Wie gut tut WUT?

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Erst mal danke für diesen Beitrag, sehr umfassend ganz wichtige Punkte angesprochen.

Ungerechte Behandlung kann ich nachvollziehen. Bedrohung fordert Flucht oder Kampf, wäre Kampf dann die Wut und Flucht eher Ohnmacht/Angst?

Sollte es gesellschaftlich akzeptiert sein, sich abzureagieren? Wenn Wut ein notwendiges abreagieren ist, dann ist sicher körperliches Tun hilfreich. Aber das Boxtraining ist sicher nicht immer dann, wenn man sich aktuell abreagieren muss. Mich triggert es gewaltig, wenn sich jemand in meiner Umgebung abreagiert. Sollte derjenige lernen, sich anders abzureagieren, oder muss ich lernen damit umzugehen? Der Abreagierende nimmt sich einfach das Recht, sich abzureagieren und wenn mich das triggert und mich wütend macht, ist im besten Fall der Streit programmiert. Im schlechteren Falle ein paar blaue Augen.

Extreme Wutausbrüche haben eher mit unterdrückten Gefühlen zu tun, mit Frusterlebnissen und Enttäuschungen. Deshalb wäre es doch sinnvoll, dass derjenige sich mal mit seiner Frusttoleranz beschäftigt und herausfindet, warum seine Toleranzgrenze so niedrig ist.

LGInti

Ich finde Abreagieren nicht ok.
Dann kriegen alle möglichen Leute oder manchmal auch Gegenstände etwas ab, das sie garnicht verursacht haben.
Wenn jemand Bestimmtes Wut bei mir auslöst, habe ich etwas zu klären.
Wobei ich zwischen Wut und Zorn unterscheide.
Zorn ist für mich berechtigte, aktuelle und situationsbezogene Aggression, die dem Selbstschutz und -erhalt dient.
Wut betrachte ich als eine Mischung aus altem, nicht ausgedrücktem und unverarbeitetem Zorn, der mit der Angst vermischt ist, die einen daran hinderte, den Zorn da zu zeigen, wo er angebracht war und die sich durch einen Auslöser plötzlich gewaltsam Bahn bricht.
 
Es ist gut es zu können, da stimme ich zu. Allerdings halte ich es nur für eine Zwischenlösung, es sei denn man möchte gerne auf dieser Erleuchtungsstufe stehen bleiben. Es ist Passivität in Reinform. Ich ziehe es vor mein Leben zu leben und zu gestalten, daher ist es mir auch wichtig einen eigenen Geschmack zu haben, eigene Meinungen und eben auch Widerworte, wenn mir etwas gegen den Strich geht. Gefühle sind Wegweiser der Seele, die wir haben, weil wir hier inkarniert sind. Das große watteweiche Alleins ohne Gefühle und Meinungen haben wir nach unserem Tod noch lange genug.

Alte Wut löst man mE besser auf.
Aktuellen Zorn drückt man aus, denn der dient einem.
Er muss aber frei von Angst sein.
 
Alte Wut löst man mE besser auf.
Aktuellen Zorn drückt man aus, denn der dient einem.
Er muss aber frei von Angst sein.
Gut auf den Punkt gebracht :)

Ich denke, wer sich Zeit nimmt die Wut einfach mal zu fühlen ohne sie auszudrücken, lernt zu unterscheiden was alte und was neue Wut ist. Wenn dieser Unterschied gelernt wurde, ist es auch möglich sich angemessen zu verhalten. Ich halte es für unwahrscheinlich das hinzukriegen, wenn einem dieser Unterschied nicht bewusst ist.
 
Ebenfalls die Pusteblume, die nur anderes Verhalten zeigt.
Die ist beim ersten Atemzug verflogen.
Genau, sie benutzt mich als Verteiler
Könnte da nicht doch der Weg der inneren Mitte das einzig erstrebenswerte sein?
Der Weg der Mitte - immer im Hara sitzen und zukucken was so abgeht in der Welt. Hara sitzt im Bauch, dort sitzt auch die Wut, kommt die Wut also immer aus der Mitte - kaum zu denken?
Diesem ewigen Wechselspiel ist man nur gewachsen, wenn das eigene "Ich" stabil in Watte gepackt ist.
Sich dem Strom hingeben und fließen lassen. Wenn man in einem Heißluftballon fliegt spürt man nie den Wind, der einen antreibt, weil man immer genau so schnell ist wie der Wind.
Ist also auch gegensätzlich zu betrachten: immer Hintertürchen haben, aber die Orientierung an
Schlüsselerlebnissen für das eigene Leben nicht vergessen!
Schlüsselerlebnisse halte ich für extrem wichtig

LGInti
 
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