Danke für deine ausführlichen Erklärungen

Ich sehe das recht ähnlich, mit dem feinen Unterschied, dass nicht Gott selbst der Urheber dieser Gesetzgebung & Rechtssprechung ist sondern Kal, die negative-erhaltende Kraft. Man kann es sich so vorstellen wie bei einem Landtag mit einem Landeshauptmann. Diese beschließen Landesgesetze. Und wenn du dich jetzt mit einem Gesetzes-Problem an den Bundeskanzler wendest, dann wird er sagen ... genauso wie Gott es tut:
Ich respektiere diese Gesetze, wie meine eigenen! Sie wurden vom Landtag beschlossen und du tust gut, dich daran zu halten! ICH will es so.
Die Sache mich Kal, der erhaltenden/negativen Kraft ist sehr schwer zu verstehen. Die Begriffe "Teufel" oder "Satan" haben eine sehr starke religiöse Vorprägung und sind deswegen ungeeignet. Viel neutraler könnte man sagen, dass Kal Zeit bedeutet und die von Gott wegführende Kraft ist. Ohne sie gäbe es diese Welt nicht. Sie ist eine Notwendigkeit und befindet sich sogar im Menschen als Form des Geistes/Gemüts ... die Persönlichkeit, das Ego ... sie sind Instrumente, damit die Seele in dieser Welt interagieren kann. "Böse" ist es insofern, weil es nicht rein-geistig ist. Jedes Nicht-Versenkt-sein ins Göttliche ist letztlich eine Sünde und erzeugt Karma. Jeder noch so kleine Gedanke von denen wir täglich tausende haben. So sind die Dinge geschaffen und das ist wirklich sehr trickreich ;-)
Diese Gesetzgebung ist ein großes Übel, weil sie sehr viel Leid hervorruft. Warum kann Gott nicht vergeben? Warum will er unbedingt Leiden sehen, Aug um Aug, Zahn um Zahn? Dann mache ich es doch auch so in meinem Leben, wie Gott! Doch Jesus prädigte ständig, dass wir vergeben sollen. Vergebt und vergesst! Genau das sagen alle großen Heiligen. Und wenn sogar eine kleine Seele nach dieser großen Wahrheit leben kann, dann doch auch Gott. Gerade Er muss sich ja an das halten, was er predigt!

Gott ist Barmherzigkeit und Vergebung. Er sehnt sich so sehr nach jeder einzelnen Seele, dass sie zurückkehrt in sein Heim. Und aus meiner Sicht ist er absolut kein Freund dieser karmischen Gesetze, mit der die negative Kraft arbeitet. Er wird dadurch sogar zum Handeln gezwungen, um diesen "Fehltritt" wieder auszugleichen. Das wird hier erklärt:
Gott musste eine menschliche From annehmen, um über seinen physischen Körper die karmischen Lasten seiner "Kinder" abzuwickeln. Ansonsten hätte der "Teufel", die negative Kraft, durch das vorhandene Karma nämlich Macht über die Seelen gehabt. Und was bedeutet "Gewalt über den Tod" wirklich? Es ist nichts anders, als dem Zyklus der Geburten und Tode, also dem Rad der Wiedergeburt zu entkommen. Es zu durchbrechen bedeutet frei zu sein, wahrhaftes Leben und Erlösung. "Knechtsein" hingegen bedeutet die Abhängigkeit von Karma ... und darüber wacht die negative Kraft. Genau das ist der Sinn von Heb. 2 ...
Welchen Sinn macht es, Gott als direkten Urheber der karmischen Gesetze zu sehen? Er wünscht sich doch nichts sehnlicher als unsere Heimkehr. Und er muss große Anstrengungen unternehmen, um diese Dinge wieder ins Reine zu bringen ... wozu er seinen geliebten Sohn senden muss. Und es ist sicher kein Spaß aus der höchsten Glückseligkeit in die Begrenztheit des Körpers gehen zu müssen, selbst mit dem höchsten Bewusstsein! Und die negative Kraft arbeitet dabei laufend gegen Ihn ... um uns vom Göttlichen fernzuhalten. Und das gelingt ihm sehr gut. Bei den Moslems heißt es: "Der Teufel schmiedt sehr sehr gute Pläne. Nur einer kann das noch besser, nämlich Gott!"
Wie gesagt, jedes Nicht-Versenkt-Sein ins Göttliche ist "Böse" und eine "Sünde" ... alles was uns von Gott abhält, uns mit Ihm zu beschäftigen. Insofern wird klar, wie sehr wir doch in dieser materiellen Welt verloren sind. Jetzt Trübsal zu blasen ist aber auch fehl am Platz. Von einem anderen Standpunkt ist alles zugleich ein Geschenk und gut so wie es ist ... was aber kein Aufruf dafür sein soll, "dumm" (= unwissend) zu bleiben und zu sterben. Wir wissen ja, dass denen gegeben wird, die sich anstrengen ... und nicht jenen, die nichts aus ihrem Potential (den Talenten) machen und sie stattdessen einbudeln.