Wie findet man raus, wer man wirklich ist?

grad fiel mir ein Spruch ein, den man vor Jahrzehnten öfter mal gehört hat.
der ist aber -erstaunlicherweise ausgerechnet zu facebook usw Zeiten- wohl nicht mehr in.
vielleicht ist er aber auch sowieso eine der Grundlagen moderner Selbstwahrnehmung,
so daß er schon gar nicht mehr extra ausformuliert wird. keine Ahnung. da isser:

Zeige mir deine Freunde, und ich sage dir, wer du bist.

demzufolge wäre eine der möglichen Antworten auf die Threadfrage:
wie-findet-man-raus-wer-man-wirklich-ist?
guck dir deine Freunde an.
Eine Antwort, die sicherlich weiterhelfen, aber keine, an der man alles festmachen kann.
 
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Talente oder Gaben, Charakterzüge, Persönlichkeitszüge, Temperament.

arbeiten kann man an der Art, wie man damit umgeht,
also wie man besser als bislang damit durchs Leben kommt.
und das ist für den Menschen ja schon ein großer Gewinn.
aber du machst aus einem melancholischen Typ keinen
Sanguiniker (zum Beispiel).
Das ist recht vage und du hast sicher insofern Recht, dass wahrscheinlich niemand das "einfach so" tut und das deshalb so wirkt, als gehe das nicht.

Unter massiven Einflüssen von außen (Krieg, Katastrophen, Trauma, aber auch einem Lottogewinn o.ä.) gelingt das den meisten fast "automatisch" (zwangsläufig), d.h. dass sich Menschen unweigerlich sehr verändern, wenn sie keine Chance mehr haben, ihre alten Muster aufrecht zu erhalten.

Im Rahmen einer Psychotherapie nutzt man z.B. Persönlichkeitsfragebögen, um Therapieerfolge zu messen - also auch unter recht "kleiner Intervention" ändert sich einiges, sonst hätte Psychotherapie keinen Sinn und die Krankenkassen würde sie nicht bezahlen.

Es können aber auch andere Änderungen im Leben sein - ein neuer Partner, ein Umzug, ein Studium, ein Berufswechsel, Geburt eines Kindes usw., dass sich Personen massiv verändern.

Ich z.B. habe bis zum Abitur meinen Mund nicht aufbekommen (also in der Schule, sonst schon), einige Jahre später begann ich zu unterrichten (fachspezifisch, also hoch qualifizierte Erwachsene, keine Kinder) und bekam den Mund quasi nicht mehr zu^^. Sicher niemand, der mich heute kennt, kann sich auch nur annähernd vorstellen, dass ich in der Schule schon rot wurde, wenn der Lehrer nur in meine Richtung blickte.

Im Alter bis zu 20/ 30 Jahren ist noch fast "alles möglich", auch ohne gravierende Einflüsse von außen - am IQ läßt es sich vielleicht am besten aufzeigen.
Seit 1965 (Rosenthal Experiment) bis in die heutige Zeit https://www.spiegel.de/wissenschaft...chen-kann-sich-stark-veraendern-a-792740.html wurde immer wieder nachgewiesen, dass ein "Wechsel" von einer Lernbehinderung zu einem Normalwert aber auch vom Normalwert in die Hochbegabung (und jeweils umgekehrt) im Prinzip jederzeit möglich ist.

Sicher wird es schwerer, je älter man wird, aber möglich ist es bis ins hohe Alter.
Es gibt so viele Berichte darüber, wie Menschen noch im Rentenalter oder nach dem Tod des Partners ihr Leben komplett ändern.
https://www.swr.de/landesschau-bw/s...0/did=23747280/nid=2248750/1se2etz/index.html

Und hier noch etwas zu "Begabungen" - die es sehr wahrscheinlich nicht gibt:
Forscher entschlüsseln das Geheimnis der Begabung: Nicht angeborenes Talent, sondern jahrelange Übung ist die Ursache für außergewöhnliches Können. Menschen können damit viel mehr als sie glauben.
https://www.focus.de/wissen/mensch/begabung-reine-uebungssache_aid_387887.html
 
Im Grunde steht uns alles offen.

Es ist aber nicht zu unterschätzen, wie uns unsere Kindheit geprägt hat, wie ich immer wieder bemerke.
Hinzu kommen unsere Vorstellungen, was möglich sei und was nicht.

Ja, das ist wohl wahr.
Allerdings braucht es, nach meiner Erfahrung, gute Gründe, um Vorstellungen zu verändern. Und Mut.
 
Ja, das ist wohl wahr.
Allerdings braucht es, nach meiner Erfahrung, gute Gründe, um Vorstellungen zu verändern. Und Mut.
Alles, was es dazu braucht, ist Mut und eben der Wille, etwas Neues zu beginnen.
Gründe braucht es keine, das sind nur konzeptionelle Hilfsmittel. Aber ohne schaffen wir es oft nicht, das ist wahr. Das liegt an unseren Gewohnheiten und all dem, woran wir festhalten.
 
Wer möchte, macht die Selbstverwirklichung einfach.

Möchte gerne eine Feedback erhalten von jedem der es durchzieht.
Evtl sieht die Welt dann ganz anders aus für den jenigen nach einem Jahr.
 
Alles, was es dazu braucht, ist Mut und eben der Wille, etwas Neues zu beginnen.
Gründe braucht es keine, das sind nur konzeptionelle Hilfsmittel. Aber ohne schaffen wir es oft nicht, das ist wahr. Das liegt an unseren Gewohnheiten und all dem, woran wir festhalten.
Meine Beobachtung ist, dass Menschen erst etwas ändern, wenn sie keine Wahl haben, z. B. der Leidensdruck zu gross wird oder dergl. Das meinte ich mit "Gründe".
Es braucht auch oft zum Wollen einen Grund.
Wer sich arrangieren kann, hat den nicht.
 
Meine Beobachtung ist, dass Menschen erst etwas ändern, wenn sie keine Wahl haben, z. B. der Leidensdruck zu gross wird oder dergl. Das meinte ich mit "Gründe".
Es braucht auch oft zum Wollen einen Grund.
Wer sich arrangieren kann, hat den nicht.
Der Mut der Verzweiflung ist der wohl am einfachsten zu erlangende Mut.
Der Mensch ist ein Bequemlichkeitstier, das so lange wartet, bis es sich nicht mehr rentiert.

Das bedeutet aber nicht, dass er das bleiben muss. Wir können das selbst entscheiden, auch wenn 99% glauben, es nicht zu können.
 
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Wer möchte, macht die Selbstverwirklichung einfach.

Möchte gerne eine Feedback erhalten von jedem der es durchzieht.
Evtl sieht die Welt dann ganz anders aus für den jenigen nach einem Jahr.


Ich mache keine Selbstverwirklichung. Wie soll man das machen?

Ich selbst bin ohnehin wirklich. Mit allem drum und dran, was mich ausmacht, mit dem was ich tu und mit dem was ich bewirke.

Ich find es immer irgendwie komisch, wenn jemand sagt: Ich möchte ich selbst verwirklichen. Jeder ist jeden einzelnen Tag selbst und wirklich. Auch wenn ihm das evtl. nicht gefällt.

:o
 
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