Wege der Poesie

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Die Antwort kennt nur der Wind

Wie zärtlich ist des Windes sanftes Wehen,
im letzten Licht das uns die Sonne schenkt.
Als würde er im Ansatz schon verstehen,
dass mancher Mensch von Trauer nur gelenkt.

Ja manche Träne, die ins Freie findet,
nicht nur Indiz, dass tot schon ein Gefühl.
Dass sie vielleicht schon jene Strömung bindet,
für die nur Falschheit ihre Hand im Spiel.

Und alles Leid im Grunde nur entstanden,
da letztlich eine Seele schwer verletzt.
Ja damit kein Vertrauen mehr vorhanden,
das man in eine Liebe wohl gesetzt.

Und dann empfindet, aller Sinne Schmerzen,
wie das halt so der Bruch der Treue bringt.
Nur, wo kein Wort, wo fragend alle Herzen,
kennt wohl die Antwort einzig nur der Wind.

H.G.W.
 
Anhänglich

Als hättest du mich auserkoren
um nur für mich noch da zu sein,
ja dich für immer mir verschworen,
so dringst du in mein Leben ein.

Und setzt in meinem Tag dich fest,
stehst mit mir auf, gehst mit zu Bett,
doch wünschte ich, dies nicht nur jetzt,
dass ich dich nie getroffen hätt’.

Zwar gibst du, ohne je zu nehmen,
ganz selbstlos, dieses noch zuhauf,
allein, ich hätte keine Tränen,
gäbst du die Nähe zu mir auf.

Denn deine Gaben drücken schwer
und sind mir Last, schon lange Zeit,
was gäbe ich nur alles her,
wär’ ich dich los, dich Einsamkeit.

H.G.W.
 
Der Traum kein Leben

Der Träume sind genug geträumt,
erwache, noch ist Zeit dafür.
Das Leben, das du schon versäumt,
es wartet längst vor deiner Tür.

Erwache, denn was nützt es dir,
der Wahrheit stets nur auszuweichen.
Es steht doch einfach nicht dafür,
sich aus dem Dasein wegzuschleichen.

Was ist denn auch der schönste Traum,
lässt ihn die Wirklichkeit verblassen.
Die Schönheit, nein, sie schützt ihn kaum,
bekommt der Alltag ihn zu fassen.

Allein das Hiersein zu verschönen,
scheint vordergründig ihm gewährt.
In stillen Stunden zu verwöhnen,
das ist die Welt der er gehört.

Dem Leben selbst hält er nicht Stand,
das ist ganz einfach so gegeben.
Der schönste Traum verläuft im Sand,
versucht man ihn auch auszuleben.

H.G.W.
 
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