Was will ich wirklich .... ?

Eine Frage haben wir hier freilich noch nicht beantwortet und haben einfach so getan, als sei das kein Thema. Wenn's einen Allwillen gibt - wie fügt sich dann der Ichwille in diesen hinein? Denn, wenn's so einen Allwillen gibt, so muss der doch auch wollen, dass ich etwas anderes will, als der Allwille. Habe ich denn dann überhaupt noch einen freien Willen? Oder kann der Allwille mit sich selbst im Widerspruch stehen, wenn auch womöglich auf zwei verschiedenen Ebenen?

Um es vorwegzunehmen: Diese Frage kann nicht ohne weiteres beantwortet werden. Es gibt verschiedene "Lösungsmöglichkeiten", die aber allesamt ihre Probleme haben.
a) Ich könnte sagen, es gäbe eigentlich den Ichwillen gar nicht, und da wäre "nur" Allwille. Damit wäre das Universum rein mechanisch und wir wären bloss Puppen. Viele Menschen lehnen diese Idee ab, alleine schon aufgrund der moralischen Probleme, die sich dadurch stellen.
b) Ich könnte sagen, es gäbe den Allwillen gar nicht. Das wäre ungefähr die Haltung des Atheisten, der die Existenz Gottes leugnet. Leider hat der Atheist aber keine stichhaltigen Beweise für die Nichtexistenz eines Allwillens. Viele Leute würden diese Idee ebenfalls ablehnen, manche auch darum, weil sie ein ganz menschliches Bedürfnis danach haben, an eine Art "höhere Macht" glauben zu können.
c) Ich könnte den Widerspruch einfach bestehen lassen und sagen: "Es gibt gleichzeitig einen Ichwillen und einen Allwillen. Den Widerspruch lasse ich einfach bestehen." Caya, für die sich an sie erinnern, benutze solcherlei Aussagen oft, also Aussagen im Stil von "Es ist gleichzeitig Sowohl-Als-Auch aber eben auch "Weder-Noch".
d) Ich sage oft lieber: "Es gibt weder einen Ichwillen noch einen Allwillen." Das ist aber meine persönliche Präferenz, es ist keineswegs richtiger oder falscher als alle anderen Möglichketen.

Tatsächlich kann nicht bestimmt werden, ob a), b), c) oder d) vorzuziehen ist. Es hängt ab vom Geschmack der Leute.

Das Problem ist wirklich nicht zu lösen, nicht, so lange wir miteinander in Worten sprechen. Es ist ein Problem unseres Denkens, denn Reflektion unterteilt Dinge in Hälften, wo in Wahrheit keine Hälften sind. Wenn das erstmal passiert ist, dann streitet man sich dann um Kleinigkeiten, welches die bessere Hälfte sei, beispielsweise. Folglich bietet sich als letztes Lösung e) elegant an:
e) Wir schweigen alle. Damit sind freilich nicht wenige Menschen komplett überfordert (und ich auch oft :)).
 
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Übrigens liegt hier der subtile Unterschied zwischen dem Mystiker und dem Magier begraben. Der Magier versucht, den Allwillen nach seinem Ichwillen zu beeinflussen (was an und für sich immer ein Unfug ist - bloss weiss er das nicht, weil er das nicht begriffen hat. Darum sind auch die meisten, die sich mit Magie beschäftigen, ungefähr 16 Jahre alt). Der Magier versucht sein Ego der ganzen Welt überzustülpen. Er unterscheidet sich dadurch nicht wesentlich vom grössenwahnsinnigen Diktator, bloss dass er sich anderer Methoden bedient.
Der Mystiker hingegen versucht den Ichwillen dem Allwillen anzugleichen. Die christlichen Mystiker beteten: "Gott, mache mich leer, damit ich zu deinem Instrument werde." Hier steht nicht der Wunsch im Vordergrund, dass alles so ablaufen möge, wie ich als Mensch es will, sondern umgekehrt dass ich jeweils das wolle, was eben nun mal geschieht. Der Mensch tritt zurück. Dies bedingt ein äusserstes Vertrauen, eine Hingabe und Demut vor dem Allwillen respektive vor Gott, wenn wir die beiden einfach mal begrifflich gleichsetzen.
Universal wäre wieder genauso richtig und zum polaren Ausgleich auch wichtig der Satz:
"Gott, fülle mich mit Dir, damit ich zu einem Instrument werde." Ohne diesen Zusatz geht es ab in's Niemandsländle...Dann biste ja leer statt voll und das wäre doch schade :-) Dann geht ja das ganze fckw in die Atmosphäre und das wollen wir doch nicht :-)
 
Es kommt natürlich darauf an, ob man selber das "Ziel" im Leben hat, das diese Trennung wirklich letztendlich überwinden soll.
Wilber behauptet, es gäbe eine involutive und eine evolutive Kraft, oder anders ausgedrückt: Die Liebe Gottes zum Menschen, und die Liebe des Menschen zu Gott.

Die Frage, ob der Mensch das Ziel haben soll, die Trennung vollständig zu beseitigen, läuft, wenn man sie zuende denkt, in esoterischen Begrifflichkeiten auf die Frage hinaus, ob Gott seine Schöpfung ungeschehen machen soll oder nicht. (Ich habe da ein paar Gedankenschritte übersprungen, die jeder leicht für sich nachvollziehen kann.) Nun, soll er oder nicht?

Ich vermag das nicht zu entscheiden, da muss ich passen.
 
Universal wäre wieder genauso richtig und zum polaren Ausgleich auch wichtig der Satz:
"Gott, fülle mich mit Dir, damit ich zu einem Instrument werde." Ohne diesen Zusatz geht es ab in's Niemandsländle...Dann biste ja leer statt voll und das wäre doch schade :-) Dann geht ja das ganze fckw in die Atmosphäre und das wollen wir doch nicht :-)
Die Mystiker sprechen oft auch vom Gefäss, das erst von allem Menschlichen geleert und dann vom Göttlichen gefüllt werden muss. :kuss1:
Edit: Aber so ein bisschen Menschliches im Göttlichen kann ja auch nicht schaden, nicht wahr.
 
Tatsächlich kann nicht bestimmt werden, ob a), b), c) oder d) vorzuziehen ist. Es hängt ab vom Geschmack der Leute.

Das Problem ist wirklich nicht zu lösen, nicht, so lange wir miteinander in Worten sprechen. Es ist ein Problem unseres Denkens, denn Reflektion unterteilt Dinge in Hälften, wo in Wahrheit keine Hälften sind. Wenn das erstmal passiert ist, dann streitet man sich dann um Kleinigkeiten, welches die bessere Hälfte sei, beispielsweise. Folglich bietet sich als letztes Lösung e) elegant an:
e) Wir schweigen alle. Damit sind freilich nicht wenige Menschen komplett überfordert (und ich auch oft :)).

Nun ja, Möglichkeit e) ist jene Variante, die mir in vergangener Zeit die liebste war (vielleicht auch nur, weil sie mir als die einfachste erschien) und doch kehrt da immer wieder die Idee zurück, dass es möglich sein kann, auf genau das wörtlich zu verweisen, worüber wir so allwissend schweigen.

Solange ich dem Wort seine herkömmliche Einsatzweise entziehe, kann ich wirklich mit dem Wort agieren. Hier setzt meines Erachtens Christians Leibhörschreibweise an, denn dort - so habe ich es zumindest für mich sichtbar - wird nicht auf das Wort hinter dem Wort hinter dem Wort (stille Post) gehört, sondern auf das, was geschwiegen wird. Es ist die Verbindung zwischen Stille und Ton und wahrgenommen wird mit dieser Verbindung zwangsläufig Ton und Nicht-Ton und deshalb alles.

Boah, so ein Müll. :party02:
 
Die Frage, ob der Mensch das Ziel haben soll, die Trennung vollständig zu beseitigen, läuft, wenn man sie zuende denkt, in esoterischen Begrifflichkeiten auf die Frage hinaus, ob Gott seine Schöpfung ungeschehen machen soll oder nicht.


Puh, das bereitet mir aber echt Schwierigkeiten in der Mitte. Danke für diese Zeilen, da muss ich glatt mal mein Guckrohr bemühen. Das ist ja hooooooochinteressant. Klingt banal nach Tod, kann es aber nicht sein, könnte aber. Muss aber nicht. Wäre aber eine Möglichkeit. Eine von vielen sozusagen. Ich dreh mal kurz 'ne Runde und kontaktiere die andere Seite.

Was mir aber einfällt, ist... diese Frage deutet auf zwei Agierende hin, das gefällt mir so üüüüüüberhaupt nicht.

Vielleicht hilft die dritte binomische.
 
Nun ja, Möglichkeit e) ist jene Variante, die mir in vergangener Zeit die liebste war (vielleicht auch nur, weil sie mir als die einfachste erschien) und doch kehrt da immer wieder die Idee zurück, dass es möglich sein kann, auf genau das wörtlich zu verweisen, worüber wir so allwissend schweigen.
Naja, wie soll ich sagen, ich habe halt irgendwann auch vor Lösung e) kapitulieren müssen, obwohl's in vielen Fällen wirklich die korrekteste und am besten passende Antwort ist. Aber wir sind am Ende immer noch Menschen, und Menschen haben ein Bedürfnis, dass man sie ab und zu in den Arm nimmt, und dass man ab und zu mit ihnen redet. Menschen sind halt eben nicht perfekt und werden es auch nie sein. Und eben darum ist es halt manchmal nötig, statt nobel zu schweigen, munter draufloszuquatschen.

Und - schade, dass du das noch immer als "Müll" bezeichnest. Warum nervt es dich, dass dein Verstand mit dir so durchgeht? Es ist eben dieser Punkt, wo mir die Menschen lieb sind, und den ich schon bei Christian kritisiert habe: Sind die Menschen nicht auf ihre ganz eigentümliche Weise schön, wenn sie Fehler machen und irren? Wozu das ganze Reden vom Streben und Evolvieren zu höheren Gestaden und Bewusstseinsstränden? Natürlich ist auch Evolution schön und - da stimme ich mit Christian überein - sicher dringend nötig, wenn wir uns nicht bald endgültig den Ast absägen wollen, auf dem wir sitzen.

Aber nicht zum Preis unserer Menschlichkeit. Lieber gehe ich mit diesen unperfekten Menschen unter, als mit einer perfekten Menschenrasse in neue Sphären zu entgleiten.

Hier liegt ein tiefes Geheimnis, das habe ich erst an zwei Orten angesprochen gefunden, bei Regina Svoboda und bei Rudolf Steiner: Jeder Mensch kommt irgendwann an den Punkt, wo er vor eine ganz bestimmte Wahl gestellt wird. Diese Wahl ist seine Menschlichkeit: Will er sie aufgeben oder nicht? Er kann sie auf dem weiteren Weg nicht behalten, denn sie würde ihn behindern. Aber wenn ihm diese Welt lieb ist, dann kann er sie auch nicht aufgeben. Er muss sich entscheiden. Und die Entscheidung ist verdammt schwierig.
 
Die Mystiker sprechen oft auch vom Gefäss, das erst von allem Menschlichen geleert und dann vom Göttlichen gefüllt werden muss. :kuss1:
Edit: Aber so ein bisschen Menschliches im Göttlichen kann ja auch nicht schaden, nicht wahr.
hihi schau, die Magier sagen genau das Gegenteil. Wenn Du jetzt wieder sagst: Magier schlecht, Mystiker gut, dann ist das leider eben nicht universal! Kein Mystiker kann entstehen, der nicht auch ein Magier ist und umgekehrt. Ich bin z.B. ein Magiermeister im Evozieren und ich bin Hitlermässig sehr verständig, weil diese falsche Senderei mir bekannt ist (kann ja auch hier im Forum geobachtet werden, z.B. bei meinen Lieblingen opti und venus und Allegrah mausert sich ja vielleicht noch zur Katze, mal sehen). Und trotzdem bin ich auch ein christlicher und energetischer Mystiker. Und trotzdem auch Meister aller möglichen Energie-Geschichten. Und die Zahlenmagie, die ich sehr liebe, genau wie Luzifer. ah und ich habe eine Technik zur Öffnung des 5. Chakras der Menschheit entwickelt- die Flussschreiberei eben. Damit öffnen sich mit und mit vollkommen neue Erkenntnisinhalte, weil "Forschergespräche" bald ganz anders verlaufen können. Der "Mensch" ist eben der entscheidende Faktor, der entscheidet, was der Begriff "Magier" und was der Begriff "Mystiker" bedeutet. Für Gott ist das alles nur ein Teil seiner Geistkörperseelen-Technologie, der legt auf solche Begrifflichkeiten halt keinen Wert. Der hat uns die Buchstaben von A-Z zur FREIEN Verfügung gegeben und nicht zur bewerteten Verfügung ("A und O") ;-)
:kuss1: :kuss1: :kuss1: <--sehen ja sooo doof aus...
 


Ach, fckw, es ist mir einfach ein Bedürfnis, mich mit mir selbst derart zu unterhalten. Ich verbinde mit diesem Wort nicht zwangsläufig etwas Unnützes oder Falsches.

Schau doch, wenn Du magst, einfach nochmal diesen Satz an. Vielleicht hast Du Lust, ihn wirklich zu sehen. Nicht das allbekannte Wort Müll = Abfall.

Obwooooohl ich in diesem Zusammenhang Abfall auch schon wieder sehr treffend empfinde. Gar nicht negativ.

Danke an Dich. Es tut gut, mit Dir zu sein.
 
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Was ich- lange nicht alleine übrigens- mache ist nochmal ein klein bisschen anders, finde ich. Ich "entlaste" regelrecht bei der Kommunikation meine Nerven. Deshalb kommt es auch, dass ich einigen "auf" die Nerven gehe aber das muss ich wohl in Kauf nehmen, wenn ich sein will wie ich bin. Wie kann man Nerven am besten entlasten: indem man stets ausspricht, was gerade in einem vorgeht und nichts in sich drinbehält. Es geht sogar noch weiter: wenn man dieses "Sich-Entlasten" konsequent betreibt, dann wandeln sich die Themen, die man schreibt, in einem ganz natürlichen "Fluss" hin zu vereinden, heilenden Themen. Der Körper befreit sich dabei von jeder Menge "Verstellungen", wenn man es zulässt und man wird "frei". Viele sind ja hier im Forum, die ewig nur das gleiche Schreiben.

Dieses "Rollenverhalten" nistet sich überall in unserem Leben ein- ist Dir das schon aufgefallen?

ich wandere tatsächlich aus, weil ich hier in meinem Freundeskreis lauter Rollenspielchen aus Freundesliebe habe, die eigentlich nur funktioniert, solange jemand immer die gleiche Meinung behält.

Angenommen Du hast eine "beste Freundin". Ihr seid beste Freundinnen, weil Ihr in punkto Jungs die gleichen Gesprächsthemen habt und deshalb hockt ihr immer zusammen. Wenn Du jetzt morgen ankämst und sagen würdest: also weisste was, ich hab keine Lust mehr in jeder Pause mit dir über Jungs zu reden, ich geh lieber mit einem irgendwo schmusen. Tja- was wird sie sagen? Erst mal wird sie beleidigt sein, weil Du sie alleine lässt. Sie wird es irgendwann verstehen, aber erst mal lässt Du sie alleine und sie wird schmollen.



Kommunikation klappt eben nur wirklich, wenn man "Vereinbarungen" trifft. Und gewöhnlich wird diese Vereinbarung eben an ein "Rollenverhalten" gekoppelt, also an eine bestimmte Art, wann und wie man was sagen darf und wann und wie und was man eben lieber nicht sagen darf. Da ist ein bisschen grundsätzliche "Unfreiheit" im menschlichen Miteinander versteckt, gell?

das war sehr gut =) ja,rollenspiele..
passt das nicht hin? leute,die ihr ganzen leben nur filme wiedergeben,oder bewusst andere plätze einnhemen.. ich kenn das von mir auch,hab ich als kind getan,aber irgendwie klappte das nur wenn man auf gleicher wellenlänge ist.ich kanns nicht so mit denen die immer nur die opfer rolle für sich sehen/wollen.mit den "meinungen"..also du meinst,"sag mir ja nur das was ich hören will und was andere denken und sehen sollen". ich muss hier mal etwas gestehen; das ist viel zu bequem für den,der das dann tatsächlich ausführt,weil er sich alles erlauben kann-es erwartet am schluss eh jeder. und der,der immer nur allen die augen öffnen wollte,sitzt dann da in seinem eigens gebauten käfig.wie holt man den da wieder raus,aus seinem "ich lass andere die drecksarbeit machen"bzw. ="ich ent-täusche euch ja nur" part. damit auch er weiterkommt und sich selber mal die augen öffen kann.. oder sind solche..wie? "subkulturen"?mit eigenen regeln und ansichten..motiven,irgendwie auch beschränkter in sichtweisen annhemen ( was für mich selber aber ziemlich uninteressant wäre) doch später hats bestimmt der 2. leichter..und ich will ja mein leben nicht unnötig verkomplizieren.

da hat mans zb. auch vorteilhafter als frau,man darf seine eigene meinung immer mal wieder revidieren und dann gleich noch ändern.toll..danke männer =) ich sehe langsam aber sicher den vorteil an vorurteilen
 
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