Licht-Hauch schrieb:Meine Oma ist die Frau, die mich seit ich drei Wochen alt bin erzogen hat.
sie hat mich meine ganze Kinderzeit über begleitet.
sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit in der nächsten Zeit vertsterben.
Sie hat Krebs in mehren Organen und die Chemo nun abgebrochen.
eine ärztliche Behandlung lehnt sie mitlerweile vollkommen ab, sie hat angst, dann im Krankenhaus sterben zu müssen.
wir haben in der Familie darüber gesprochen, ihr infusionen zu geben, ihr wille ist es, keine zu bekommen. noch trinkt sie noch, aber eigentlich nur für uns.
ich weis, dass der tod nur ein übergang ist, ich kann ab und an engel sehen. aber wenn es dann einen doch "live" betrifft ist es dennoch hart, zu begreifen, dass eine geliebte person bald nicht mehr als mensch bei einem ist.
im gegensatz zu den meisten meiner angehörigen spreche ich mit ihr über den tod, und darüber, dass sie nicht mehr leben will.
wie geht ihr damit um?
ich habe gemerkt, darüber zu schreiben hilft. vor allem wenn mir die tränen kommen.
Sandra
Hallo Sandra,
ich weiß ganz genau wie das ist,
ich habe meine Mutter vor knapp 6 Monaten auch verloren und
sie hatte furchtbar gelitten.
Erfülle bitte den Wunsch Deiner Großmutter und
lasst sie ohne Infussion gehen, das ist nur Quälerei gegen Ihren Willen.
Wenn ich mal gehe dann möchte ich keine Peg und kein Infussionen,
keine lebensverlängernde Quälerei mehr,
dafür werde ich sorgen mit einer Patientenverfügung.
Meine Mutter wurde ca. 6 Monate mit einer Magenpeg mit Flüssigkeit und Sondennahrung ernährt.
Sie hatte öfters die Finger am Schlauch weil sie ihn nicht wollte,
ich war auch dagegen wurde aber von meiner Schwester mit Ärztin überstimmt und konnte nix dagegen tun.
Das einzige ich konnte es noch eine Weile rauszögern,
bis sie fast erstickte, derzeit war ich auf der Arbeit,
aber ich glaube die Tablette war das Problem.
Dann war die Zeit gekommen und sie bekam die Peg gesetzt,
das war nur eine lebensverlängernde Qual.
Meine liebe Großmutter die ein Vorbild an Mensch in jeder Weise,
für uns alle war, sie durfte glücklich und zufrieden,
ohne das Ihr Essen und Trinken reingezwungen wurde gehen.
Unser alter Hausarzt hatte das ganz toll gemacht und
meine Mutter nahm das damals human in die Hand.
Ein Abend bevor sie starb ca. 22Uhr ich holte meine Mutter ab,
wir verabschiedeten uns von Omi,
sie machte die nochmal Augen auf und lächelte liebevoll Mutti und mich an,
sie wußte das sie gerufen wurde und nahm Abschied von uns,
das haben wir genau gespürt, sie ist glücklich und
zufrieden ohne Schmerzen daheim gegangen.
Diesen Moment werde ich nie vergessen, sie verabschiedete sich von uns beiden,
lächeltete uns nochmal richtig an, weil sie gerufen wurde.
Das war 100% erkennbar ohne Zweifel!!!
Erfülle bitte bitte den Wunsch Deiner lieben Großmutter und
steh Ihr bei.
Liebe Grüße

Sonja