Hi MeinWolfsblut,
ich schätze Salvadore Dali ebenfalls sehr. Seine surrealistischen Bilder fordern förmlich die Entfaltung des eigenen Geistes heraus, laden dazu ein die Weiten neuer Welten und völlig neuen Erkenntnissboden zu betreten.
Etwas betroffen machten mich die iu einigen seiner Bildbände enthaltenen Hinweise, dass viele seiner gemalten Motive thematische „Auftragsarbeiten“ wohl waren. Seine Umsetzung der thematisch festgelegten Auftragsarbeiten lassen seine unbegrenzte Visionsfähigkeit und schöpferische Energieentfaltung gut erkennen...........
Er hat vieles gemacht, das ganz offensichtlich nicht seinem Ding entsprach. Er wollte berühmt werden. Diesen Kindheitstraum, hatte er immer schon. Ihm fehlte es aber an Prestige nach außen. Er war zwar sehr „anders“, aber nicht hart genug, um seine Ziele alleine durchzusetzen. Bis die, damals noch verheiratete, Gala in sein Leben trat. Vielleicht war es keine sexuelle Liebe zwischen den Beiden. Aber sie lenkte das Rad und verhalf ihm zum Aufstieg.
Dazu gehörte aber leider auch, dass er Dinge tat, die ihm nicht entsprachen. Hinter dem Floskeln raushauenden, irre inszenierten Künstler, steckte ein weiches Pflänzchen.
Er freundete sich mit dem Diktator Franco an, obwohl er nicht im Ansatz, dessen Ansinnen verstand und vertrat. Der Ruf wollte es so. Gala wollte es.
Er verriet seine Liebe, verleugnete seine Sexualität und schuf eine Villa, in der er privat gar nicht wohnte. Nur eben zu Inspirations- und Präsentationspflichten. Er schlief im Haus gegenüber.

Wissen aber die wenigsten Leute.
Und genauso zeichnete sich das mit seinen Bildern ab. Letztendlich tat er alles dafür, um „aufzufallen“ und seinen Traum wahr zu machen, der einzige lebende, Künstler im Ruhm- und Reichtum zu werden. Er wollte eine Legende werden. Was er auch geschafft hat!
Dennoch sind die Bilder seine Handschrift, seine Inspiration. Letztendlich hat er ja am Zenit seiner Karriere das gemacht, was er wirklich wollte. Experimentiert, faszinierende Dinge erschaffen und dann noch seinen letzten Traum erfüllt. Sein Museum.
Ob es letztendlich dazu gereicht hat, um erfüllt und glücklich zu werden? Ich glaube nicht. Er ist sehr einsam gestorben, verarscht, hilflos... Weil am Ende Jemand übrig blieb, der nur er selbst war. Weich, lieb, naiv. Damit kamen die Leute nicht klar, was ihm eben auch einen ziemlichen Karriereknick verschaffte.