Meiner Meinung nach wurde in und mit Jesus die so genannte "alte Schöpfungszeit" beendet, die bis zur äußersten Gottesferne geführt hat. Die Menschen und Seelen blieben hier an die innere Härte und Strenge gebunden. "So wie du mir, so ich dir" lautete das innere Gesetz der harten Vergeltung.
Die neue Zeit begann damit, dass Gott mit seiner Liebe bis in den Tod ging und im Tod seine Liebe seine äußerst strenge Liebe in eine milde, verzeihende Liebe umformte und das Wesen der absoluten Vergeltung vom Prinzip her auflöste. "Vater verzeih, denn sie wissen nicht, was sie tun."
Es war erst einmal die Überwindung der kosmischen Fallbewegung in noch größere Tiefen, denn der tiefste Punkt war ja erreicht worden. Aber das bedeutete nicht, dass die lang gezogene Kurve des Seins in der Tiefe und Gottesferne mit einem Schlag eine andere Richtung ging. Die kosmische Kurve geht nur unmerklich und lang gezogen wieder aufwärts in die Loslösung von Materie, bzw. vom materiell gebundenen Fühlen und Denken.
Und deswegen gibt es noch lange kein Paradies auf Erden. Im Gegenteil, das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt, auch im Inneren des Menschen.