Teigabid
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Schon wieder vergessen?

Rudolf Steiner (1861-1925), zunächst als Goetheforscher, Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker in Fachkreisen geschätzt, später als Begründer der Anthroposophie, Schulgründer, Künstler und Sozialreformer weltweit bekannt geworden, hat – zumeist quer zu den Denkgewohnheiten seiner Zeit – immer wieder Bestehendes auf den Kopf und Zukünftiges auf die Beine gestellt.

Steiner 1919
Sein Lebensgang ist erfüllt von innerer Dynamik und zeigt eine beispielslose Schaffenskraft. Mit äußerster Intensität arbeitete er im Zeitalter des Materialismus für eine neue Weltanschauung, in der der Zusammenhang von Mensch und Kosmos wieder in den Mittelpunkt des Bewusstseins gerückt wird.
Das Thomasevangelium halten manche für das wahre Evangelium und ziehen es den biblischen Evangelien vor. Immer wieder wird auch behauptet, die alte Kirche habe diese Schrift unterdrückt, weil sie wichtige Lehren von Jesus, die ihr nicht passten, verschwinden lassen wollte. Dieses Evangelium beweise, dass auch andere Schriften, die 1945 in Nag Hammadi gefunden wurden, eigentlich in die Bibel gehörten. Tatsächlich enthält die Schrift, soweit die 114 Einzelsätze ohne Zusammenhang verstanden werden können, gnostische Gedanken, wie die Göttlichkeit des Menschen und Rettung durch Erkenntnis.
Veröffentlicht am 10. April 2017 aus Bibel und Gemeinde 116, Band 4 (2016), Seite 35-38
Karl-Heinz Vanheiden
Jg. 48, verh., zwei Kinder. Er ist Publizist, Bibellehrer und Bibelübersetzer; Mitglied im Ständigen Ausschuss; von 1998-2013 Schriftleiter des Bibelbundes. Seit 2014 Theologischer Referent des Bibelbundes.
Das sogenannte Thomasevangelium besteht aus einer Sammlung von 114 Jesus zugeschriebenen Sprüchen beziehungsweise kurzen Szenen und Dialogen, die mit einem „Jesuswort“ enden. Diese Logien stehen unverbunden nebeneinander. Eine durchgehende Ordnung ist nicht erkennbar. Im Gegensatz zu den Evangelien des Neuen Testaments handelt es sich auch nicht um einen zusammenhängenden Bericht. Vor allem fehlt die für die Evangelien wesentliche Leidens- und Auferstehungsgeschichte völlig. Einige Logien ähneln zwar einzelnen Aussagen aus den Evangelien, andere aber eher gnostischen Texten, also Irrlehren, vor denen das Neue Testament warnt.
(4): Jesus sagte:
"Der in seinen Tagen alte Mann wird nicht zögern,
ein kleines Kind (im Alter) von sieben Tagen nach dem Ort des Lebens zu fragen,
und er wird leben,
denn viele Erste werden Letzte sein und sie werden ein Einziger werden."
(11): Jesus sagte:
"Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen.
Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterbe.
In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig.
Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun?
An dem Tag, als ihr eins gewesen seid, wurdet ihr zwei.
Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr (dann) tun?"
Könnte es sein, da nimmt es jemand mit der Relation von Moses zum Nazaräner gar nicht so genau?
Gewiss, Vater werden ist nicht schwer,
aber Vater sein dagegen sehr! …
… und ein
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