Ärzte verstehen den menschlichen Körper besser als der normale Mensch. Besser in seiner Anatomie, besser in seiner Physiologie, besser in den Abläufen der gesamten Körper"chemie". Der Arzt hat Medizin studiert, über viele Jahre und dabei alles wesentliche gelernt. Einige bleiben dabei Mensch, viele heben dabei ab in die "Elite".
Der Arzt ist also befähigt, nach bestem Wissen den Menschen zu untersuchen, aus diesen Untersuchungen Schlüsse zu ziehen und aufgrund dieser Schlüsse eine Behandlung zu empfehlen. Die Medizintechnik hat sich so derartig gut entwickelt, dass sie eine überragende Unterstützung für den Arzt ist und hohe diagnostische Sicherheit gewährleistet.
Und am Ende der Diagnose, ist nun der Arzt am Ende. Denn, er kann wohl nachvollziehen, wie weit die Empfehlung des Pharmareferenten stimmen, er kann aber die Angaben über die Wirkmechanismen selbst nicht überprüfen, bekommt schlimmstenfalls noch eine Liste von möglichen Nebenwirkungen mitgeliefert. Hilft das Medikament, sieht er den Patienten oft nie wieder oder eine lange Zeit nicht.
Das ist jetzt natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt, chronische Erkrankungen, Erkrankungen die mehrmalige Nachuntersuchungen fordern oder Klinikaufenthalte berücksichtige ich hier nicht.
Das worauf ich hinweisen will, ist die Anonymität, der Untergang der menschlichen Einbeziehung. Im ländlichen Bereich funktioniert das vielleicht noch eher, da trifft der Arzt schon mal die Patienten ausserhalb der Praxis und ist in das Sozialgefüge integriert, kennt also Umfeld und Wirkbereich des Menschen. Hier hat der Arzt noch eine gesunde Funktion in seiner Gemeinde.