Wer von euch leidet an psychischen Erkrankungen?

...............................................und mit diesem Beitrag, liebe Kritiker und liebe Betroffenen, ist genau das, was ich versucht habe zu erklären:



.....zu 100 % bestätigt.......:rolleyes:


...und ich habe recht gehabt -
dieser Thread, wenn er einfach so laufen soll, wie gewünscht, führt darauf hinaus, daß die Therapeuten dumme Idioten sind und die Medikamente einfach nur dazu gut - alle Patienten krank zu halten ....

.....weitermachen - :D

...bin gespannt, was noch so kommt......

Versteh nicht ganz, was du da sagen willst, krankheitseinsichtig bin ich ja schon seit dem 2. Juli, und ich kann dir auch nicht beipflichten, alle Therapeuten in einen Sack zu werfen und pauschal als dumme Idioten zu bezeichnen, aber ich will dir jedenfalls soweit entgegenkommen, als ich die Möglichkeit in Betracht ziehe, dass MANCHE Therapeuten dumme Idioten sind.
 
Werbung:
Das ist auch eine Sichtweise! :)

Ich finde Deine Beiträge total interessant (und sehr ehrlich), zumal ich solche Patienten in der Tat kaum kenne!!!

Ich wünschte mir so sehr, daß es mehr solcher Leuts gibt, die schneller wieder aus ihrer Krise rauskommen.
Zumal es auch doch manchmal so ist, daß keinerlei Medikamente so wirken, daß diese Leuts ein Leben ohne Hilfen ud ohne Leidensdruck führen können (Besserung ja!).

Etwa bei dieser Therapeutin bin ich mir sicher, dass sie KEINE dumme Idiotin ist. ;)
 
Etwa bei dieser Therapeutin bin ich mir sicher, dass sie KEINE dumme Idiotin ist. ;)

Danke! :)

Ich (und "Konsorten" ;)) wurde in diesem Forum schon so häufig angegriffen, beleidigt usw., daß so etwas eine wahre Wohltat ist.

Deshalb kann ich auch Blues Einwand gut nachvollziehen - in einer Psychiatrie und in einer ambulanten Psychotherapie arbeitet man trotz aller Professionalität (die sich erst mit den Jahren einstellt) mit Menschen, schwingt, mit, hofft mit, zittert mit.
Wie viele (junge) Kollegen rufen des Nächtens an, um sich nach besonders problematischen Patienten zu erkundigen (unprofessionell ;), aber sehr menschlich), machen etliche (unbezahlte) Überstunden, weil sie die Gespräche nicht abrupt beenden wollen (noch unprofessioneller, ist aber jedem bestimmt etliche Male passiert und passiert immer wieder), gehen auf die unmöglichsten Terminvorschläge ein, um doch noch irgendwie die Familie mit ins Boot zu holen ... oder werden angegriffen (Blue hat es gut beschrieben), fixieren in einer Schicht den siebten Patienten, werden immer wieder von Angehörigen beschimpft... .
Aber da gibt es auch genau das Gegenteil - die vielen Erfolge, wenn ein Patient, an dem seit Monaten nichts "Menschliches" (sorry für den krassen Ausdruck, ich glaube nicht, daß das auf die Kürze anders vorstellbar zu beschreiben ist) mehr war, plotzlich ißt und trinkt und den Therapeuten wenigsten realisiert, wenn Beurlaubungswochenden so verlaufen, daß eine froh dreinschauende Famile den Vater zurückbringt, wenn Patienten wieder sprechen können (eine Kommunikation möglich ist), und erst, wenn jemand geheilt wurde, es bei Anghörigen "klick" gemacht hat (auf ganz unterschiedlichen Ebenen) ... .

Es gibt ganz gemeine Reaktionen aus der Umwelt (und somit auch aus einem virtuellen Forum ;)): "ihr Monster", "ihr habt ja nen Helfersyndrom", "hättet ihr nicht was vernünftiges lernen können", "ihr wollt doch alles besser wissen", "die Patienten färben doch auf euch ab", "wer so was macht/ lernt, hat sie doch nicht mehr alle" oder "wer sowas lernt/ macht, hat das bestimmt auch nötig/ selbst Probleme" usw. - aber gaaaanz selten mal eine interessierte oder gar positive Rückmeldung (deshalb freu ich mich ja grad so und gerate überdies auch noch ins schwafeln ... ;)).

Es gibt hier kaum noch Leuts aus dieser Berufsgruppe (glaub ich) und das finde ich schade, denn so driftet alles immer weiter auseinander... mit weiterhin erschreckenden Folgen.
 
Hallo liebe Leute! :)

Wer von euch sich nicht scheut und sich traut über seine Erfahrungen mit Depressionen,Ängsten,Schizophrenie,Manisch-Depressiver Erkrankung,ADHS,Neurosen,Persönlichkeitsstörungen,Ticstörungen,Sinnkrisen oder was es sonst noch alles gibt zu schreiben, kann dies hier gerne tun.

Ich mach hier mal den Anfang (da es auch mein Thread ist)::)

Also ich bin 21, manisch-depressiv mit hypomanischem Schwerpunkt+ADHS und Angststörung, diagnostiziert seit Anfang dieses Jahres, habe zudem wohl laut meiner Vermutung auch ein paar kleine schizophrene oder schizoaffektive Einschläge (hörte (bisher) aber noch keine Stimmen).
War zum Glück auch noch nie in der Psychiatrie, wenn ich auch schon einige Male in gewissen Teilbereichen wohl richtig manisch oder präpsychotisch gewesen bin.:tomate::lachen:
In meiner Familie ist bisher keiner außer mir erkrankt, es gibt dafür bei vielen Mitliedern ein paar andere kleinere Auffälligkeiten die aber nicht unbedingt krankheitswertig sind, Ausnahme ist meine Oma die zwar nicht manisch-depressiv dafür wie ich auch unter einer ausgeprägten Angststörung leidet.

Zurzeit nehme ich ein Antidepressivum, bin aber gerade beim Ausschleichen und versuche in gesunden sowie in weniger ausgeprägten Phasen mit Hilfe von alternativen Wegen stabil zu bleiben.
Für den Fall eines stärkeren Krankheitsschubes dem ich selber nicht mehr gewachsen bin, kriege ich für den Akutfall je nach Phase vom Psychiater geringe Dosen von Antidepressiva oder Neuroleptika,die ich jedoch so gering wie möglich halten möchte und auch nur über mehrere Wochen einnehmen muss, bis die Episode abgeklungen ist.
Meine Ärzte sind zum Glück sehr kompetent und verständnisvoll und geben mir auch das nötige Mitspracherecht.
Ich bin sehr dankbar dafür dass mir dort niemand eine lebenslängliche Phasenprophylaxe aufgezwungen hat und sie mir neben der Dauertherapie auch die Akuttherapie vorgeschlagen haben.(Dafür muss ich ca. zweimal im Monat zur Beobachtung hin.)
Nebenbei nehmen die sich bei uns auch Zeit für den Patienten und seine Probleme, die Gespräche dauern ungefähr eine Stunde wie bei einem Therapeuten, obwohl sie eigentlich Psychiater sind.:):)

Zudem besuche ich auch hin und wieder einen Homöopathen der mir sehr viele gute Anregungen gibt mittels alternativer Medizin (Homöopathie,Psychoedukation,...) meine Psyche besser in den Griff zu kriegen.
Ich finde auch dass ich schon viel von ihm gelernt habe und ich komme mit den homöopathischen Mitteln (Bachblüten und Schüsslersalze) auch gut zurecht.


Ich würde gerne wissen welche Erfahrungen ihr so gemacht habt, welchen Behandlungsweg ihr eingeschlagen habt und wie ihr mit euren Krankheiten so zurechtkommt?


Ps:Ihr könnte mir auch gerne eine PN zuschicken falls euch das zu persönlich ist, des weiteren kann ich euch einige Tipps und Ratschläge zur Selbsthilfe geben! :banane::banane:

:danke:

lg Tengra

liebe tengra,

ich achte und respektiere deinen mut - und den mut all jener, die deinem aufruf gefolgt sind.
mir tut es sehr leid, dass dieser thread zwischenzeitlich in eine so unschöne diskussion abgeglitten ist, und nehme mich - als stein des anstoßes - heraus.

alles liebe und gute euch allen, die ihr in eure selbstheilungskräfte vertraut.

magdalena :)
 
Es gibt ganz gemeine Reaktionen aus der Umwelt (und somit auch aus einem virtuellen Forum ;)): "ihr Monster", "ihr habt ja nen Helfersyndrom", "hättet ihr nicht was vernünftiges lernen können", "ihr wollt doch alles besser wissen", "die Patienten färben doch auf euch ab", "wer so was macht/ lernt, hat sie doch nicht mehr alle" oder "wer sowas lernt/ macht, hat das bestimmt auch nötig/ selbst Probleme" usw.

Ist das wirklich so? Wow. Naja, bei den Therapeuthen isses halt so wie in jedem Berufszweig. Es gibt jede Menge Versager, jede Menge Mittelmaß und ein paar wirklich Gute. Unter den drei Gruppen hast du dann noch die Aufteilung in die, die bemüht und ambitioniert sind und die, die beispielsweise desillusioniert-müde oder auch einfach genervt, vielleicht überfordert oder abstandslos sind. Ich hab auch schon jede Menge Geschichten über Theras gehört, die ich skandalös finde, aber in der Mehrheit überwiegen die guten Erfahrungen. Im Allgemeinen überwiegen aber die Horrorstories über die Unfähigkeit der Psychiater.
Ansonsten halt ich mich meinungstechnisch hier mal zurück, weil ja bereits geäußert wurde, daß es als äußerst verletzend aufgefasst werden könnte, daß kritisiert wird, wie mit Medikamenten bei Pychosen und Paranoia umgegangen wird.

ciao, :blume: Delphinium
 
... ich denke, das ist es!
Wir sind dermaßen geschult im Hören der leisen Zwischentöne (und deshalb glaube ich, Du hast übersehen, WAS sich hier abzeichnet), daß bei uns schon sehr früh die Alarmglocken ausgelöst wurden.

In spätestens zwei Seiten hättest Du hier sonst den Standart-Thread: Psychiatrien sind lebensgefährlich, Psychotherapien dauern Jahre und bringen nichts, Psychopharmaka sind Teufelszeug, Psychiater/ Therapeuten sind mehr als doof und ausschließlich von der Pharmaindustrie (meinetwegen auch vom CIA ...) gesponsort.

Dann posten die Leuts, die ihre Krankheiten mit Reiki, einem Medium (vorwiegend jung und ohne jegliche Ausbildung), Engeln, Magie usw. "geheilt" hätten.

Und am Montag sehe ich wieder Patienten, die ihre Familien krankenhausreif geschlagen haben, die Wonungseinrichtung zertrümmerten, Sachbeschädigung in hohem Ausmaß verursachten ... und ganz kleinlaut verkünden, sie hätten aber gelesen/ gehört usw. Psychiatrien seien gefährlich, Psychopharmaka Teufelszeug, Therapeuten doof ... und Reiki, Engel, ein Medium, Magie usw. würden doch sooo gut helfen. (Du ahnst nicht, wieviele auch in diversen Esoterik-Foren lesen, anstatt ein Fachforum zu besuchen - das ist nämlich wesentlich weniger angenehm).

Aber du hast recht, vielleicht sollte man einen Extra-Thread aufmachen, in dem Leuts mal das posten, was sie mit psychisch Kranken erlebt haben!



Ich habe nochmal ganz bewusst die erste Seite, den Eingangsbeitrag und die 6-8 Folgebeiträge gelesen. Da war nichts im Hinblick auf "die bösen Therapeuten" - nein, bis zu diesem Zeitpunkt hat sich dieser Thread von anderen in der Art, wo ich ja auch kräftig mitgeschrieben habe, massiv unterschieden. Ganz sachlich, informativ und mitteilend. Lag wohl auch am Eingangsbeitrag, der ja eine Krankheitseinsicht der Beteiligten, die ja immer so vermisst wird, bereits zur Voraussetzung hatte, hat das jemand eigentlich zur Kenntnis genommen? Ist ein bißchen anders als: "Ich höre Stimmen und jetzt bin ich erleuchtet und als Christus wiedergekommen", oder?

Bis dann du und bluebody sich hier eingeschrieben haben. Deine Intention kann ich (mit etwas starkem Zähneknirschen s.o. in diesem Fall) verstehen, bluebodys dürfte eine andere sein als Nicht-Psychotherapeutin und mit einer Haltung Psychotherapeuten gegenüber, die mir ehrlich gesagt, ganz neu ist. Hat sich wohl hier im Forum erst ergeben durch die Bekanntschaft mit dir, aber das ist ja auch gar nicht so verkehrt.

Vermutlich bin ich eine der wenigen hier, die z.B. Sternspiels Threads vor Wochen und Monaten gelesen hat. Und Sternenspiel, du warst doch im akuten Schub damals, oder? Ich bin so etwas von erstaunt über diese abgeklärte und ruhige Art von dir zu schreiben, das hat wirklich Seltenheitswert. Daher bin ich dir gerne gefolgt und habe "zugehört", was ja offenbar als Voyerismus gilt. Interessant.

Wenn ich es rückblickend betrachte, ist es im Grunde also an dem Punkt erst abgeglitten, als sich die ersten scheinbar "Nichtbetroffenen" hier geäußert haben. Mit ganz unterschiedlichen Intentionen, jeder hat halt so seine ganz persönliche "Betroffenheit", nicht wahr?

Magdalena, deine Intention kann ich auch noch nicht nachvollziehen, aber ich sehe eine wirklich große Verletzung, die sich hier wohl einen Weg bahnt. Und mit Selbstheilungskräften dürfte es bei verschiedensten psychischen Erkrankungen wohl nicht ganz getan sein. Wobei ich durchaus deiner Meinung bin, daß der Mensch über ein ungeheures Potenzial an Selbstheilungsmöglichkeiten verfügt. Im Falle der psychischen Erkrankungen jedoch - und das ist die Krux und das Hypergefährliche - besteht ganz sicher oft eine Verwechslungsgefahr von Halluzinationen, Wahnideen und anderem derartigem mit einer "die Stimmen meinen es ja gut mir und ich komme da schon selbst raus Selbstheilungsillusion".

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen, dieser Thread hat sich - schon durch den Eingangsbeitrag - von anderen massiv unterschieden. Ist mir schleierhaft, warum der mit anderen "Stimmenhör-Threads" in eine Schublade gesteckt wird. Stichwort "Zuhören" oder besser "Lesen".

------------------------------------------------------------------

Delphinium schrieb:
Ist das wirklich so? Wow. Naja, bei den Therapeuthen isses halt so wie in jedem Berufszweig. Es gibt jede Menge Versager, jede Menge Mittelmaß und ein paar wirklich Gute. Unter den drei Gruppen hast du dann noch die Aufteilung in die, die bemüht und ambitioniert sind und die, die beispielsweise desillusioniert-müde oder auch einfach genervt, vielleicht überfordert oder abstandslos sind. Ich hab auch schon jede Menge Geschichten über Theras gehört, die ich skandalös finde, aber in der Mehrheit überwiegen die guten Erfahrungen. Im Allgemeinen überwiegen aber die Horrorstories über die Unfähigkeit der Psychiater.
Ansonsten halt ich mich meinungstechnisch hier mal zurück, weil ja bereits geäußert wurde, daß es als äußerst verletzend aufgefasst werden könnte, daß kritisiert wird, wie mit Medikamenten bei Pychosen und Paranoia umgegangen wird.

ciao, Delphinium


Und dem stimme ich auch zu. Uns ist doch wohl klar, daß selbst fähige Therapeuten - wenn denn die Konstellation Therapeut / Klient von Beginn an nicht passt - während der vielleicht trotzdem begonnenen Therapie in eine Schieflage gelangen können. Interessant an dieser Stelle die Thematik der Spiegelneuronen, um die Möglichkeit des Scheiterns, die ja immer auch eine zwischenmenschliche unbekannte Größe als Ursache haben kann, ins Visier zu nehmen.
 
Grob gesprochen sind in deinem Gehirn Strukturen aktiv, die gelernt haben, in jene Areale "hineinzufunken", wo du deinen Körper spürst. Wir müssen also herausfinden, wieso diese Strukturen das machen, und wie sie entstanden sind.

Bei mir war das so, dass die ersten unabhängigen Strukturen möglicherweise schon in der Kindheit entstanden sind, weil ich mir damals vorstellen wollte, was der liebe Gott ist, oder was die Hexe Kniesebein ist, und auf diese Frage hat ein Teil von meinem Gehirn geantwortet und diese Gestalten erschaffen. In der Pubertät habe ich dann unwissentlich eine weitere Struktur geschaffen, die später dann die größte von allen wurde, und zwar entstand die aus den Tagträumen, wo ich mir vorstellte, mit Mädchen irgendwas zu erleben, manchmal fantastische Dinge, oder ihnen einfach was zu erzählen. Und noch später las ich dann Castaneda und wurde davon besessen, und las ihn ziemlich oft, und glaubte alles, und da bildeten sich dann die Leute, von denen er schrieb.

So ziemlich jede dieser Strukturen kann mir Körperhalluzinationen machen, aber meistens waren's wohl die Frauen, wobei auch teilweise angenehme Sachen dabeiwaren, nur stören tun sie trotzdem, weil dadurch die Körperwahrnehmung durcheinander kommt.

Du müsstest jetzt mal schauen, ob's in dir vielleicht auch solche Gestalten gibt, oder geben könnte, aus ähnlichen Gründen wie bei mir, und falls ja, würde ich annehmen, die wollen sich bei dir melden und dir was mitteilen. (Sie wissen ja oft gar nicht, was für einen Effekt ihr "Reinfunken" hat, weil sie selber spüren es ja nicht, sondern sie wollen einfach mit "dem Anderen da" kommunizieren. Das bist du, von dir wissen sie ja, dass es dich gibt, das Ich ist ja die größte Gestalt in der Psyche.)

Wenn du nicht auf was draufkommst, helfen uns vielleicht die Träume weiter. Kann sein, dass man da was sieht, weil Träume sind ja irgendwie nicht viel was anderes als kleine kontrollierte schizophrene Visionen.


Ich bin ziemlich sicher, dass in dir irgendeine größere Struktur ist, die für das alles verantwortlich ist, kann mir kaum vorstellen, dass das aus ungeordneten Aktivitäten von kleineren Teilen herkommt.

Oder vielleicht hast du als Kind irgendwie zufällig gelernt, das zu machen, was am Anfang von deiner Quote steht, und es war einfach interessant, und hat sich dann verselbständigt. Und das Ding weiß nicht viel und kann nichts anderes als dieses Hineinfunken, in dem Fall müsstest du es halt überwältigen und zähmen und auseinandernehmen und wegmachen, durch interne Operationen in der Vorstellung.

Ich selbst mach auch ziemlich viele interne Operationen in der Vorstellung, die sind total wirkungsvoll, aber man kann kaum beschreiben, was da abläuft, erstens ist es zu schnell und man merkt sich nichts, und zweitens gibt es auch keine richtigen Worte dafür. Man muss halt immer wissen - und das spürt man irgendwie - was gerade los ist, und dann muss man wissen - und das muss man lernen und verstehen - wie man damit umgehen soll.

Ich habe früher auch viele (unsichtbare) Gestalten wahrgenommen.
Allerdings nicht deshalb, weil ich mir etwas bestimmtes vorstellen wollte. Ich hatte einfach Tagträume (oder Visionen) und im Lauf der Zeit habe ich eben unterschiedliche "Geister" wahrgenommen. Allerdings nicht so oft und auch nicht dauerhaft. Nur selten und kurz. Damals glaube ich auch, dass sie an meinen damaligen körperlichen Wahrnehmungen "schuld" waren.
Jetzt jedoch nicht mehr. Das, was ich derzeit erlebe ist, denke ich, unabhängig von den Wesen, die ich früher wahrgenommen habe.
Es ist einfach eine andere Dimension. Deshalb glaube ich auch nicht, dass diese mir dadurch etwas mitteilen wollen. Das könnten sie viel einfacher indem sie mit mir gedanklichen Kontakt aufnehmen würden.
Aber ich glaube auch, dass das feinstoffliche Wesen sind, die mit mir Kontakt aufnehmen wollen - nur eben nicht die, die ich früher wahrgenommen habe.
Mit denen, die meine Halluzinationen verursachen, möchte ich eigentlich gar keinen Kontakt, da ich glaube, dass diese Wesen anders sind, als ich.


Träume.
Ich glaube nicht an meine derzeitigen Träume. Diese verursachen auch Wesen, die ich nicht besonders sympathisch finde. Ich kann das beurteilen, da ich schon Träume von verschiedenen Qualitäten hatte. Früher waren wenige sogar realer und intensiver als die Realität. Ich meine, manche derzeitigen Träume sind schon schön. Und ich freue mich auch, dass ich überhaupt Träume habe. Aber einen Sinn ergeben sie nicht für mich, weil sie öfters von meiner Vergangenheit handeln, die mich eigentlich nicht mehr interessiert.

Die Ursachen für meine Halluzinationen liegen, glaube ich, nicht in meiner Kindheit. Sie sind erst 2004 langsam gekommen nach einer längeren Phase von anderen psychischen Problemen. Also "geistigen" (und nicht "körperlichen") Problemen mit Wahnvorstellungen und eben Visionen.

Ich glaube, dass das geistige vom Himmel ausgeht
und das körperliche von der Hölle.
Und dass man immer abwechselnd Erfahrungen mit beidem machen muss.
Vorher habe ich sehr viele Erfahrungen mit "geistigem" gemacht - und dafür muss ich jetzt auch viele Erfahrungen mit "körperlichem" machen.
 
Ich habe früher auch viele (unsichtbare) Gestalten wahrgenommen.
Allerdings nicht deshalb, weil ich mir etwas bestimmtes vorstellen wollte. Ich hatte einfach Tagträume (oder Visionen) und im Lauf der Zeit habe ich eben unterschiedliche "Geister" wahrgenommen. Allerdings nicht so oft und auch nicht dauerhaft. Nur selten und kurz. Damals glaube ich auch, dass sie an meinen damaligen körperlichen Wahrnehmungen "schuld" waren.
Jetzt jedoch nicht mehr. Das, was ich derzeit erlebe ist, denke ich, unabhängig von den Wesen, die ich früher wahrgenommen habe.
Es ist einfach eine andere Dimension. Deshalb glaube ich auch nicht, dass diese mir dadurch etwas mitteilen wollen. Das könnten sie viel einfacher indem sie mit mir gedanklichen Kontakt aufnehmen würden.
Aber ich glaube auch, dass das feinstoffliche Wesen sind, die mit mir Kontakt aufnehmen wollen - nur eben nicht die, die ich früher wahrgenommen habe.
Mit denen, die meine Halluzinationen verursachen, möchte ich eigentlich gar keinen Kontakt, da ich glaube, dass diese Wesen anders sind, als ich.


Träume.
Ich glaube nicht an meine derzeitigen Träume. Diese verursachen auch Wesen, die ich nicht besonders sympathisch finde. Ich kann das beurteilen, da ich schon Träume von verschiedenen Qualitäten hatte. Früher waren wenige sogar realer und intensiver als die Realität. Ich meine, manche derzeitigen Träume sind schon schön. Und ich freue mich auch, dass ich überhaupt Träume habe. Aber einen Sinn ergeben sie nicht für mich, weil sie öfters von meiner Vergangenheit handeln, die mich eigentlich nicht mehr interessiert.

Die Ursachen für meine Halluzinationen liegen, glaube ich, nicht in meiner Kindheit. Sie sind erst 2004 langsam gekommen nach einer längeren Phase von anderen psychischen Problemen. Also "geistigen" (und nicht "körperlichen") Problemen mit Wahnvorstellungen und eben Visionen.

Ich glaube, dass das geistige vom Himmel ausgeht
und das körperliche von der Hölle.
Und dass man immer abwechselnd Erfahrungen mit beidem machen muss.
Vorher habe ich sehr viele Erfahrungen mit "geistigem" gemacht - und dafür muss ich jetzt auch viele Erfahrungen mit "körperlichem" machen.


Du kannst mal nur zum Versuch ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man das alles als Tätigkeit des Gehirns auffasst. Natürlich müsstest du dann mehr darüber wissen, wie es funktioniert und wie es deine Gedanken produziert.

Ich meine, ist ein Standpunkt, und beide Standpunkte haben ihre Vor- und Nachteile. Als ich die letzten zwei Jahre glaubte, ich sei telepathisch mit höheren Wesen verbunden, waren sie natürlich realer und mächtiger, aber leider auch zu real und zu mächtig, darum ist es mir lieber, so wie es jetzt ist, dass sie Produkte des Gehirns sind. Wenn ich will, kann ich sie jederzeit hervorholen und untersuchen, und ihnen sogar einen gewissen Freiraum zur eigenständigen Betätigung geben, aber ich kann sie auch jederzeit wieder fortschicken, oder in ihnen gewisse Veränderungen hervorrufen, wenn ich der Ansicht bin, sie sind noch nicht optimal.

Zwischen diesen beiden Standpunkten gibt es ein paar gewichtige Unterschiede, erstens in der Freiheit, die du diesen Wesen gewährst, und zweitens in der Art, wie du mit ihnen umgehst.

Wenn du glaubst, sie existieren wirklich, da draußen, dann erlaubst du ihnen erstens, sich beliebig aufzublähen und größer und mächtiger zu werden als das Ich, und zweitens erlaubst du ihnen, sich in die Areale zur Vorstellung des umgebenden Raumes und des Körpers hineinzuprojizieren, was unter anderem Unannehmlichkeiten wie die deinen zur Folge haben kann.

Eine Sache ist die, dass solche selbständigen Strukturen im Gehirn gewisse allgemeine Eigenschaften von Lebewesen aufweisen (und sind deswegen auch so interessant, weil man abstrakte Eigenschaften von lebenden Systemen erforschen kann, was unter anderem mit sich bringt, dass man realisiert, wie das Bewusstsein und der Wille und die Eigendynamik des Ich zustandekommen). Und die blödeste Eigenschaft in dieser Hinsicht ist ihr Expansionstrieb, sie wollen sich ausbreiten und konkurrieren untereinander um Gehirnareale (und mit deinem Ich natürlich auch), was bei mir im Laufe der Zeit dazu führte, dass andauernd Krieg war.

Und da hab ich halt immer Partei ergriffen und gegen die Bösen gekämpft, was dazu führte, dass meine Psyche noch weiter auseinanderdriftete etc.

Wenn man aber den Standpunkt einnimmt, das alles ist im Gehirn, wird man erstens jeden Streit schlichten, zweitens immer für Frieden sorgen, drittens alle kennenlernen wollen, sich viertens um eine rege Kommunikation zwischen allen Beteiligten kümmern, und fünftens alle zur gemeinsamen Zusammenarbeit für gewisse Ziele motivieren wollen.

Das kannst du natürlich auch, wenn du den anderen Standpunkt einnimmst, und logischerweise ist es auch für das Universum das beste, wenn alle Wesen so miteinanderleben wie eben beschrieben, darum solltest du vielleicht versuchen, die Wesen, die du kennst, nicht mehr zu ignorieren und mit ihnen Kontakt zu pflegen, weil du verstehst sicher, durch Kommunikation verändern sich beide Partner, d.h. sie werden dir ähnlicher, wenn du dich ihnen mitteilst. (Und wenn du wirklich ihnen nicht ähnlicher werden möchtest, dann bleib einfach, wie du bist, versuch aber ernsthaft, mehr über sie herauszufinden.)
 
Vermutlich bin ich eine der wenigen hier, die z.B. Sternspiels Threads vor Wochen und Monaten gelesen hat. Und Sternenspiel, du warst doch im akuten Schub damals, oder? Ich bin so etwas von erstaunt über diese abgeklärte und ruhige Art von dir zu schreiben, das hat wirklich Seltenheitswert. Daher bin ich dir gerne gefolgt und habe "zugehört", was ja offenbar als Voyerismus gilt. Interessant.

Wenn ich es rückblickend betrachte, ist es im Grunde also an dem Punkt erst abgeglitten, als sich die ersten scheinbar "Nichtbetroffenen" hier geäußert haben. Mit ganz unterschiedlichen Intentionen, jeder hat halt so seine ganz persönliche "Betroffenheit", nicht wahr?

Akuter Schub ist ein komisches Wort, würde es eher aktive Wahnphase nennen, zum Unterschied von der passiven Wahnphase, wo man den Wahn zwar noch glaubt, er aber nicht viel neues produziert, und zum Unterschied zur passiven Nichtwahnphase, an der die meisten Menschen heute leiden, und der aktiven Nichtwahnphase, die ich derzeit habe und die absolut köstlich ist.

Voyeure sind dann wohl alle, die was lesen, aber nichts beitragen, hab ich in keinem Fall ein Problem mit, obwohl vielleicht auch manchmal welche dabei sind, von denen man gern hören würde und die man gern kennenlernen täte.

Wo die Reibereien in diesem Thread eigentlich begannen, sieht man erst auf Seite 2, die Therapeuten haben eigentlich nicht viel gesagt, was ich anstößig finden würde, außer dass bluebody vielleicht ein bisschen gepredigt hat und zu pauschal rüberkam, aber Ireland war eigentlich nur technisch und objektiv, und wenn man sich nicht betroffen fühlt, ist da doch alles okay.

Ist aber wohl ein Problem bei Schizophrenen (Magdalena), dass sie alles auf sich beziehen und sich immer betroffen fühlen, weiß aber nicht, wie wir eine sachliche Diskussion über schwierige Themen führen sollen, und gleichzeitig auf sie Rücksicht nehmen und keine schwierigen Themen erwähnen sollen.
 
Werbung:
Danke! :)

Ich (und "Konsorten" ;)) wurde in diesem Forum schon so häufig angegriffen, beleidigt usw., daß so etwas eine wahre Wohltat ist.

Ich find es schön, dass man bei dir den Menschen hinter dem Beruf sieht, komischerweise sehen das manche nicht und haben halt ein Feindbild auf den Beruf.

Was eigentlich umso trauriger ist, da ihr ja wirklich einen total schweren Beruf habt, ich könnte mir kaum vorstellen, wie ich bei sowas je glücklich werden sollte, auch wenn es äußerst interessant ist, wie das menschliche Gehirn funktioniert, und man darüber manchmal fast noch mehr lernt, wenn es nicht so richtig funktioniert.

Aber ich könnte nie die nötige Kälte und Distanziertheit gemeinsam mit der nötigen Wärme und Zuwendung aufbringen, sondern würde wahrscheinlich in einen zynischen Standpunkt abgleiten und mich innerlich über die Verrückten amüsieren und mit ihnen Therapieexperimente durchführen, nur aus Selbstschutz, damit ich in ihr Leiden nicht mit hineingezogen werde. (Stichwort Spiegelneuronen)

Übrigens scheint diese Haltung weit verbreitet, der eine Psychiater im Krankenhaus bei mir hatte sie deutlich, und der andere ein bisschen, war aber eher technokratisch eingestellt, und schien auf die Kraft seiner Medikamente zu vertrauen. Bloß die Krankenschwestern waren recht fürsorglich, ist aber auch ein kleines Krankenhaus, und die Patienten schienen recht fromm zu sein. (Wackelten aber beim Qi Gong auch alle wie Parkinson.)

Und weil es halt so ein schwieriger Beruf ist, kommen wohl viele nicht recht klar damit, und als Patient oder Angehöriger merkt man das natürlich, weil man ja spürt, wie der drauf ist, was der Psychiater selbst vielleicht gar nicht mehr mitkriegt, weil er es schon so gewohnt ist, und weil er hauptsächlich seinesgleichen kennt, die wohl alle irgendwie ihre Probleme mit diesem Beruf haben. (Oder kennst du einen, der freudig bei der Arbeit ist wie die lustigen Dachdecker oder die hurtigen Hirtenmädchen oder die lächelnde Kellnerin oder der spaßhafte Lehrersknecht?)

Wünsche dir halt, dass du nicht verzagst, wenn du manchmal eine auf den Deckel kriegt, du merkst sicher eh gleich, was der wieder für ein Problem hat, und es ist wohl immer eine kommunikative Herausforderung, das dem verständlich mitzuteilen, wenn es auch nicht immer gelingt.
 
Zurück
Oben