Ahorn
Sehr aktives Mitglied
Ich versuche es mal ("Deiner Ansicht nach" und "konkret" ist in sich ein WiderspruchHi Ahorn,
ich habe den Beitrag von ReNature nicht als ein "Du musst" wahrgenommen oder als Drängen.
Das mit der Schwächung finde ich interessant, wodurch entsteht sie deiner Ansicht nach konkret? (Ursache-Wirkung-Prizip).
LG
Any
- es findet eine Verletzung statt (ob von dem Verletzenden bewusst oder unbewusst ist irrelevant, dem Verletzten tut es auf jeden Fall weh)
- der Verletzte verhält sich aufgrund dieser Verletzung innerhalb seiner Möglichkeiten entsprechend (ein Kind hat nicht so viel Spielraum wie ein Erwachsener und selbst der Erwachsene hat in sich Muster, Glaubenssätze usw., die ihn zu einem bestimmten Verhalten verleiten. Das kann sein: ausharren, um sich schlagen, schreien, wegrennen, alles schlucken - um mal ein paar Extreme zu nennen).
- wenn der Mensch weiterhin dieser Situation und den Verletzungen ausgesetzt ist, kann er zwar immer wieder versuchen zu verzeihen, das hilft ihm persönlich aber nichts, weil immer weitere Verletzungen folgen werden.
- wenn er die Kraft (und die Möglichkeit) hat, die Situation zu verlassen, braucht er in vielen Fällen erstmal eine Menge Wut, um sich auch wirklich lösen zu können. Mit einem vorzeitigen Verzeihen bindet er sich erneut an den Menschen, der ihn verletzt hat, was ein wirkliches Verzeihen nicht möglich macht.
- wenn er seine Wut wegschiebt, verdrängt oder runterschluckt, weil er glaubt, dass er "verzeihen" muss und nicht wütend sein darf, kann das zu weiteren emotionalen und gesundheitlichen Problemen führen
- die Wut hilft einem, sich zu distanzieren und einen klareren Blick auf die Situation zu werfen, deswegen halte ich sie für wichtiger als das Verzeihen. Verzeihen kommt erst am Ende des Prozesses und ist eine Folge davon, deswegen braucht man auch nicht darauf hinweisen, weil sie sowieso kommt, wenn der Mensch die anderen Schritte zu seiner Heilung gegangen ist.
Ein Pferd zäumt man ja auch nicht von hinten auf.