"weil ich bin wie ich bin" jemandem weh tun müssen?

raeven

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ich versuchs jetzt mal in dieser rubrik, da es hier wohl am ehesten hinpasst...

was denkt ihr zum thema "weil ich bin wie ich bin" jemandem weh tun zu müssen?

und irgendwie... wie kommt mensch denn weiter? man weiss dass man HSP ist, man hat die einschlägigen bücher mehr oder weniger gelesen... aber irgendwie fehlen mir wie anreize, antriebe, z.b. auch in buch-form, wie kann ich meine "begabungen" "erweitern", stärken, vertiefen, damit arbeiten, sie bewusst einsetzen? und dann ein anderes thema wozu ich auch nicht so viel finde, wenn man die ganzen indigo- u co.-bücher gelesen hat: wie kann ich mein anders-sein, fremd-sein in dieser welt besser leben, bzw. wie, womit, worin kann ich mich stärken, dass diskussionen nicht immer auf das herauslaufen dass ich mich erklären, verteidigen, rechtfertigen muss für mein sein wie ich bin und dass ich mit meinen seltsam anmutenden verhaltensweisen (z.b. soziale "phobie") völlig normal bin, nur weil 80 oder 90 % der menschheit so und so funktioniert und ist, werde ich als komisch, seltsam angesehen, nicht verstanden... dann immer die these bringen, stell dir vor, du wärst ein ausserirdischer, und du wärst "zufälligerweise" hier auf diesem planeten gelandet... und nun versuchst du dich hier zurechtzufinden, dich zu verhalten wie alle anderen auch... ist auf die dauer auch nicht so das wahre... dieses sich immer erklären müssen für sein sein, für seine verhaltensweisen...

hm...
ja, das sich selber lieben, annehmen wie man ist etc. die schwierigkeit ist doch, selbst wenn man dies tut, wenn man weiss ich bin völlig okay, ganz was besonderes mit meinen sensitiven wahrnehmung etc.,

kommt ihr denn nie, nicht auch andauernd in solche situationen, wo ihr euch erklären, verteidigen, rechtfertigen müsst für euer so sein wie ihr seid? jah, sich möglichst nur mit menschen umgeben die einem gut tun, ähnlich fühlen, denken, wahrnehmen... (dann werden solche situationen deutlich weniger) (was aber auch darauf herauslaufen kann, dass man plötzlich gar niemanden mehr um sich hat, denn solche menschen sind sehr rar...) und wenn ich eines gelernt habe, dann, dass ich nur weiterkommen, mich weiterentwickeln, weiterwachsen kann, wenn ich jemanden habe, der zwar in vielem ähnlich denkt und fühlt, aber trotzdem auch in vielem anders, gegensätzlich ist, sodass man sich spiegelt, sich jedoch auch selber, seine verhaltensweisen, sein so sein in dieser welt immer wieder neu hinterfragt, überdenkt, sich mit sich selber auseinandersetzt, sich selber reflektiert... denn einfach nur zu sagen ich bin okay wie ich bin mit meinem so sein... jah, das darf, MUSS man! das über sich selber, seine verhaltensweisen nachdenken und vielleicht zu merken, okay, da sollte ich wohl wirklich etwas verändern, anders dran herangehen etc. sollte jedoch auch sein! einfach nur zu sagen ich bin wie ich bin und daran kann ich nichts ändern, nichts verändern... zieht beispielsweise bei einer diskussion mit partner/in nicht wirklich... respektive es sollte dann das darüber nachdenken, stimmt denn das wirklich, bin ich wirklich so, ist es wirklich so, könnte ich es nicht versuchen... nach sich ziehen... eben das sich selber überdenken, reflektieren... denn gerade in einer partnerschaft, einem miteinander einen weg gehen, ist ein wesentlicher teil ja auch, dass man zusammen und jeder für sich versucht zu wachsen, weiterzukommen, sich weiterzuentwickeln, und da ist ein nicht unwesentlicher teil doch auch das überdenken von alten mustern und verhaltensweisen und diese vielleicht verändern zu können usw. und wenn ihr beispielsweise eine situation habt, dass sich eure partnerin, euer partner, seit langem schon wünscht, dass ihr seine beiden besten freunde (ein paar) kennenlernt, ihr dies jedoch immer abgelehnt, umgangen habt, da eure partnerin mit ihrer früheren partnerin mit diesen beiden befreundet war und ihr einfach euch nicht solch einer situation aussetzen wollt, gerade weil ich weiss wie ich bin und was mir gut tut und was nicht, und ich mich kenne und weiss dass solche eine situation für mich sehr schwierig ist... sich aussetzen, mustern lassen müssen, sich zeigen, sich möglichst von seiner besten seite zeigen, ah, das ist jetzt also ihre neue freundin, mit der lebt sie zusammen, für sie hat sie die andere verlassen, mensch ist die noch jung (ich bin 20 jahre jünger als meine partnerin, aber der altersunterschied ist völlig unwichtig, da wir uns auf einer ebene befinden, unsere seelen sich gefunden haben) tja, und irgendwann kommt es dazu, dass die freundinnen sagen, nachdem sie mehrfach geäussert hatten dass sie mich auch gerne einmal sehen würden und ich dies immer abgelehnt, umgangen hatte, dass sie meiner partnerin sagen, ja irgendwie stimmt für uns so diese freundschaft nicht mehr... und die freundschaft steht auf dem spiel... und die partnerin, der partner, drängt, bittet, fleht euch an, ein einziges mal zu kommen und ihr bringt es dennoch nicht über euch und tut ihm damit sehr weh... da muss man sich doch hinterfragen, kann doch nicht einfach sage, ich bin okay, so bin ich eben, nicht?? ich zumindest frage mich dann das, warum muss ich ihr so weh tun, dem liebsten und kostbarsten auf der welt dass ich habe, warum kann ich nicht ein einziges mal über meinen schatten springen? und damit die beziehung aufs spiel setzen, gefährden... (im vorliegenden fall ist zum glück schliesslich ohne mein zutun alles noch gut gekommen, die freundinnen haben sich wieder eingekriegt. aber es hätte auch ganz anders kommen können...)

sich selber aktzeptieren und annehmen schön und gut und recht... das ist ein teil unseres weges... der andere ist aber, denke ich auch, an sich zu arbeiten... nicht einfach zu sagen, ich bin halt HSP, soziophobisch, indiogkind, was weiss ich, ich kann nicht anders...

und eben, ein anderes thema, wie kann man denn als HSP (okay, ich nehm die bezeichnung jetzt mal für einen moment an) eine diskussion so gestalten, z.b. mit partner/in dass es nicht immer darauf heraufläuft, dass man sich eben erklären, rechtfertigen muss für sein so sein, sein verhalten, seine seltsam anmutende art (z.b. dinge wie dass man nicht gut reden, diskutieren kann, wenn nebenan im zimmer noch jemand ist der einem zuhören könnte, was dieser ja gar nicht tut, aber das gefühl, man beobachtet sich dann ständig aus der warte der person nebenan und hört sich selber beim reden zu etc. oder warum man zwar ab und an gerne in die familie des partners mitkommt, aber nicht andauernd, jedes mal, und man gerne selber bestimmen möchte wann, und es einfach mal okay sein kann und man nicht doch wieder jedes mal ein schlechtes gewissen haben muss weil man nicht mitgeht etc.) das „witzige“ daran ist ja dann immer die gegenseite, dass sich der partner euch gerade ausgesucht habt, weil ihr so anders seit, die welt so anders, besonders wahrnehmt, die feinheiten, eine so tiefe verbindung mit der natur habt, spiritualität lebt, euch in anderen welten bewegt etc. dann wieder das schöne argument bringen, schau, du hast dich mir so ausgesucht, du wusstest, dass ich anders bin, und genau deshalb hast du dich so von mir angezogen gefühlt, und nun siehst du eben die schattenseite alldessen.. weil ja immer alles zwei seiten hat... gabe oder fluch? dann sind wir wieder bei dem thema... irgendwie ist mir das auf die dauer einfach zu banal... ??...
 
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wie kann ich mein anders-sein, fremd-sein in dieser welt besser leben, bzw. wie, womit, worin kann ich mich stärken, dass diskussionen nicht immer auf das herauslaufen dass ich mich erklären, verteidigen, rechtfertigen muss für mein sein wie ich bin und dass ich mit meinen seltsam anmutenden verhaltensweisen (z.b. soziale "phobie") völlig normal bin, nur weil 80 oder 90 % der menschheit so und so funktioniert und ist, werde ich als komisch, seltsam angesehen, nicht verstanden... dann immer die these bringen, stell dir vor, du wärst ein ausserirdischer, und du wärst "zufälligerweise" hier auf diesem planeten gelandet... und nun versuchst du dich hier zurechtzufinden, dich zu verhalten wie alle anderen auch... ist auf die dauer auch nicht so das wahre... dieses sich immer erklären müssen für sein sein, für seine verhaltensweisen...

Ich hab jetzt nicht alles gelesen. Aber das fiel mir auf.
Wenn du dich als "besonders", "anders" empfindest und das den anderen so auch rüberbringst, brauchst du dich nicht wundern, wenn da entsprechendes Feedback kommt, und du dich dann gezwungen siehst, dich zu verteidigen.
Du willst nämlich um keinen Preis deine Besonderheit aufgeben.

Zur sozialen Phobie... "Wer eine Burg baut, muss mit dem Feind rechnen."
Also lieber gar keine Mauer erst hochziehen.
 
Damit will ich jetzt nicht sagen, dass du dir was einbildest mit deiner Besonderheit und deinem HSP-Dasein; aber ich halte es für wichtiger, die Ursachen dafür zu ergründen, weil da wurzeln wohl auch die Probleme im täglichen Umgang mit Menschen, die du hast.
 
das ist ja sehr viel information und ein bisschen durcheinander, darum auch schwer zu ordnen. rechtfertigungen oder zumindest erklärungen für unser so-sein werden immer von uns verlangt werden. damit meine ich nicht uns im sinne von denen, die besonders sind, sondern im sinne von jedem menschen. niemand wird von jedem fraglos angenommen.
fortschritt in dieser richtung bedeutet, nicht mehr das bedürfnis haben, sich zu erklären oder zu rechtfertigen, wo es nicht notwendig ist. notwendig ist es in einer partnerschaft und anderweitigen engen beziehungen, die du aufrechterhalten willst. da wirst du nie drum herum kommen, ob hochsensibel oder nicht. wie du schon erwähnt hast: man wächst miteinander aneinander. und dieses wachsen beruht auf kommunikation, auf problembewältigung, auf dem finden und bilden von gemeinsamkeiten und dem herausheben und annehmen von unterschieden. dazu müssen wir uns erklären und unter umständen auch rechtfertigen.
sobald du ein problem damit hast, dass du bist, wie du bist, kannst du natürlich nicht mehr einfach sagen, ich bin eben so. kannst du schon, aber es wird dich nicht zufriedenstellen. und wenn du nicht zufrieden damit bist, wie du bist, wenn du zweifel daran hast, dass das die einzige möglichkeit für dich zu sein ist, dann ändere dein verhalten im rahmen deiner möglichkeiten.
entschuldige, raeven, wenn ich dich falsch verstanden haben sollte, aber es war - wie bereits beschrieben - nicht ganz einfach, diese informationsflut zu durchblicken.
 
Spätestens bei "sozialer phobie" im Zusammenhang mit Sensibilität sollte man aufhören zu lesen, bzw. sich mit Deinem Text auseinander zu setzen.
 
von mir verlangt niemand irgendwelche Rechtfertigungen. Ich bin so wie ich bin. Wer damit ein Problem hat, hat eben ein Problem. Ich muss das ja nicht zu meinem machen.

Die einzige, die meint, ich müsse mich rechtfertigen, war immer ich selbst. Kein anderer hat das von mir erwartet und je mehr ich dachte, dass ich mich rechtfertigen müsse, desto weniger haben die anderen verstanden, dass ich einfach so bin wie ich bin und so fühlte ich mich noch mehr unter Rechtfertigungsdruck.....Ein Teufelskreis, den man nur durchbrechen kann, indem man den eigenen Rechtfertigungszwang ablegt.
 
liebe raeven,

ich verstehe dich gut - und habe auch deinen ganzen text gelesen.

es ist ein langer und beschwerlicher weg die weiterentwicklung - und damit den eigentlichen lebensauftrag - in der selbsthinterfragung zu erkennen.

irgend wann zahlen sich die beschwernisse aus....

al
magdalena
 
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sich selber aktzeptieren und annehmen schön und gut und recht... das ist ein teil unseres weges... der andere ist aber, denke ich auch, an sich zu arbeiten... nicht einfach zu sagen, ich bin halt HSP, soziophobisch, indiogkind, was weiss ich, ich kann nicht anders...
...

genau....das sind doch einfach Bezeichnungen für psychische Störungen die man bei sich behandeln muss....
so lange Texte solltest Du in Zukunft mit mehr Zwischenabständen machen, ist ganz schön anstrengend zu lesen...:)
 
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