hi rhyannon!
dank dir für die illustrativen impulse der karten-betrachtung. du weißt ja, wie ich meine dinge zu spinnen versuche, und da ist mir spontan folgendes gekommen... ausgehend von der erkenntnisbiologie von maturana/varela. die meinen, dass es sogenannte "perturbationen" sind, kleine irritationen in an sich wohlstrukturierten systemen, die nach reaktion verlangen, um sich wieder dem idealzustand "gleichgewicht" zuzuwenden. also in etwa diese faszinierende stabilität eines chaotisch organisierten systems, das in stetig sich anpassender bewegung etwas erzielt, das kein zustand ist, sondern eine form des fließens, die den charakter des gleichgewichts hat. strömendes leben... so mag ich nun auch den nichtpolaren zustand der ganzheit als dieses erstrebenswerte "gleichgewicht" betrachten, dem wir polar lebend entgegenströmen...
und da kommen nun die karten ins spiel. so wie du deine beiden beispiele geschildert hast, zeigt sich mir auf sehr schöne weise nicht nur das, was ist, sondern auch das, was fehlt. und das macht mir einen großen unterschied.
als rein diagnostisches (oder gar prognostisches) system wären mir die karten zu fatalistisch, zu lähmend. eine karte als information, als impuls, was fehlt, um die bewegung wieder ins strömen zu bringen, zu lesen oder als hinweis (man muss es sich ja nicht immer schwer machen), wo es sich gerade besonders gut mit dem strom schwimmen lässt... das bringt für mich bewegung ins spiel, ins leben. tarot als bewusst aufgesuchte irritation meines selbstgefälligen alltags... das lass ich mir erst mal auf der zunge zergehen!
danke, rhyannon!
alles liebe, jake