so agiert, weil er zu einem gewissen Grad mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat, aber Fakt ist, dass er noch nicht sterbenskrank ist (Auskunft der Ärzte), sich jedoch durch sein Verhalten immer wieder fast umbringt.

Ich bin zum Glück nur am Rande involviert, würde aber gerne wissen, ob man den Leuten, die damit unmittelbar konfrontiert sind, zu irgendetwas raten kann. Danke für eure Inputs. :)

Wenn jemand nicht zum geheimen Tibetischen Orden zählt, sollte er reden.
 
Hallo,

ist der Mann um den es geht dement? Dann wäre das eine mögliche Erklärung.
Ich arbeite mit alten und kranken Menschen und kann dir aus Erfahrung sagen: nein, in den meisten Fällen erreichst du durch Reden nichts...leider. Und gerade Männer dieser Generation sind leider oft "hart im Nehmen". Sie mussten lernen die Zähne zusammen zu beißen und über Gefühle zu schweigen.
Und das ändert sich im Alter meist nicht mehr.
So schwer es für das Umfeld ist, "man muss" es akzeptieren.
Sagt er auch nichts wenn man ihn wiederholt auf Schmerzen anspricht?
 
...Ich bin zum Glück nur am Rande involviert, würde aber gerne wissen, ob man den Leuten, die damit unmittelbar konfrontiert sind, zu irgendetwas raten kann. Danke für eure Inputs. :)

Das ist ein schwieriges feld und kommt mir sehr bekannt vor.
Ich glaube, es gibt keine patentlösung.
Einerseits hat sich der alte mensch ein bestimmtes vorgehen über die jahre angewöhnt, andrerseits sind im alter aber auch körperliche veränderungen dazugekommen, die manchmal ein frühzeitiges handeln verhindern.
Es kann eine demenz oder depression vorliegen, welche die wahrnehmung und auch artikulation über das persönliche befinden vermindert oder gar die urteilsfähigkeit trübt.
Ausserdem kann sich im alter auch die schmerzreiz-leitung verändert haben, weil sich nervenzellen abbauen und schmerz nicht mehr gleich oder verspätet wahrgenommen wird.

Hilfreich sind aufmerksame menschen im umfeld. So gibt es hinweise, wenn jemand schmerzen hat und dies aber nicht äussert bzw. äussern kann.

Gleichzeitig gilt es auf beiden seiten zu akzeptieren, dass ein mensch, der urteilsfähig und mündig ist, für sich und sein leben selbst verantwortlich ist, mit allen konsequenzen.
 
Er ist nicht eindeutig. Darin liegt das Problem. Sein Wille ist somit nicht erkennbar. Wenn er es wirklich wollte, bis zur letzten Konsequenz, würde er bis zuletzt nichts sagen und daran sterben, das macht er nicht. Er macht sich nur selbst das Leben schwer.

wenn ich das alles so lese, kommt mir der schleichende verdacht er will das die Menschen kein Aufhebens um ihn machen und ihn das auch nervt. Er will vielleicht nicht bekümmert werden. Ein Mensch der eher für sich leben möchte.
Und auch wenn er jedesmal wieder in Krankenhaus oder zum Arzt geht,

Es könnte natürlich sein das er ein Mensch ist der nicht ǘber Schmerzen und gefühle reden mag, auch das ist doch möglich.

Und dann fällt mir noch dazu ein, ebenso könnte er es genießen wie alle um ihn rumschlawenzeln und sich Sorgen machen und das ist sein Lebenssinn, sich anschauen wie die Menschen manipulierbar sind. Das könnte ihm Freude bereiten. Ist ein Gedanke , also auch eine Möglichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweigen ist auf alle Fälle krank, es handelt sich dabei um die kosmische Blockade...

Wenn die Gedanken mechanisch kommen ist noch schlechter.

Aber ein Schweigen kann eine selbstsichere Egomanie sein, die es nicht mehr nötig hat, sich zu Äußeren.

In dem Fall ist es zwar anders. aber viele Gurus schweigen sich ihre Egomanie runter, und
glauben sich dabei was zu beweisen, aber das einzige was sie beweisen ist, dass sie keinen echten
Mentalkörper haben. Sondern nur Illusioniert sind.
 
Also ich kann den alten Mann verstehen, auch wenn ich noch nicht im Sterbealter bin.

Ich rede grundsätzlich auch mit niemandem über irgendwelchen Krankenkram. Das geht nur mich was an uns sonst niemanden.
Ich gehe zum Arzt wenn ich "den Kopf unterm Arm trage" und das hat er auch so in seinem Computer vermerkt. Wenn ich komme, habe ich etwas, das ich nicht mehr in den Griff bekomme, ansonsten sehe ich keine Veranlassung ihn zu konsultieren und mir alle möglichen Wehwehchen behandeln zu lassen, die man nunmal in meinem Alter so hat/haben kann und die auch gerne wieder von selbst verschwinden. Immer erstmal abwarten ob sich nicht alles von alleine wieder regelt.

Der alte Mann sagt doch wenn's brennt und er zum Arzt oder ins Krankenhaus will, was wollt ihr mehr?

Diese Hyseterie, die einige Angehörige ggf. entfalten wenn sie nur hören dass irgendwas weh tut, nervt einfach nur gewaltig.
Solange jemand Herr seiner geistigen Kräfte ist, kann/soll/muss er selbst bestimmen können wann und ob er medizinische Hilfe in Anspruch nehmen will.

Ich werde sicher auch irgendwann an einer "unbehandelten Krankheit" sterben, aber das ist dann eben so, das schreckt mich nicht.

R.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann auch sein, dass er ärztlichen Aktionismus fürchtet und/oder ablehnt, bzw. allgemein keine Lust darauf hat, eventuell auch im Zusammenhang mit der Ansicht, dass das dauerhaft sowieso nichts mehr bringt.

Muss jedenfalls nicht bedeuten, dass er sterben will.
 
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nein, jemand den ER mag,

Nicht unbedingt.
Ich betreue eine Frau die mich sehr mag.....freut sich wie dolle wenn ich sie besuche.....
aber ich mag SIE nicht :D werde einfach nicht mit ihr warm
und da wäre ICH der vollkommen falsche Mensch, weil ich wenig Geduld mit ihr und Zugang zu ihr habe.
Optimal wäre, die Sympathie beruht auch Gegenseitigkeit.
 
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