Joey
Sehr aktives Mitglied
Es geht nicht immer nur um evidenzbasierte Medizin bzw. Ärzte, die sich davon abwenden oder nicht. Es geht schlicht und einfach um Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen, unterlassene Behandlungen etc.pp. Erst vor wenigen Tagen ist ein herzkranker junger Mann aus NÖ. verstorben, weil zwei Kliniken seine Aufnahme verweigert hatten. Und, und, und... Beispiele kann man unzählige aufführen, sei es dass Menschen vom Arzt im KH wieder nachhause geschickt werden, oder falsch diagnostiziert bzw. behandelt wird, oder Patienten mit OP's "beglückt" werden, die gar nicht nötig sind.
Wer sich dazu berufen fühlt, andere in Grund und Boden zu verdammen, sollte erstmal in seinen eigenen Reihen schauen und den Mist aufkehren.
Diese Ärzte handeln alle nicht evidenzbasiert. Es ist eben NICHT evidenzbasiert, z.B. unnötige OPs aufzudrücken - also ohne, dass es gute Gründe dafür gibt, dass der Nutzen die Risiken übersteigt. Und, wenn sowas wissentlich geschieht, ist das unethisch. Unwissentlich (z.B. als Fehldiagnose oder ähnlichem) kann man sowas als Kunstfehler sehen. Ärzte, denen Kunstfehler häufiger passieren, verlieren auch ziemlich schnell ihre Aprobation. Alles unbestritten.
Und weiter? Kann man das der medizinischen Wissenschaft bzw. der evidenzbasierten Medizin anlasten? Nein. Die medizinische Wissenschaft untersucht ja, was wie gut und wie hilft, wie der Nutzen und wie die Risiken sind. Und Ärzte, die sich danach richten, handeln eben evidenzbasiert.
PS: Ich habe hier übrigens NIRGENDWO geschrieben, dass solche Ärzte nicht mehr Ärzte sind oder heißen sollen. Nur, dass sie sich - wenn sie es wissentlich tun - von der evidenzbasierten medizin abwenden. Ganz einfach.