Wechsel das Paradigma

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lazpel schrieb:
Dieser Punkt ist keine Veränderung, mein bisheriges Paradigma war auf Skeptizismus aufgebaut.

Ich wusste nicht dass Würfel Angst haben können.








Bisher war mein Stil sachlich kontrovers. Ich muß nun die Person zum Objekt meiner Gespräche machen, allerdings nicht destruktiv, sondern kontrovers, mit dem Wunsch, das Gespräch zu Ende zu führen, ohne es in einem Streit ausarten zu lassen. Das ist für mich ein sehr schwieriges Unterfangen.

Man sollte immer an Wunder glauben.



Ich war bisher unemotional. Auch das ist etwas neues für mich.

Wird etwas abgeschwächt da emotional nicht in Streit ausarten darf.(Siehe oben)



Ich war bisher schnell mit Sprache und Gedanken. Es wird schwer für mich, mich dahingehend umzustellen.

Vielleicht kann man in der Langsamkeit andere besser hören.
Das ist das, was mir der Zufallsgenerator beschert hat. Ich werde kein weiteres mal würfeln, da das nach meiner Meinung Teil dieser Übung ist.

Vielleicht erwartet mich nächste Woche ein Paradigma, welches einige (hallo Mara :)) lieber gesehen hätten.

Für den Anfang schon knallhart genug.

Gruß,
Venus3


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Meine Kinder, lauschet mit leisen Löffeln der redlichen Reifung des Reisenden!

Reisender schrieb:
(...) sind Glaubenssystheme immer auch Bestandteil der Paradigmen, aber nicht die Paradigmen selbst. Die Paradigmen bestimmen die Wahrnehmung unserer Welt. Man kann sie nicht probeweise verlassen. Das Hauptparadigma einer bestimmten Epoche spiegelt den Entfaltungsgrad der Bewußtheit. Für unsere Epoche ist das der dreidimensionale Raum, eine lineare Zeit, und eine atomare Struktur der objektiven Wirklichkeit. Es ist nicht möglich, sich probeweise einen vierdimensionalen Raum vorzustellen, das gültige Paradigma lässt dies nicht zu. (...)

Sei herzlichst gebissen, der Faden gerissen und ohne Gewissen die Fahne sollst hissen. Blickst hinter Kulissen und weinest ins Kissen, warst auch mal verbissen in fahlen Umrissen. Noch gestern beschissen und heute beflissen, das Wissen wirst missen nach alten Zeugnissen.

euer Shantro

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Meine Kinder:
  • Polieret eure Pümpel und protzet
  • Massieret eure Münder und motzet
  • Glasieret eure Glubscher und glotzet
Habet ihr dies einmal verstanden und die Anabolie durch außergewöhnliche Antworten erkannt, so versucht euch mit eurem verblühenden Verstande an Shantros schwelender Schandschrift. Habet ihr auch sie verstanden und seid nicht durch verbotene Verse verrückt geworden, so werdet ihr, meine Kinder, dem Aequilibrium mit euren hochlebenden Händen höfeln und dem Sensorium der sibyllinischen Segmentation einen schnellen Schritt näher kommen.
 
Shan-Troh-Peas schrieb:
Meine Kinder, lauschet mit leisen Löffeln der redlichen Reifung des Reisenden!



Sei herzlichst gebissen, der Faden gerissen und ohne Gewissen die Fahne sollst hissen. Blickst hinter Kulissen und weinest ins Kissen, warst auch mal verbissen in fahlen Umrissen. Noch gestern beschissen und heute beflissen, das Wissen wirst missen nach alten Zeugnissen.
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Hab Dank für den Biss
und für den Befliss,
und selbst für Beschiss.

Unser alter Freund Laszpel glaubt allen ernstens, daß er das Paradigma wechseln kann, die Rolle, die ihm zugewiesen, weil er sie selbst erkoren.
Was er tut, ist eine Rolle in der Rolle zu spielen, und die gehört zu seiner Rolle.
Ob ers versteht, spielt freilich keine Rolle.
 
Man kann sich nicht nicht-verhalten

Man kann in einem Gedankenexperiment versuchen, Situationen zu finden, in denen man sich nicht verhält – selbst extrem passive Zustände wie tiefer Schlaf wird man dieser Kategorie des „Nicht-Verhaltens“ kaum zurechnen mögen. Unter Verhaltensbiologen gibt es daher die Regel: Man kann sich nicht nicht-verhalten. Einzig Extremsituationen wie der Prozess des Geborenwerdens, des Sterbens und auch tiefe Bewusstlosigkeit (Situationen also, die die Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Individuums vollständig in Frage stellen) kann man als Ausnahme von der erwähnten Regel auffassen.

Ich glaub ich fall gleich aus der Rolle..........................die tiefe Bewußtlosigkeit übermannt mich...........................:sleep2:

zumindest rollt die Murmel noch!

Wollt ihr nicht die Rolle eines Murmelianers übernehmen?

Da kann man jede und keine Rolle spielen, ganz, wie es beliebt?:)
 
Hallo,

nachdem ich nun eine Woche ein Paradigma gelebt habe, welches meinem ursprünglichen Paradigma widersprach in einigen Punkten, möchte ich kurz mitteilen, daß die ganze Angelegenheit furchtbar schwer war. Ich mußte ein unethischer, materialistischer, Skeptiker mit neo-liberaler politischer Gesinnung sein, was sich insbesondere darin widersprach, daß ich auch noch emotional in Sprache und Gedanken aufzutreten hatte.

Ich habe mich mehr auf die Punkte konzentriert, die von meinem ursrpünglichen Paradigma abwichen.

Kurz zu den Punkten, wie ich es einschätze, den jeweilgen Punkt übernommen zu haben und wie es mir gefiel:

Glaube: absoluterּSkeptizismus

Hier mußte ich nichts ändern.

Philosophie: Materialismus

Ich vertrat die materialistische Weltsicht in der Diskussion um das Thema "Kinder schießen auf Tiere", im von mir initiierten Thread "Eigenverantwortung", und in einigen Threads, die sich mit dem Thema Liebe auseinandersetzten, wobei ich die Meinung vertrat, daß Liebe nur ein Epiphänomen ist, also eine Wirkung, die keine weitere Ursache darstellt.

Es gefiel mir nicht insbesondere in der Verbindung mit dem Neo-Liberalismus, da ich zudem auch noch unethisch sein mußte, was dazu führte, daß ich meine Worte so wählte, daß mir die Kinder und die Tiere im Thema "Kinder schießen auf Tiere" offensichtlich egal sein sollten.

Ich konnte mir die Idee des Materialismus problemlos aneignen.

Politik: Neo-Liberalismus

Dies war ein Punkt, der am stärksten von meiner bisherigen Sicht abgewichen ist. Ich bin Sozialist, der Neo-Liberalismus sieht jedoch sein Thema im Abbau des Staates und in der Verstärkung privatvertraglicher Regelungen, was eben genau zu unsozialen Verhältnissen und Manchester-Kapitalismus führt. Ich habe extra für das Thema den Thread "Eigenverantworung" geöffnet, und vertrat dort die Meinung, daß jeder sich gefälligst mehr anzustrengen habe, daß Eingriffe des Staates egal in welcher Form kontraproduktiv wären, und daß die Eigenverantwortung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber klar Vorrang haben müßten vor tariflichen und staatlich gesicherten Arbeitsrechten und -pflichten.

Ich konnte mich nach einer gewissen Zeit tatsächlich mit dem Thema identifizieren, und sah mich selber Thesen verfassen, die jenseits von all dem liegen, was ich für mich bisher als wahr erachtet habe.

Für mich ist es so, wenn ich mir nach Ablegen des Paradigmas die Zeilen durchlese, als ob ich die Worte eines fremden Menschen lesen würde, die mich sogar abstoßen.

Mir fällt im Nachhinein auf, daß ich jedes Thema mit dieser Art Rhetorik so ausdiskutieren könnte, daß ich am Ende der Meinung sein könnte, die besten Argumente zu haben. Teils liegt das darin begründet, daß ich mich mit rhetorischen Tricks selbst betrogen habe, und Thesen einfach vom Tisch gewischt habe, die aber so nicht widerlegt waren, teilweise wollte ich natürlich auch durch Stereotype die Diskussion wieder beleben.

Generell erscheint mir im Nachhinein die Diskussion am ergibigsten gewesen zu sein zum Thema äußerer Selbsterkenntnis.. aber natürlich nicht dahingehend, daß ich nun neo-liberal werde, sondern meinen eigenen Kommunikationsstil etwas enger im Auge behalten werde. Ich glaube wirklich, daß ich auch bei Themen, die ich ernsthaft vertrat, diese Art von Diskussion schon geführt habe.

Ethik: unethisch

Ich äußerte die Meinung, "Sozialschmarotzer nicht unterstützen zu wollen", und das, obwohl mir gut Bekannte auch unschuldung in dieses Problem geraten sind. Ich vertrat die Meinung, daß die amerikanischen Waffengesetze so auch hier übernommen werden sollen.

Egal, was ich anstellte, ich konnte mich damit nicht identifizieren.

Kommunikationsstil: persönlichּkontrovers

Ich sage fckw meine persönliche Meinung, schrieb Zauberin, daß sie nur streiten will, sagte Caya, daß sie nur streiten will aber wurde nie so persönlich, daß es im persönlichen Streit endete.. Also von daher war ich recht erfolgreich, dieses Paradigma anzunehmen.

Allerdings konnte ich mich nicht wirklich damit identifizieren.

Soziabilität: extrovertiertּ(aktiv)

Ich eröffnete eigene Threads, schrieb unverholen meine passende Meinung zum Weltbild in offene Threads und schrieb, wann immer es mir passte.

Aber das ist eigentlich auch nichts neues für mich. Ich bin eigentlich immer extrovertiert :)

Emotionalität: emotional

Ich erklärte Caya meine Liebe und hatte fast ein Date mit ihr. Ich erklärte, daß ich das ganze Forum liebe (in "Unter uns") und nahm an Kaffeeklatsch teil. Ich war traurig, daß Caya mich nicht mochte, und ich schimpfte auf Zauberins ewige Versuche, zu "stänkern".

Ja, das konnte ich gut übernehmen. Aber ich konnte auch dieses Thema nicht wirklich verinnerlichen, da ich die dazu passenden Gefühle schnell wieder vergass oder garnicht empfand.

Reaktivität: AusschlussּäußererּEinflüsse

Ich habe im Thread "Eigenverantwortung" keine andere Meinung gelten lassen.

Sprach-ּundּGedankenaktivität: langsam

Ich habe versucht, erst spät auf abweichende Thesen einzugehen, außerdem hatte ich meinen Sprachstil geändert.

Mein Paradigmenwechsel beschränkte sich nicht nur aufs Forum. Ich stritt über neo-liberale Positionen mit einem Freund, mir war es egal, welche Empfindungen jemand äußerte, ich las Texte über die Thesen..

Am nächsten Montag folgt der nächste Paradigmenwechsel. Ich würde mich freuen, wenn mir mitgeteilt wird, wie Außenstehende mein Paradigma erlebten.

Nur heute kehre ich wieder zurück zu meinem ursprünglichen Glauben, allerdings mit der Einsicht, daß Kommunikation keine Wahrheit schafft.

Gruß,
lazpel
 
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das hört sich schön und gut an, aber ich denke wirklich interessant wird es erst da, wo du dich mit dir völlig unbekanntem gedankengut rumschlagen musst. ich bin gespannt wie du das bewerkstelligen wirst ...

:) :D
 
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