Wenn die Eltern nicht Eltern sind ...

Ein interessantes Thema für mich.

Nach dem Tod meines Vaters hat meine Mutter "zugemacht". Ich kann mich nicht erinnern, meiner Mutter einmal wirklich nah gewesen zu sein und das ist traurig und manchmal ärgerlich. Sie versorgte mich und meinen Bruder finanziell, aber ich bin immer an ihre Mauern gestoßen, was sehr weh tat und tut.

LG

Sonne33
 
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Hallo Jake

....Und da waren bei Eltern, die sich entzogen haben oder die sich klein gemacht haben, dann Sätze hilfreich wie "Ihr habt es so gut gemacht wie ihr konntet. Mehr war nicht drin. Ich danke euch für mein Leben und nehme es nun in meine Hände." Und ähnlich...

Von solch Aufstellungen habe ich einige miterlebt (als Stellvertreter, weil es auch mein Thema ist ), und genau diese Worte waren oft hilfreich.
Ergänzt aber noch mit "Ich weiss nicht, ob ich an deiner Stelle anders hätte handeln können ", was vor allem die Anmassung, "grosser" oder "reifer" zu sein als die eigenen Eltern sehr einbremsen half bzw.nach dem "Mehr war nicht drin" auch "Ich hätte mehr gebraucht und mir mehr gewünscht", um auch diesen Aspekt einmal ausgespochen zu haben ( nicht nur gedacht und ersehnt ).

Alles Liebe
Harry
 
Ich meine, dass die Eltern immer die Eltern sind - egal was sie tun, oder unterlassen.
ALLES hat alles auch seine guten Seiten. Ich habe aus der psychischen Erkrankung meiner Mama gelernt, wie aus der emotionalen Kälte und Distanz meines Vaters. Beide waren (und sind) meine Eltern. Sie haben mich geliebt und es so gut wie möglich gemacht. Ich hätte oftmals anderes gewollt (gebraucht?) und dennoch war es gut so.
Ich weiß welchen unermesslichen Schatz ich mitbekommen habe - dafür kann ich nur danke sagen.

Es macht mich sehr nachdenklich, was den Eltern alles umgehängt wird. Wo ist die Selbstverantwortung. Ich habe den Eindruck, dass der Filter an denen Kinder die Erziehungsarbeit ihrer Eltern messen unverhältnismäßig eng ist. Noch nachdenklicher macht mich der Gedanke, dass diese Kinder dann selbst Kinder erziehen und diesen Maßstab an sich selbst anlegen. Ein Scheitern ist vorprogrammiert - und damit eine Lawine an Schuldgefühlen.

Die Liebe ist immer da. Auch dann wenn sie nicht einmal von den Eltern empfunden werden kann. Das habe ich für mich erkannt.
Es hat sich sehr viel bewegt bei mir und meiner Geschichte - ich kann nur sagen, dass ich meine Eltern aus ganzem Herzen liebe und sie achte und respektiere für das, was sie getan haben auch wenn es alles andere als perfekt war.
Ich bin frei und geborgen zugleich und ich habe das Leben wiedergefunden - es war immer da. Jetzt kann ich es auch spüren.

lg meetic
 
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Es war in letzter Zeit oft von den "anmaßenden" Kindern die Rede, die die Eltern nicht achten ... :nono: .

Was aber, wenn die Eltern selbst nicht die Elternfunktion übernehmen - zB. mit den Kindern wie Geschwister rivalisieren ? Wie soll ein Kind Vater oder Mutter als solche achten und respektieren, wenn die Eltern selbst sich wie Kinder benehmen ?

Ist das nicht ein Paradoxon - von den Kindern zu verlangen, etwas zu leisten, was die Eltern selbst nicht tun ? Wie können Kinder in den Eltern "die Großen" sehen - wenn die Eltern selbst sich klein machen.

In den Ordnungen der Liebe wäre ein passender Satz für anmaßende Kinder : "Ich bin der Kleine und Du der / die Große." Nur - wie soll das Kind das zu einem Elternteil sagen, der sich selbst klein macht ?

Führt das nicht erst recht in die "Anmaßung", wenn das Kind mehr Reife zeigen soll (und die Eltern als Eltern zu sehen bereit sein soll), als die Eltern selbst (wenn sie sich nicht als Eltern verhalten) ?

:confused: :confused: :confused:

Liebe Grüße, Reinhard
Hallo Reinhard,

ich denke es ist die Generationenfrage, die Du stellst. Sie wird wahrscheinlich immer gestellt werden, solange sich die Werte der Gesellschaft, in der man lebt, noch wandeln. Ich hoffe ja immer, dass man da irgendwann mal ankommt.:)

Ansonsten: gelernt und schwamm drüber.
 


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