@Karthasix & mummin
Danke für die Antworten. "Masken ablegen" verstehe ich, wenn damit gemeint ist, auch die zuerst unbekannten Seiten, sie sich vielleicht erst später als "Schatten" zeigen, anzunehmen.
Trotzdem kann ich einen anderen Menschen nicht in- und auswendig kennen, denn alles wächst, wandelt und verändert sich stetig. Ich würde mir daher eher Gedanken machen, sollte es im Laufe der Zeit nicht ab und zu "unbekannte Masken" geben. Der andere kann ja durchaus in bestimmten Bereichen anders, schneller, langsamer, höher, breiter, lauter, leiser wachsen und lernen als ich. Oder als meine Wahrnehmung folgen kann. Ich kann den Anderen nicht kontrollieren, sondern es nur zulassen, annehmen. Und dadurch selbst wachsen.
(Außerdem finde ich, dass ein speziell ein- und aufgesetzter Blick, eine Geste, eine Mimik, ein Wort, eine bestimmte Art aufzutreten, ein Spiel, das man noch nicht kennt, etc. ein Zeichen von kreativer Hingabe und experimenteller Ekstase sein kann.)
Man kann sich auch ruhig mal mehr Mühe geben oder bestimmte Handlungen vollziehen, die dem Ego oder inneren Schweinehund widerstreben. Das bringt/macht einen ja selbst auch weiter, also Maske auf und dabei lernen.
Ehrlichkeit, ok ... solange damit nicht
alles offenbaren, ungefiltert weitergeben, diskutieren, jeden Lebensbereich als "wir" definieren gemeint ist. Wenn man alles teilt, hat man ja nichts mehr zum Teilen. Je mehr man spricht und (ver)äußert, desto weniger bleibt man in sich. Da ist wohl auf Innen-Außen-Balance zu achten, um nicht abhängig zu werden. Oder sich von der im Fluss liegenden Lemniskate hin zur gemeinschaftlichen Null zu entwickeln.
Bei allem Verschmelzen und Teilen wären mir die Achtsamkeit und der Respekt gegenüber einem völlig eigenständigen, freien, selbst-bewussten Menschen wichtig. Das meine ich wohl auch damit, wenn ich nicht alles mit_teile bzw. mein Partner ruhig seine Geheimnisse, unaussprechlichen Schätze oder Sonstiges bewahren soll. Es gibt meines Erachtens nach bei jedem Menschen etwas, das nur ihn etwas angeht.
