Wie gut tut WUT?

Man muß nicht mal was tun, wenn man wütend ist, man kann sie auch einfach nur fühlen und dann verschwindet sie wieder. Gefühle kommen und gehen, ganz kleine Kinder können das noch, wütend oder traurig sein und im nächsten Moment sich freuen. Dieser natürliche Umgang wird ihnen aberzogen, die Gefühle werden in positiv und negativ eingeteilt, die einen darf man haben, die anderen nicht. Niemand käme auf die Idee, Freude abzubauen, damit sie weg ist. Oder Liebe. Aber Wut wird sanktioniert, über Angst wird gelächelt, auch Trauer darf nicht so sein, wie sie ist. Und wie oft wird hier im Esoterikforum gesagt, wer solche Gefühle hat, ist halt noch nicht so weit? Das ist nur eine Umschreibung von "du bist mangelhaft". Weil man Gefühle hat? Wir kommen mit ihnen auf die Welt, Gott hat sie uns gegeben, wie können wir damit mangelhaft sein?
Das mit den Kindern stimmt - und ich habe in letzter Zeit immer wieder Eltern kleiner Kinder erlebt, wie diese Kinder dann schon gegängelt werden. Ich find das so doof, glaube früher ist mir das gar nicht so aufgefallen .... Kinder werden ganz früh beschnitten und belehrt, wie man zu sein hat.
Zuhause erlebe ich gerade eine überaus spannende Phase mit meiner jüngsten. Die erlebt gerade richtige Schübe von Gefühlsschwankungen. Was daran so sehr spannend ist und was ich von meiner Grossen und auch von mir selbst nicht kenne, ist, dass sie das so benennen und beobachten kann. Nach außen ist die Veränderung noch gar nicht so greifbar , aber sie selbst redete mit mir mehrmals darüber, dass etwas in Gang sei. Sie erlebe sich als sehr emotional , nah am Wasser gebaut. Alles berührt sie schneller zum einen aber auch sei sie schneller mal wütend. Neulich saßen wir beim Essen und es war eigentlich nichts großartiges vorgefallen und dann sagte sie: boah, siehst du- jetzt werde ich wieder richtig wütend und ich weiß nicht warum.
Ich sagte nur, dann lass die Wut da sein, oder schüttel dich, gib nen lauten Schrei ab oder was immer du jetzt brauchst ..... da fing sie an zu lachen , meinte , ach Mama , und was soll das ? Dann schüttelte sie sich ein paarmal kräftig und gut war s wieder .....

Ich bin so gespannt auf die nächsten Jahre ihrer Entwicklung und hoffe, ich werde sie nicht beschränken in dem was sie durchleben wird, sondern kann ihr dabei einfach nur zur Seite stehen.
 
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Sehe ich anders, Wut (nicht verwechseln mit Ärger/Verärgerung) ist für mich eher eine den Körper schädigende Schwäche. Das Herz rast, der Blutdruck steigt, Adern verengen sich, Stresshormone werden freigesetzt, es schlägt auf den Magen.
Manche fangen dann an, versuchen die Wut mit Frustessen zu bekämpfen, anderen vergeht der Appetit, können nichts essen. Zeigt doch das Wut unserem Körper nicht gut tut und er sich deshalb dagegen wehrt.
Und wie viele Kurzschlusshandlungen werden im Stadium der Wut begangeñ, die hinterher bereut werden.
Die Menschen wussten das schon immer, daher die Volksweisheiten wie: Das schlägt mir auf den Magen, mir läuft die Galle über, sehe schwarz vor Wut, usw......
Nein, ich habe keine Wut und Brauch die auch nicht, dazu bin ich ein viel zu positiv denkender Mensch. Und mir geht es ohne Wut sehr sehr gut, bin sehr lebendig und aktiv, ohne daß ich jemals eine Depression hatte.
Das ist doch Blödsinn. Was du beschreibst ist erstmal nur eine körperlich normale Reaktion ..... Stress nennt man das. Und Stress ist nichts negatives, genau diese Bewertung des Stresses macht das Leben so schwer. Ohne diese Funktion gäbe es uns nicht mehr .

Auf die Stressreaktion muss eben nur was folgen, damit der Körper wieder runterfahren kann. Ergo macht das nicht - ausagieren der Wut die schlimmen Nachfolgen für den Körper , und nicht der Stressor ( was hier ja die Wut wäre).
 

Also was tun mit der Wut?

1 - differenzieren
2 - sich vom Eintopf verabschieden
3 - die unterschiedlichen Wutweisen analysieren
4 - kranke, zb. Choleriker, Jähzornige, gesondert behandeln
5 - den Weg vom Ärger über die Wut (Ausnahme: Jähzorn) bis zum Zorn in allen Zweigen beleuchten
6 - die "kranke" Wut nicht mit negativer Wut verwechseln
7 - die positive Wut mit der neutralen und negativen Wut in ihren entsprechenden Handlungsarten erörtern und voneinander filtern
8 - sich die Erkenntnis gestatten, das die negative Wut zu behandeln, die neutrale Wut zu ventilieren und die positive Wut zu fördern ist
9 - bei akribischer Erfassung der negativen Wut sich ganz auf sie konzentrieren, um ihr Einhalt gebieten zu können, wenn der Wunsch beseelt ist, sie zu bändigen, indem der ursächliche Anlass gefunden wird
 
Das sagt Wiki dazu:

Mit Ärger umschreibt man eine ganze Gruppe negativer Gefühle, die verschiedene Erregungsniveaus und Intensitäten aufweisen können. Die stärkste Form ist die Wut (auch „Rage“), die dem Gegenüber aufgrund aggressiven Verhaltens selten verborgen bleibt (außer evtl. die ohnmächtige Wut). Weniger erregende Formen des Ärgers sind Unbehagen, Unmut oder Missmut. Diese Emotionen sind als innere Reaktionen zunächst spontan und in aller Regel unvermeidbar.

In Gesellschaft gilt das Zeigen von Ärger in der Regel als taktlos. Insbesondere in kollektivistischen Kulturen wie der chinesischen führen Verstöße gegen das Harmoniegebot, etwa durch Zeigen von Ärger und Wut zum „Gesichtsverlust“. Eine Kleinigkeit, über die man sich aus einer persönlichen Empfindlichkeit heraus unverhältnismäßig stark aufregt, bezeichnet man im Englischen als Pet Peeve.
ich kann mich in den letzten jahren nur an eine situation erinnern, in der ich 'das gesicht' verloren habe.
in der rückschau wurde mir auch klar wieso.
ich habe (hatte) ein problem mit menschen, die es 'gut mit mir meinen' und immer weiter insistieren.
nachdem ich mich an diese situationen in meiner kindheit und jugend erinnert habe - situationen, in denen ich den 'gutmeinenden' hilflos ausgeliefert war - ist die sache gegessen.
ich konnte mich an die damaligen gefühle erinnern - jetzt brauche ich sie nicht mehr.
wenn mir so etwas nochmals passiert, weiß ich was ich nicht will und kann es klar formulieren - ohne aggression.
 
ich kann mich in den letzten jahren nur an eine situation erinnern, in der ich 'das gesicht' verloren habe.
in der rückschau wurde mir auch klar wieso.
ich habe (hatte) ein problem mit menschen, die es 'gut mit mir meinen' und immer weiter insistieren.
nachdem ich mich an diese situationen in meiner kindheit und jugend erinnert habe - situationen, in denen ich den 'gutmeinenden' hilflos ausgeliefert war - ist die sache gegessen.
ich konnte mich an die damaligen gefühle erinnern - jetzt brauche ich sie nicht mehr.
wenn mir so etwas nochmals passiert, weiß ich was ich nicht will und kann es klar formulieren - ohne aggression.
Eben - das kann durchaus sein. Und das kann für den ein oder anderen eben befremdlich klingen , weil man die eigene Wut eben noch nicht transformiert hat. Vllt verdrängst du sie auch nur, das kann aber dann auch niemand hier von uns beurteilen und ist auch vollkommen unnötig.
Ich glaube jedenfalls, dass Emotionen ja nichts anderes sind, als Dinge, die es auf dem Weg der Suche, des Aufstiegs oder wie auch immer zu transformieren gilt. Man kehrt alle doshas wie man im Yoga sagt, schön sauber bis nix mehr davon da ist. Ist eben ein weiter Weg und man hängt ja auch irgendwie an seinen Gefühlen, weil sie einen scheinbar so lebendig machen.
Insofern wirkt ein nicht wütender Mensch vllt leer und befremdlich. Dabei ist diese Leere nichts anderes als Frieden und ein leeres Gefäß in dem ungefiltert nun die ganze Existenz sein kann.
 
man hängt ja auch irgendwie an seinen Gefühlen, weil sie einen scheinbar so lebendig machen.
Was denn nun? :D Gefühle oder Emotionen? (Und komm mir nicht mit dem "Ding", dass Emotion das "englische" Gefühl sei)

Wenn wir eine Emotion als Ausdruck für einen berührten "installierten Trigger" betrachten würden, dann hätten wir auch eine stärkere Chance, die Gefühle nicht abzuwerten, nur um was "leer" zu machen. Wer nicht wütend wird, ist entweder selig und auf einer bereits reiferen höheren Ebene angelangt oder ihm ist alles gleichgültig scheißegal.:cool:
 
Insofern wirkt ein nicht wütender Mensch vllt leer und befremdlich. Dabei ist diese Leere nichts anderes als Frieden und ein leeres Gefäß in dem ungefiltert nun die ganze Existenz sein kann.
Nee, tut er nicht.... obwohl, wenn einer keinen inneren Frieden kennt, dann kann es auf ihn schon wie leer wirken, jep.
 
Eben - das kann durchaus sein. Und das kann für den ein oder anderen eben befremdlich klingen , weil man die eigene Wut eben noch nicht transformiert hat. Vllt verdrängst du sie auch nur, das kann aber dann auch niemand hier von uns beurteilen und ist auch vollkommen unnötig.
Ich glaube jedenfalls, dass Emotionen ja nichts anderes sind, als Dinge, die es auf dem Weg der Suche, des Aufstiegs oder wie auch immer zu transformieren gilt. Man kehrt alle doshas wie man im Yoga sagt, schön sauber bis nix mehr davon da ist. Ist eben ein weiter Weg und man hängt ja auch irgendwie an seinen Gefühlen, weil sie einen scheinbar so lebendig machen.
Insofern wirkt ein nicht wütender Mensch vllt leer und befremdlich. Dabei ist diese Leere nichts anderes als Frieden und ein leeres Gefäß in dem ungefiltert nun die ganze Existenz sein kann.
ich glaub' nicht, dass es wut war -
eher das gefühl der hilflosigkeit, deren ursache ich noch nicht entschlüsselt hatte.
aber egal - ich habe verbal aggressiv reagiert.

yoga - ja, mache ich ja schon lange und sehr intensiv. kann sein, dass ich auch dadurch zu mehr gelassenheit gefunden habe.
als emotioal leer erlebt mich mein umfeld unter garantie nicht - eher das gegenteil -
und ich widerspreche da @Loop vehement -
das fehlen von wut bedeutet unter garantie nicht eine abflachung der gefühle von freude, liebe, glück etc.
depressionen hatte ich, als ich die realitäten meiner lebenssituation nicht wahrhaben wollte.
das habe ich radikal geändert.
 
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Was denn nun? :D Gefühle oder Emotionen? (Und komm mir nicht mit dem "Ding", dass Emotion das "englische" Gefühl sei)

Wenn wir eine Emotion als Ausdruck für einen berührten "installierten Trigger" betrachten würden, dann hätten wir auch eine stärkere Chance, die Gefühle nicht abzuwerten, nur um was "leer" zu machen. Wer nicht wütend wird, ist entweder selig und auf einer bereits reiferen höheren Ebene angelangt oder ihm ist alles gleichgültig scheißegal.:cool:
Deine Sicht sei dir unbelassen, genauso wie das rauslesen und das interpretieren ...
Du kommst aus der Wertungsschleife ja nicht raus, das bin nicht ich.
 
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