Nein, darum ging es eben nicht.
Es ging darum, dass man sich ändern kann. Dass man nicht das ganze Leben immer gleich bleibt. Und dass diese Veränderung kein Verstellen oder Verleugnen der Persönlichkeit ist.
Das mit dem Gesang oder mit dem Malen war ein Beispiel, dass man - bis zu einem gewissen Grad - Dinge erlernen kann, von denen man immer gedacht hat, man würde sie nicht können.
Auf den Punkt gebracht.
Gesang und Malen sind Beispiele, die schnell in die Irre führen können, weil man sie mit "besonderen Fähigkeiten" assoziiert, aber natürlich gehören sie - auch - dazu.
Die meisten Menschen sind irgendwann überzeugt, bestimmte Fähigkeiten (oder auch "Eigenschaften") zu haben und andere nicht und wenn sie damit gut leben können, dann ist das auch völlig ok.
Problematisch sind Überzeugungen, die einschränken/ unglücklich machen/ viel Kraft kosten usw..
Mit "ich kann Mathe nicht" kann man vielleicht noch gut leben, aber mit "mich versteht sowieso niemand" wirds schon deutlich schwieriger (nur zwei Beispiele von unendlich vielen).
Wenn man eine Überzeugung hat, "folgt" einem das Gehirn "auf den Fuß", d.h. es wird einen darin in Form von ziemlich komplexen biochemischen Vorgängen unterstützen und somit wird die jeweilige Überzeugung zur persönlichen "absoluten Wahrheit".
Wenn man (erstmal entgegen jeder Überzeugung) langsam anfängt, umzudenken und nur formuliert, dass man "Mathe vielleicht doch kann" oder "es vielleicht doch jemanden gibt, der einen versteht" gibt man dem Gehirn und somit sich selbst überhaupt erst eine "Chance".
Menschen, die die Erfahrung gemacht haben, dass "Umstrukturieren" ("Umdenken", "neu bewerten", "Muster ändern", wie man es auch immer nennen will) möglich ist und sogar richtig Spaß machen kann/ persönlichen Erfolg/ Wohlgefühl/ Besserung ... bietet, schaffen das immer leichter.
Fatal ist, wenn Menschen mit der Grundhaltung "klappt eh nicht" an diesen Prozess herangehen - dann wirds immer schwieriger.
Die Mechanismen, dass und wie so etwas klappt, sind lange bekannt, man wußte nur nicht, was genau dazu im Körper ablaufen muß.
Da nähert man sich immer weiter an und vieles spricht dafür, dass es im Prinzip keine Begrenzungen in diesem Prozess gibt.
Die Frage, warum Menschen das - erstmal - so schwer fällt, ist ziemlich spannend und leider auch nicht letztendlich geklärt.