Ja, ich weiß - die Vorstellung eines Worstcase-Szenarios ist megaunbeliebt, aber ich finde, dass wir zumindest diese Situation nicht zur Glaubensfrage degradieren dürfen. Denn sollten sich die düsteren Aussichten bewahrheiten, dann wärs richtig-richtig blöd, sich damit herauszureden, dass man nicht daran "geglaubt" hat.
Und japp, ich habe Kinder. Und die meisten aus meiner damaligen Gruppe haben auch Kinder - und haben sich gerade deswegen so eingesetzt. Natürlich gibt es auch Eltern, die lieber an etwas Besseres glauben und ihren Kindern wirklich viel ermöglichen - solange sie selbst noch daran teilhaben können. Ich persönlich habs aber nicht so mit der Glauberei, zumindest nicht was den Klimawandel betrifft. Und wer immer sich wirklich dafür interessiert, der kennt die Sachstandberichte des IPCC. Weil für den IPCC hunderte Wissenschaftler weltweit arbeiten, ohne dafür bezahlt zu werden - das macht sie für mich am glaubwürdigsten. Jedenfalls glaubwürdiger als alle, die Wirtschaftsinteressen hegen.
Dabei gehts mir NICHT um Angstmache, sondern einzig darum, sich mal wirklich über drohende Risiken zu informieren. Gerade in Deutschland sollten wir wissen, dass es nicht immer zu Gutem führt, wenn man allzulange die rosarote Brille aufbehalten will. Für mich ist das jedenfalls keine Frage:
Ich hoffe natürlich auf einen guten Ausgang, aber ich halte es für extrem wichtig, die von zahllosen Wissenschaftlern aufgeführten übleren Szenarien ins Auge zu fassen, sich damit zu befassen und damit klarkommen zu lernen. Während man auf das Beste hofft, weil sonst verliert man den Mut und das ist ja auch nicht gerade hilfreich. Aber wegschauen und sich Wunschdenken hinzugeben halte ich in der jetzigen Situation für das Gefährlichste, was ich mir vorstellen kann. Nicht mal Hitler hat den Lebensraum vernichten können - wir können das schon.