Wie funktioniert die Astrologie?

Ich könnte mir vorstellen, dass Astrologie relativ profan mit "Muster erkennen" erklärt werden kann. Der Akt des Erkennens der Welt strukturiert diese immer in irgendeiner Form. Offenbar hat der Mensch aber grob mindestens zwei unterschiedliche Fähigkeiten zur Strukturierung seiner Erfahrung: Die eine strukturiert die Welt in erster Linie nach linearen, kausalen Prinzipien. Die andere eher nach Analogien und gemeinsamen sinnhaften Mustern. Unsere Wissenschaft hat sich in erster Linie auf die erste Strukturierung von Erfahrung spezialisiert, Astrologie eher auf die zweite.

Inwiefern dann tatsächliche Synchronizitäten stattfinden, die in der Astrologie beobachtet werden, kann aus dieser Perspektive letztlich gar nicht entschieden werden, da die "wirkliche Welt" sich unserem Zugriff entzieht. Jede Erfahrung ist immer Strukturgebung, wobei sich der Vorgang der Stukturgebung unseres Zugriffes entzieht. Das wäre demnach eine konstruktivistische Erklärungsweise für das Funktionieren der Astrologie.

Das ist nicht so weit von dem entfernt, das Jake erwähnt hat. Während der Archetyp letztlich nur eine leere Form bildet, füllen wir diese leere Form in einem uns weitgehend unbewusst gebliebenen Akt mit Inhalt. Und plötzlich ergeben sich dort draussen sinnvolle Zusammenhänge. Der Archetyp ist aber nicht nur leere Form sondern der gesamte Akt der (präkognitiven) Formgebung.
 
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Die Frage - Wie funktioniert Astrologie? - setzt voraus, dass sie funktioniert. Das tut sie aber nicht immer. Also wäre die Frage eher - Wann funktioniert Astrologie? -
Sie funktioniert nur, wenn sich Mensch so verhält, wie es erwartet wird. Wenn er anders reagiert, kann es auf geistige Reife hinweisen oder auf einen Querulanten, der grundsätzlich anders sein möchte. :D

Je weniger Gruppenzugehörigkeit wir haben (Familienbande, Freunde, Vereine), umso weniger brauchen wir uns anpassen und sind auf Zustimmung angewiesen. Nicht zuletzt gehen die grossen Krisen im Leben mit Trennungen einher, Trennung von Menschen und Dingen, die uns nicht - mehr - gut tun.

Je weiter die Entwicklung der Erde als Lebewesen fortschreitet, umso individueller ist der Mensch in seinem ureigenen Wesen. Daher kann der Versuch, alles zu Normen und Regeln, nicht mehr klappen. Genau dieser Versuch wird gemacht mit der EU und anderen Bündnissen, um die Menschen leichter zu händeln.
Eine Hose, die mir zu eng ist, kann ich vielleicht gerade mal anziehen, doch nach kurzer Zeit reissen die Nähte. So kann der Mensch mit seinem Streben nach Individualität sich nicht mehr unterordnen und einem "Häuptling" die Entscheidung überlassen, was mit ihm geschieht.
Auch der Versuch, die Menschheit durch Zusätze zur Ernährung, Impfungen und Pillen gefügig zu machen, kann auf die Dauer nicht klappen. So wie behandelte Pflanzen resistent werden, wird es die "Pflanze Mensch" auch. :rolleyes:
 
Die Frage - Wie funktioniert Astrologie? - setzt voraus, dass sie funktioniert. Das tut sie aber nicht immer. Also wäre die Frage eher - Wann funktioniert Astrologie?
Darauf finde ich andere Antworten, Floo ... Astrologie ist ja nichts anderes als eine Erfindung. Ein Konstrukt. Eines, das sich über Jahrtausende entwickelt und differenziert hat. Und dieses Konstrukt hat zwei Seiten - eine theoretische und eine praktische. Nun ist die Frage: Wird die Theorie durch die Praxis falsifiziert? Wenn ja, dann wäre Astrologie längst schon gekippt. Ich kann aber auch die Praxis hinterfragen, ob sie zur Theorie passt. Und da sehe ich sehr häufig bei praktisch angewendeter Astrologie, dass sie mit einer auch nur halbwegs plausiblen Theorie wenig zu tun hat ... und daraus dann ein Nichtfunktionieren von Astrologie abzuleiten, halte ich für mutig.

Ein Problem von Astrologie ist, dass sie in weiten Bereichen auf nicht falsifizierbaren Thesen beruht und daher im Sinne des kritischen Rationalismus nach Popper nicht als Wissenschaft eingestuft werden kann. Nun entziehen sich mittlerweile auch viele Bereiche von Forschung und wissenschaftlicher Arbeit den Postulaten der Falsifizierbarkeit (und sind dementsprechend auch oft umstritten, nichtsdestoweniger aber publiziert und an akademischen Institutionen beheimatet). Eine nicht falsifizierbare Theorie kann offenbar also durchaus als viabel angesehen werden, wenn sie entsprechend argumentiert wird *). Für eine Astrologie als Methode, fraktale evolutionäre Strukturen auf verschiedenen Realisierungsebenen abzubilden, lässt sich diese Viabilität m.E. gut begründen.

Eine andere Sache ist die Deutung, die Übersetzung von Strukturen in Muster, Verhalten etc. ... da funktioniert's oft genug nicht. Ich meine, da liegt der Hund aber eher in den Deutungsmechanismen bzw. im jeweiligen persönlichen Vermögen des deutenden Astrologen begründet. Offenes Denken, Selbstkritik, niveauvoller Diskurs ... das ist leider in der Astrologenzunft wenig ausgebildet, da scheinen mir oft Rechthaberei und starres Festhalten an Traditionen zu dominieren. Was mir durchaus plausibel erscheint, wenn man mit dem Rücken gegen die Wand steht. Sich in die Verteidigung drängen zu lassen war immer schon eine wenig nützliche Strategie.

Ich würde also die Frage "Wann funktioniert Astrologie" lieber so formulieren (ohne in Frage zu stellen, dass Du natürlich Deine Frage so stellen kannst, wie Du möchtest, floo ...): "Welche Umstände begünstigen evidente Deutungsergebnisse, die aus astrologischen Strukturbildern gewonnen werden?" ... das wär dann ein eigener Thread, vermutlich eher nicht für hier ...

*) Anhang, weil ich oben den Fluss nicht unterbrechen wollte: Selbstverständlich ist keine Theorie der Welt tatsächlich falsifizierbar - falsifiziert können immer nur experimentell überprüfbare Teile davon werden, und wann die dann die gesamte Theorie kippen oder nur Anpassungen verlangen (auch die Evolution von Wissenschaft hat ihren Darwinismus), ist wieder ein eigenes Kapitel. Spannend dazu Thomas Kuhn, "The Structure of Scientific Revolutions", 1962; der Erfinder des "Paradigmenwechsels")
 
Synchronizität und Astrologie.

Sofern die Daten hier stimmen:

http://mundanastrologie.blogspot.de/2012/02/horoskop-vladimir-putin.html

hat Putin derzeit den Transit-Saturn in 1 im Quadrat zu seinem Pluto am MC in Löwe, sowie Transit-Pluto in 3 im Quadrat zu seiner Waage-Sonne.

Macht-Spiele. :)

und Pluto Quadrat Sonne. Bei Transiten, an denen Pluto beteiligt ist, ist die Frage. Wem gebe ich meine Macht?
Und die anderen Machtspieler (oder Schachspieler? )

Widderingreß innen 20.3.2014

 
Wie Astrologie funktioniert?

1. Modell: angewandte Hermetik

2. Modell: Systemtheorien (Ähnlichkeitswiederholungen)

3. 12 D Modell Burkhard Heim (D7 und D8 Information ohne Träger)
Dazu verweise ich auf Weeler´s M-Theorie (11 Dimensionen) und Hugh Everett Paralellwelten-Modell (n-Dimensionen). Bei beiden sind die Dimensionen hier. Wir bekommen nur 4 davon mit.


Also komme ich ganz ohne Physik i.S. von Kräften, Energien und Schwingungen aus. Bei der Physik steckt die Information in den Formeln.


Am besten gefällt mir das Informations-Modell. Es läßt virtuelle Realitäten und reale Virtualitäten zu.

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Modelle haben stets ihren Stand: HEUTE

Beispiel Atommodel: Bor´sche-, Schalen- und Aufendhaltswahrscheinlichkeits-Modell.

Es findet eine Entwicklung statt, jedoch für vieles ist das Bor´sche Modell noch brauchbar. Modelle sind nichts dogmatisches!

Wenn ein Modell nicht paßt, wird es verworfen oder verbessert!

D.
 
Vorschlag: Wäre die Putin-Sache nicht besser in einem eigenen Thread aufgehoben? Hier geht's um die Frage "WIE funktioniert die Astrologie" ...
 
Warum funktiorniert Astrologie?

Meine Vermutung dazu: Astrologen gaben allen archtetypischen Erfahrungsmustern Symbole - Götternamen, die im positiven und negativen den Erfahrungsmustern der Menschen ähneln, ihnen bekannt und vertraut sind - gemäß dem Oben-Unter-Theorem.
Die Götterwelt oben hat die gleichen Freuden und Probelme wie die Menschenwelt unten.
In der kollektiven Psyche sind alle Erfahrungsmuster vorhanden, sowie in jedem Horoskop alle astrologischen Symbole vorhanden sind.
Letztlich ist es egal, welches Symbol wir deuten - wir haben das entsprechende Erfahrungsmuster zu diesem Symbol verinnerlicht und können der Deutung dann zustimmen.
Ich bin überzeugt, zu jedem Charakterzug, zu jeder Frage, zu jedem Ereignis wird sich im Horoskop das passende Symbol herauskristallisieren lassen, allein schon durch die Vielzahl der möglichen Techniken.

lg
Gabi
 
Jake
Wird die Theorie durch die Praxis falsifiziert?
Theorie bleibt immer Theorie, wenn man sie nicht in die Praxis umsetzt.
Ein Bild von einem Brot zeigt mir, wie ein Brot aussieht - es zeigt aber nicht, wie es schmeckt, auch wenn ich am Bild lecke. :D Und wenn ich das Brot vor mir hätte, weiß ich immer noch nicht, ob es mir schmeckt.

Das Bild von einer schwierigen Konstellation im Horoskop zeigt, daß ein Konflikt ansteht. Er zeigt nicht, ob und wie der Konflikt ausartet.

Auf Putin bezogen heisst das, dass viele Menschen, die Herbst 1952 geboren wurden, den Pluto auf 23° Löwe stehen haben und von Saturn ein Quadrat erhalten und viele dieser Menschen in gar keinen Konflikt verwickelt sind.

LG :)
 
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Jake schrieb:

Interessant auch Überlegungen, die aus der philosophischen Systemtheorie kommen (Luhmann & Co) kommen, abzugrenzen von den kybernetischen Systemtheorien der Ingenieure.

Was mich irritiert ist,wenn ich in Wikipedia lese, daß Kypernetik die Wissenschaft von Steuern und Regeln ist. Dies hat man schon vor der Kypernetik verstanden. Beispiel Fliegkraftregler der Dampfmaschine.

Heute mag die Unterscheidung von @Jake stimmen, jedoch zu Norbert Wiener´s Zeiten, war Kypernetik interdiziplinär! Es ging damals um das Prinzip hinter dem Wirkprinzip oder Gestzmäßigkeien hinter Gesetzen. Z.B. findet man oft:
Unterschied = Hindernis * Fluß
(Eletrotechnik, Wärme, Wasserfall, Wetter, .....)

Mein Kypernetik-Professor wollte uns die Physik informationstheoretisch erklären. Leider ist er nicht dazu gekommen.

Ich vremute, daß die damaligen Sicht der Kypernetik zu heute durch das Ausgliedern der Informationstheorie (Informatik) und Systemtheorien in andere vorhanden Bereichen in reine Steuer- und Regelungstechnik verkümmert ist.

Diese klassische Sicht der Kypernetik war für mich sehr hilfreich, als ich als Techniker ins Controlling kam. Die Wirkprinzipien waren die Gleichen, ich mußte nur Begriffe ändern. Aus klassischer kypernetischer Sicht ist es mir gleichwertig, ob ich eine elktonisches Netzwerk oder ein Familiensystem betrachte.

D.
 
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